„Ob die Menschheit eine Klimakatastrophe abwenden kann, wird sich nicht in ferner Zukunft, sondern schon in den nächsten Jahren entscheiden. Sofort-Maßnahmen sind deshalb dringend geboten! Ich glaube sehr an die allgemeine Richtlinie – global denken – aber lokal handeln“.
Diesen Satz hat nicht etwa einer der vielen Forscher oder Grünen-Politiker dieser Tage gesprochen. Nein, er ist sage und schreibe 35 Jahre alt. Der ehemaligen deutsche Bundeskanzler Willi Brandt verwendete ihn in seiner Rede auf der zweiten globalen Klimakonferenz 1988 in Hamburg. Und was hören wir heute, nach zig Konferenzen an allen Ecken und Enden der Welt? Immer noch dasselbe. Reden, nichts als Reden. Das Volk versteht ja eh nix, wichtig ist, dass in allen Medien über die Aktivitäten der Politiker berichtet wird. Das beruhigt und gibt den Anstrich von „die tun ja, was sie können“. Der Klimawandel ist nicht wegzuleugnen. Das Klima ist nicht nur „im Wandl“ – (wer kennt noch die Vertiefung mit Deckel für heißes Wasser im Holzherd, „das Wandl“) –sondern wohl eher „im Eimer“.
Südtirol ist auch keine „Insel der Seligen“ mehr, obwohl wir bisher von größeren Katastrophen verschont geblieben sind. Wetterextreme wie Sturm Vaja, Trockenheit im Frühsommer, Hochwasser, Schlamm- und Gerölllawinen kennen aber auch wir.
Wie konnten Staaten seit Generationen immer wieder chemische Substanzen in die Umwelt gelangen lassen, die in nur 80 Jahren das größte Artensterben unseres Jahrhunderts seit dem Aussterben der Dinosaurier vor 66 Millionen Jahren verursacht haben? Der freie Markt hat eben selbst den Klimawandel mitverursacht.
Wir müssen jetzt zugeben, dass die Klimawissenschaftler in den vergangenen 40 Jahren nicht übertrieben haben, sondern eher zu vorsichtig ihre Erkenntnisse an die Öffentlichkeit brachten. Daher sollten wir die inzwischen täglich veröffentlichten Meldungen der Klimaforscher nicht als übertriebene Schreckensszenarien auffassen.