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Marlings Wetterfrosch

Der junge Hobbymeteorologe Florian Schmalzl aus Marling gilt neben dem Landeswetterdienst vermutlich zu den bemerkenswertesten „Wetterfröschen“Südtirols. Seine Facebook-Seite „Florians Wetterseite“ verzeichnet mittlerweile mehr als 62 Tausend Follower, wobei mehrere tausend regelmäßig auf seine Beiträge reagieren.
von Philipp Genetti

Damit hat er mehr Follower als die Facebook-Seite des Landeswetterdienstes. Im Herbst dieses Jahres beginnt Florian sein Studium an der Fakultät für Atmosphärenwissenschaften der Universität Innsbruck. Grund genug, für ein ausführliches Gespräch.

Florian, wie bist du zur Meteorologie gekommen und was hat dich zu deiner Facebook-Seite „Florians Wetterseite“ inspiriert?
Florian Schmalzl: Das Wetter interessiert mich schon seit ich denken kann. Als kleiner Junge habe ich im Winter immer sehnsüchtig auf den Schnee gewartet. Vielleicht, weil es in meinem Heimatdorf Marling selten schneit – es war und ist halt immer etwas Besonderes. Doch oft wurde ich enttäuscht, es wollte einfach nicht schneien. Damals, ich spreche von meiner Kindergartenzeit, habe ich bereits aufmerksam den Wetterbericht im Radio verfolgt. Meine Eltern hatten mir zwar erzählt, dass es auch Wettervorhersagen im Internet gibt, aber ich hatte noch keine Ahnung davon. Im Laufe der Jahre habe ich mich aber selbst auf die Suche gemacht und mich über das Internet immer mehr mit der Meteorologie beschäftigt und gemerkt, dass nicht nur Schnee interessant ist, sondern die ganze Thematik rund um das Wetter. 2016 habe ich dann „Florians Wetterseite“ gestartet. Zu Beginn wollte ich nur die Messwerte meiner Wetterstation, die ich zur Firmung geschenkt bekommen habe, mit anderen Menschen teilen.

Mit über 61.951 Followern auf deiner Facebook-Seite hast du eine beachtliche Reichweite. Was denkst du sind die Gründe für diesen Erfolg?
Das Wetter geht jeden auf die eine oder andere Weise etwas an und ist Gesprächsthema Nummer eins. Das Interesse an genauen Wetterberichten ist einfach sehr groß.

Es ist beeindruckend, dass deine „Wetterseite“ mittlerweile mehr Follower hat als die offizielle Seite des Landeswetterdiens­tes. Was sind deiner Meinung nach, die Gründe dafür und wie gehst du mit der Verantwortung um, eine so große Fangemeinde zu haben?
Mein Hauptkanal für die Verbreitung von Wetterinformationen ist Facebook. Auf der Facebook-Seite „Wetter in Südtirol“ des Landeswetterdienstes gibt es nur selten Neuigkeiten und sie ist daher weniger bekannt als meine. Der Landeswetterdienst nutzt andere Kanäle, wie die App „Wetter Südtirol“ oder die Webseite. Dort sind die Nutzerzahlen si­cher wesentlich höher. Aber bei über 60.000 Fans muss ich schon aufpassen, was ich schreibe. Manche Leser richten ihre Planungen nach meinen Prognosen aus und so muss ich gut abwägen, ob eine Wetterentwicklung so sicher ist, dass ich sie auch im Wetterbericht erwähnen kann, oder ob es zu viele Unsicherheitsfaktoren gibt, sodass die Einschätzung vager bleiben muss. Das Wetter ist ein ziemlich chaotisches System. Ich muss zugeben, dass ich mich vor ein paar Jahren noch mehr getraut habe, tiefer ins Detail zu gehen. Aber auch wenn die Wettermodelle in den vergangenen Jahrzehnten zuverlässlicher geworden sind, gibt es immer wieder Fehlprognosen und es wird sie auch in Zukunft mit noch besserer Technik vereinzelt geben. Kein Meteorologe macht gerne Fehlprognosen, aber sie liegen in der Natur der Sache.

