Der Markt für Biolebensmittel ist global und unterliegt ähnlichen Regeln wie der konventionelle Handel, was lange Lieferketten und Zweifel an Rückverfolgbarkeit mit sich bringt. Regionalität stärkt Arbeitsplätze, Wertschöpfung und Klimabilanz durch kurze Transportwege, garantiert aber nicht automatisch Qualität oder Nachhaltigkeit. Biolebensmittel hingegen sind streng kontrolliert und erfüllen einheitliche ökologische Standards. Importierte Bio-Produkte sind wichtig für Vielfalt und unterstützen nachhaltigen Anbau weltweit, während Abschottung weder ökologisch noch wirtschaftlich sinnvoll ist. Was wäre mit unseren Äpfeln? Gut an die 2 Milliarden Euro bringen Exporte der hierzulande erzeugten Lebensmittel … In der Gesamtheit der Treibhausgasemissionen der Lebensmittelproduktion macht der Transport „nur“ einen Anteil von durchschnittlich rund 10 % aus. Produktionsweise, Saisonalität und ökologische Kriterien sind entscheidender. Regionalität allein ist kein Nachhaltigkeitsmerkmal, doch in Kombination mit biologischer Landwirtschaft bildet sie ein starkes Konzept. Beim Einkauf sollten wir daher diese Reihenfolge beachten: Bio, saisonal, regional.
Dabei spielt auch die Wahl der Verpackung eine bedeutende Rolle: Umweltfreundliche Materialien und ein möglichst geringer Verpackungsaufwand tragen zusätzlich zur Nachhaltigkeit bei.
Wir Konsumenten gewinnen zunehmend an Einfluss, indem wir durch bewusste Kaufentscheidungen Unternehmen unterstützen, die ethische Standards einhalten. Nur so kann eine zukunftsfähige Landwirtschaft gefördert werden, die nicht nur ökologische, sondern auch soziale Nachhaltigkeit gewährleistet.
Unsere heimische Lebensmittelproduktion könnte sich gemeinsam mit der biologischen Landwirtschaft als starkes Duo positionieren. Zu wünschen bleibt nicht zuletzt, dass bei der Preisgestaltung maßvoll umgegangen wird, denn nicht jeder kann sich „Bio“ leisten …
Walter J. Werth