Widum Tscherms im neuen Glanz

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Widum Tscherms im neuen Glanz

Nach rund einem Jahr Bauarbeiten wurde das Pfarrhaus erfolgreich umgebaut und saniert.

Geht man durch das Widum in Tscherms, spricht man mit Pfarrer und Alt-Dekan P. Peter Lantschner sowie mit der Pfarrverantwortlichen Christine Fiegl Mahlknecht, dann merkt man schnell: Auf dieses Haus sind alle stolz. Zurecht. Vieles hat sich hier getan.

Nach rund einem Jahr Bauarbeiten wurde das Widum Tscherms erfolgreich umgebaut und saniert. Außen behielt das Haus seinen Charme, erstrahlt aber sozusagen im neuen Glanz. Vor allem im Innenbereich wurde das Gebäude teils komplett umgebaut. Im ersten und zweiten Stock gibt es Mietwohnungen, jeweils mit einer Größe von 85 Quadratmetern bzw. 78 Quadratmetern. So wohnt im zweiten Stock etwa eine Familie mit Kindern. „Es ist wieder Leben ins Haus eingekehrt“, freut sich Christine Fiegl Mahlknecht. Im Erdgeschoss befinden sich die Pfarrei sowie eine kleine Wohnung für den Pfarrer. Hier können auch Gäste-Pfarrer unterkommen. Alt-Dekan P. Peter Lantschner pendelt von Lana nach Tscherms. Trotz Corona-Krise verliefen die Bauarbeiten reibungslos. Zwar sei man durch die Pandemie rund 1,5 Monate eingebremst worden, aber die fleißigen heimischen Handwerker sorgten für ein gutes Gelingen. Als Planer fungierte der Lananer Architekt Christian Schwarz. Stark in die Arbeiten involviert war jedoch auch P. Peter Lantschner selbst sowie eine Baukommission. Auch den Bürgern sei das Projekt vor Beginn vorgestellt worden, sie wurden in die Ideen miteinbezogen. Die Kosten von rund 430.000 Euro wurden aus Eigenmitteln bzw. durch einen Gönner finanziert. Entstanden ist ein echtes Schmuckstück. „Und jeder, der vorbeigeht, freut sich“, so Frau Fiegl Mahlknecht. Nicht zuletzt ein großer schöner Garten dient als Hingucker. In den kommenden Monaten soll dieser noch gestaltet und zudem soll ein Gemüsegarten angelegt werden.

Die Geschichte des Projekts

Alt-Dekan P. Peter Lantschner und die Pfarrverantwortliche Christine Fiegl Mahlknecht

Die Wurzeln des Projekts reichen auf das Jahr 2010 zurück. Die Pfarrverwaltung wechselte bei den Pfarrgemeinderatswahlen ihren Vorsitz: Christine Fiegl Mahlknecht übernahm, neuer Pfarrer wurde P. Peter Lantschner. „Nun begann eine längere Phase der Überlegungen, wie das Haus genutzt werden könnte und wie ein Umbau finanziert werden kann. Aber leider gab es zum damaligen Zeitpunkt keine vertretbare Lösung“, erinnert sich Christine Fiegl Mahlknecht. Am 1. September 2016 wurden Christine Fiegl Mahlknecht als Pfarrverantwortliche und P. Peter Lantschner als Pfarrseelsorger vom Bischof beauftragt. In diesem Jahr wurde die Pfarrkirche mit finanzieller Hilfe des Denkmalamtes, der Gemeinde Tscherms, der Stiftung Sparkasse, der Raiffeisenkasse Lana, der Bevölkerung und eigenen, bescheidenen Mitteln mustergültig saniert. Nachdem dieses Projekt zu Ende gebracht wurde, gingen die Überlegungen das Widum betreffend weiter. 2018 wurde eine Baukommission gebildet, neben Christine Fiegl Mahlknecht als Pfarrverantwort­liche und P. Peter Lantschner gehörten dieser auch Geometer Karl Huber, Georg Schweigkofler und Lizzi Breitenberger an. Die Planungen für das Widum verdichteten sich. Bevor es konkret wurde, wurden die Pläne vorgestellt, die gesamte Bevölkerung war dazu eingeladen. 2019 wurde schließlich Architekt Christian Schwarz mit der Planung beauftragt. Eine Woche nach Allerheiligen wurde mit den Bauarbeiten begonnen.

