Über den Urweg zum Strizonjoch

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17. November 2023
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Über den Urweg zum Strizonjoch

Hoch über Moos im Passeiertal, dem Himmel so nah, blickt man auf die einsamen Ulfaser Gampenwiesen und das Strizonjoch
von Christl Fink

Die Anfahrt erfolgt diesmal mit dem Privat­auto. Gleich nach Platt nehmen wir die Abzweigung nach Ulfas und von dort hinauf bis zum Parkplatz am Ende der für jedermann befahrbaren Straße.

Über den Urweg
Vom Parkplatz aus geht es dem Wegweiser nach in die entgegengesetzte Richtung zu den Ulfaser Gampenwiesen. Zuerst wandern wir auf dem Forstweg gemütlich bergauf. Die Aussicht wird von Kehre zu Kehre größer, auch der Maler Herbst war schon fleißig. Die Birken haben sich bereits gelb gefärbt. Dann zweigt der abkürzende Waldweg mit einem „K“ ab. Nun wandern wir auf dem Steig bergauf, queren einmal den Fußweg und gelangen schließlich über einen Überstieg auf den „Gampen“, eine urige Almenlandschaft.

Nun geht’s zum Gampen

Eine urigeLandschaft – die Gampenwiesen

Eine kleine Hütte für mich allein!

Der Gampen und seine Hütten (1896 m)
Vorbei an einem ersten, kleinen, verfallenen Schuppen führt der markierte Weg höher. Wir überqueren den breiten Forstweg, der in Rich­tung Talende führt und wandern bergauf. Unser Steig mündet schließlich in einen Weg mit zwei gepflasterten Fahrspuren. Wo diese aber nach links abbiegen, führt die Markierung bergauf, zum Waldrand. Verstreut, wie die Felsblöcke liegen immer wieder kleine Schuppen aus Holz oder Steinen, eben das Material, das hier zur Verfügung stand. Schließlich betreten wir den Wald. Der Steig ist gut markiert. Stetig, aber nie wirklich steil, führt er immer höher hinauf. Dunkelgrüne Zirben, sich zaghaft gelb färbende Lärchen und leuchtend rote Schwarzbeerstauden geben ein buntes, farbenfrohes Bild ab.

Zum Wetterkreuz
Schließlich wandern wir einen bewaldeten Kamm hinauf zum Wetterkreuz. Hier endet der Waldgürtel und wir betreten ein mit Steinen und Felsen durchsetztes Gebiet. Wacholder und Alpenrosen, Preiselbeeren und Heidekraut prägen die Landschaft. Immer mehr Berge werden sichtbar, ein herrlicher Reigen. Tief im Tal auf einem Hügel erblicken wir die kleine Kirche von Rabenstein und die Passstraße zum Timmelsjoch. Darüber die Schneeberger Weißen und der Gipfel der Gürtelwand. Auf der gegenüberliegenden Seite das langgezogene Sonnendorf Stuls, darüber die Stuller Mahder und als Krönung die Passeirer Hochwart, die Hohe und die Kleine Kreuzspitze und in Richtung Jaufenpass das Glaitnerjoch.

Waldfensterblick in Richtung Jaufenpass

Waldfensterblick in Richtung Jaufenpass

Das Strizonjoch
Nun ist es nicht mehr weit bis zum Kreuz, das das Joch kennzeichnet. Wenn man gut auf die Markierung achtet, kommt man auf ebener Wanderung zu einem großen Felsblock mit einigen Mauern dahinter, wahrscheinlich ein Windschutz. Und darunter entdecken wir das Kreuz! Wir haben das Ziel der heutigen Wanderung erreicht.
Eine kleine Zugabe sind noch ein paar Höhenmeter bis zu einem Steinmann, aber dann machen wir auf einer Bank oberhalb des Kreuzes unsere wohlverdiente Mittagsrast. Kaum zu glauben, fast senkrecht unter uns erblicken wir das Dorf Moos. Auf der anderen Seite fällt der Berg steil ab, dort unten liegt das Farmazontal mit der gleichnamigen Alm. Und jenseits der Gampenwiesen thront die Matatzspitze mit der darunter liegenden Oberen Ulfaser Alm.

Der Rückweg
Ausnahmsweise machen wir genau denselben Weg zurück, genießen aber auf dem Gampen noch die Strahlen der Nachmittagssonne und das warme Licht dieses milden Spätherbsttages.

INFO:
Anfahrt: Mit dem Auto von Meran über Moos in Passeier bis hinter Platt, und dort, der Abzweigung Ulfas folgend, ins Dorf und weiter aufwärts in Richtung Ulfaser Alm bis zum Parkplatz.
Ausgangspunkt: Parkplatz oberhalb von Ulfas. (ca. 1500 m)
Start > Gampen: 1,20 Std. > Wetter­kreruz: 1 Std. > Strizonjoch: 25 Min. > zurück zum Parkplatz: 2 Std.
Ziel: Strizonjoch, bzw. Platter Berg (2230 m)
Gesamtgehzeit: gemütlich hin- und retour rund 5 Std.
Besonderheit: große Einsamkeit
Beste Zeit: Spätfrühjahr bis Spätherbst