Wie hast du dich im Laufe der Jahre weitergebildet, um deine meteorologischen Kenntnisse und Fähigkeiten zu vertiefen?
Ich habe viele Bücher und wissenschaftliche Artikel im Internet gelesen. Seit der Mittelschule verfolge ich mehr oder weniger ständig das Wetter. Wetterlagen wiederholen sich im Laufe der Zeit und man kann gewisse Ähnlichkeiten feststellen. Diese Erfahrungen und Erkenntnisse aus der Vergangenheit sind auch bei der Erstellung einer Wettervorhersage hilfreich. Die Wetterlagen wiederholen sich aber nie genau gleich, das macht es umso spannender.

Südtirol hat eine abwechslungsreiche Wetterlandschaft. Kannst du uns einen Einblick in die besonderen meteorologischen Herausforderungen dieser Region geben?
Gebirge beeinflussen maßgeblich Luftströmungen und damit auch das Wetter. Dieses genau vorherzusagen ist daher sehr schwierig vor allem die grobmaschigen Wettermodelle, die viele internationale Wetter-Apps verwenden, liefern hier meist keine guten Ergebnisse. Lokale Modelle, die eine höhere Auflösung haben, also Täler und Berge besser abbilden, und die ich auch verwende, sind für eine Vorhersage zuverlässiger.

Wie stellst du sicher, dass die Informationen, die du auf deiner Web-Seite veröffentlichst, zuverlässig und genau sind? Welche Quellen verwendest du?
Ich nutze unter anderem die Daten von „kachelmannwetter.com“. Auf dieser Seite kann man unterschiedliche Modellberechnungen sehen und diese miteinander vergleichen, denn es gibt nicht nur die eine Variante bei der Wettervorhersage, sondern viele mögliche Lösungen. Daher ist zum Teil ein gewisses meteorologisches Verständnis nötig, um sie richtig verstehen und interpretieren zu können. Es ist immer wieder spannend zu verfolgen, welches der Modelle schlussendlich annähernd richtig liegt. Das ist unterschiedlich und leider nicht immer im Vornhinein absehbar. Es reicht also nicht, immer nur auf ein Modell zu schauen. Wäre auch zu einfach. Manchmal muss man sich tatsächlich auf sein Bauchgefühl verlassen und überlegen, welches Modell auf Grund der bisherigen Ereignisse am ehesten zutreffen könnte.

Welche Rolle spielen deiner Meinung nach die sozialen Medien bei der Verbreitung von Wetter­informationen und der Sensibilisierung für den immer schnelleren Klimawandel?
Eine sehr große und wichtige. Allerdings wird in den sozialen Medien zum Thema Klima auch viel Panikmache betrieben – weil es sich gut klicken lässt – und es werden auch Falschmeldungen verbreitet. Zum Beispiel hätte es ohne Brandstiftung im Mittelmeerraum in diesem Sommer wahrscheinlich kaum Waldbrände gegeben. Dafür wird dann aber oft der Klimawandel verantwortlich gemacht. Ich leugne keineswegs den Klimawandel, aber es gibt viel besorgniserregendere Anzeichen, über die man kaum spricht und man muss nichts er­finden.

Kannst du uns ein Beispiel nennen?
Die stetig steigenden Meerestemperaturen. Noch nie war der Atlantik so warm wie in diesem Jahr. So wurden beispielsweise vor Florida Wassertemperaturen von über 38 Grad gemessen. Neben dem Fischsterben geraten ganze Ökosysteme durcheinander. Wärmere Meere haben auch direkte Auswirkungen auf unser Wetter. So können Hurrikane verheerender werden, Mittelmeertiefs mehr Regen bringen.

Welche spannenden Entwicklungen oder Trends siehst du in der Welt der Meteorologie und wie beeinflussen sie deine Arbeit?
Künstliche Intelligenz wird auch in der Meteorologie interessant werden.

Die Meteorologie ist eng mit Umweltfragen und dem Klimawandel verbunden. Welche Botschaft möchtest du zum Thema Umweltschutz und Nachhaltigkeit vermitteln?
Jeder muss für sich selbst entscheiden, wie viel er für den Klima- und Umweltschutz tun möchte. Das ist ja auch eine Kostenfrage. Nicht jeder kann sich eine klimafreundliche Zugfahrt leisten, das Fliegen ist immer noch viel zu attraktiv. Meiner Meinung nach müsste das Angebot an nachhaltigen, öffentlichen Verkehrsmitteln in Südtirol massiv verbessert und wirtschaftlich attraktiver gestaltet werden. Um nur einige zu nennen. Umweltschutz ist natürlich noch ein viel weitläufigeres Thema.