Wohnungen an Tschermser vermietet
Mitte Juli 2020 war es schließlich so weit, die Bauarbeiten wurden abgeschlossen, das Widum erstrahlt seither im neuen Glanz. Das Hochparterre teilt sich auf in eine kleine Pfarrerwohnung, Kanzlei, Stube und Archiv für die Pfarrverwaltung mit eigenem Eingang sowie bestehende Garage als Stauraum. Im ersten Stock befindet sich nun eine ausgebaute Dreizimmerwohnung, desgleichen auch im Dachgeschoss. Die Wohnungen wurden bereits an Tschermser Bürger, welche dringende Notwendigkeit hatten, zum Landeszins vermietet.

Stimmiges Ensemble
Nun bilden Kirche und Widum im Zentrum von Tscherms ein stimmiges Ensemble, das von jedem Vorbeigehenden bestaunt wird. „Die Pfarreiräume können wieder zum Wohle des kirchlichen Lebens genutzt werden, worüber wir sehr glücklich sind“, freut sich Christine Fiegl Mahlknecht. Bei der Eröffnungsfeier, die im kleinen Rahmen gemäß der Corona-Bestimmungen stattfand, erinnerte die Pfarrverantwortliche an den „elfjährigen Dornröschenschlaf“ des Hauses. „Gut Ding will Weile haben. Umso glücklicher sind wir jetzt, dass wir dieses Projekt in Angriff nehmen konnten. Dass mit dem Haus etwas geschehen musste, war allen, die in der Pfarrverwaltung arbeiten, schon lange klar“, so Christine Fiegl Mahlknecht. Aber die Finanzierung habe gefehlt.

Umfangreiche Arbeiten
Die Arbeiten waren durchaus umfangreich. Das Haus musste komplett saniert werden. Elektroarbeiten und Sanitärarbeiten mussten von Grund auf neu ausgeführt werden. Im Inneren, in den oberen beiden Stockwerken, wurde entkernt und neu eingeteilt. Das Stiegenhaus wurde auf die gegenüberliegende Seite gelegt und so im Parterre neuer Raum geschaffen, damit eine kleine Pfarrerwohnung angelegt werden konnte. Die Türen des Pfarrverwaltungsbereiches wurden versetzt, neue Böden verlegt und die Mauern trocken gelegt und gestrichen. Dabei trat in der Stube, an der Decke, eine Malerei zu Tage, die mustergültig restauriert wurde. Im Verwaltungsbereich wurde eine Teeküche geschaffen.

Darlehen aufgenommen – Bitte um Spenden
Ein Teil der Kosten von 430.000 Euro sei bereits gedeckt – vor allem Dank des großzügigen Gönners. Allerdings musste die Pfarrgemeinde ein Darlehen aufnehmen und bittet nun die Bevölkerung, ihr mit Spenden etwas unter die Arme zu greifen.
Als symbolisches Zeichen des Dankes überreichte Christine Fiegl Mahlknecht im Namen der Pfarrei bei der Eröffnung Blumen und „a guats Flaschl Wein“ an die vielen Unterstützer und Helfer. Der Weißwein war ein Geschenk der Kellerei Meran in Marling, der Rotwein ein Beitrag der Ordenskellerei Deutschhaus in Siebeneich. Die Etikette der Weinflaschen wurde eigens für diesen Anlass von Walter Werth aus Sieben­eich entworfen.

von Michael Andres