Wie können wir nachhaltiger einkaufen?

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Wie können wir nachhaltiger einkaufen?

v. l. Gianluigi Di Gennaro (RG), Mauro Poli, Robert Hillebrand, die Moderatoren Carla Molinari (FOS) und Daniel Pircher (TFO)

Das „Netzwerk nachhaltiger Schulen Meran“ lud zum Gedankenaustausch zu den Themen Einkauf und Lebensmittelverschwendung

Das „Netzwerk nachhaltiger Schulen Meran“ lud kürzlich zu einer Begegnung mit den Verantwortlichen von Supermärkten und Lebensmittelgeschäften in die Aula des Realgymnasiums und der TFO Meran. Im Mittelpunkt des Gedankenaustausches stand die Frage, wie ein nachhaltigeres Einkaufsverhalten gefördert werden und was der Lebensmittelhandel konkret dafür leisten könne. Schüler der Arbeitsgruppe hatten für den Handel dazu eine Reihe von Vorschlägen ausgearbeitet.

Eingeladen waren Vertreter aller Lebensmittelketten, zum Gedankenaustausch an die Schule sind dann aber nur Robert Hillebrand, der Geschäftsführer von Aspiag-­De­spar für ganz Nordostitalien, und Mauro Poli, der Direktor der Poli-Amort-Geschäfte in der Region Trentino-Südtirol, gekommen. Schuldirektor Alois Weis bedankte sich umso mehr bei den zwei „Big-Playern“ in Südtirol und verwies in seiner Eröffnung auf den Dreijahresplan der Schule, in dem Nachhaltigkeit einen Schwer­punkt einnehme. Der Nach­haltigkeitsgedanke stelle an der Schule im heurigen Schuljahr außerdem einen besonderen Schwerpunkt dar.
Mauro Poli erläuterte den Schülern in seinem Vortrag, wie im Unternehmen Akzente der Nachhaltigkeit gesetzt würden: bei der Einsparung von Energie, durch moderne Kühl- und Heiztechnik, bei der Verpackung, Müll­vermeidung und bei der Frage, wie man es schaffen könnte, dass weniger Lebensmittel entsorgt werden müssen. Verstärkt setze man auch auf regionale Kreisläufe, um so Transportwege zu verkürzen und biologische sowie regionale Produkte zu fördern.
ASPIAG-Chef Robert Hillebrand zeigte am Beispiel der UN-Agenda 2030 auf, wie im Unternehmen zu jedem einzelnen UN-Nachhaltigkeitspunkt konkrete Maßnahmen gesetzt werden. Dass Nachhaltigkeit nicht nur ein Umweltthema sei, erläuterte Hillebrand an konkreten Beispielen, darunter fallen u.a. Mitarbeiterförderung, Fort- und Ausbildung, Gesundheitsförderung, nachhaltige Architektur.
Am anschließenden Runden Tisch unter Leitung von Gianluigi Di Gennaro und Carla Molinari ging es vor allem um die Frage, wie Müll vermieden werden kann und Lebensmittel nicht weggeworfen werden müssen. So schlugen die Schüler eine „Happy hour“ vor, in der kurz vor Ladenschluss nicht haltbare Lebensmittel möglichst günstig verkauft werden. Robert Hillebrand appellierte an einen bewussten Einkauf, denn mit seinem Einkauf setze der Konsument das klarste Zeichen für mehr Nachhaltigkeit. Das Netzwerk nachhaltiger Schulen wird von Italienischlehrer Gianluigi Di Gennaro geleitet und von Schülern aus Meraner Schulen getragen. Das Netzwerk fördert den Informations- und Erfahrungsaustausch, im Netzwerk wird an gemeinsamen Projekten gearbeitet, gegenseitige Unterstützung organisiert und mit außerschulischen Partnern zusammengearbeitet. Vielfältige Themen wie Energie, Klima, Wasser, Abfall, Schulverpflegung, fairer Handel, Kinderrechte, globales Lernen, Schulpartnerschaften, Beteiligung, Schulqualität, Flucht und Vertreibung werden von den Schülern in Projekten und Sensibilisierungskampagnen thematisiert.

Die Vorschläge der Schüler zu einem nachhaltigen Einkauf
• Bewusst einkaufen mit Einkaufszettel
• Plastik und Verpackungsmaterial vermeiden
• Nicht länger haltbare Lebensmittel verschenken bzw. günstig verkaufen
• Eigene Einkaufstasche mitnehmen
• Keine Einwegprodukte kaufen
• Produkte aus fairem Handel vorziehen
• Frische Produkte vorziehen
• Regional und saisonal einkaufen