Gibt es ein besonders herausforderndes oder erinnerungswürdiges Wetterereignis, über das du berichtet hast?
Da fallen mir viele ein, vor allem die extremen Wetterereignisse bleiben in Erinnerung und sind auch am spannendsten darüber zu berichten. Aus dem heurigen Sommer ist mir beispielsweise die Superzelle im Gedächtnis geblieben, die im Sarntal und im oberen Eisacktal noch nie dagewesene Hagelkörner mit bis zu 10 cm Durchmesser gebracht hat. Auch von den Hochwasserlagen im August und Oktober 2021 sind mir noch einige Details in Erinnerung geblieben.

Sowohl auf deiner Facebook-Seite als auch auf deiner Homepage betonst du, dass du deine Einschätzungen als Hob­by­-Meteo­ro­loge abgibst. Inwieweit siehst du die Meteorologie auch als Teil deiner beruflichen Zukunft?
Diesen Herbst beginne ich mein Studium der Atmosphärenwissenschaften an der Universität Innsbruck.

Was würdest du dir für dein großes Hobby wünschen?
Dass meine Leidenschaft weiterhin anhält, dass mein näheres Umfeld daran nicht zweifelt und dass ich mich von mancher Kritik – ich beobachte eine zunehmende Aggressivität und Ignoranz in den sozialen Medien – nicht entmutigen lasse.

Worauf sollte man als Laie beim Vergleich verschiedener Wettermodelle achten?
Die Meteorologie ist ein unglaublich spannendes Gebiet der Physik und der Geowissenschaften. Je tiefer man in das Thema eintaucht, desto spannender wird es und desto mehr Zusammenhänge werden sichtbar. Dann merkt man auch, wie sensationell es eigentlich ist, dass man überhaupt in der Lage ist, dieses chaotische System „Wetter“ so gut vorhersagen zu können. Ich lese zurzeit das Buch „Meteorologie“ von Hans Häckel, das tief in die Materie eindringt und das ich sehr empfehlen kann. In Zeiten des Internets hat jeder Zugang zu Information. Auf YouTube gibt es viele, leicht verständliche Videos über das Wetter, z. B. zur Frage „Wie entsteht der Wind?“ Als Laie sollte man beim Betrachten und Vergleichen der Wettermodelle immer bedenken, dass die gezeigten Karten eine Annäherung an die Wirklichkeit darstellen. Kleine Abweichungen sind immer möglich und man sollte nie das große Ganze aus den Augen verlieren.

Gardenbeauty – Gartendesign, Poolbau 
Heute mache ich mich auf den Weg zu Gardenbeauty in Marling. Schon auf dem Hinweg begegnen mir zwei Autos mit der Aufschrift Gardenbeauty, die wahrscheinlich schon auf dem Weg zu Kunden sind. Ich parke vor dem Gebäude und schaue mich kurz um, bevor ich eintrete. Dort erwartet mich der Geschäftsführer Alexander Mair. Da ich mich schon im Vorfeld informiert habe, weiß ich, dass die Firma Gardenbeauty eines der kreativsten Unternehmen in der Garten- und Landschaftsgestaltung ist. Ausgefeilte Gartenplanungen und aufwendige Außenanlagen erfeuen sich bei Privatenkunden und in der Hotellerie großer Beliebtheit. Ein kurzer Blick auf die aktuellen Projekte zeigt schnell, dass ein Garten heute weit mehr ist als nur ein Rasen und eine Hecke. Was mir besonders auffällt, sind ausgefallene Pflanzungskonzepte, ausgeklügelte Lounge-Areale, Outdoor-Küchen, Pool- und Sauna-Landschaften. Wenn ich so sehe, was mit der richtigen Planung alles möglich ist, bekomme ich richtig Lust, auch meinen Garten in eine Wohlfühloase und Rückzugsort verwandeln zu lassen. Alexander Mair erzählt mir, dass sich die Nachfrage nach Schwimmbädern von Privatpersonen in den letzten Jahren verdoppelt hat. Die kurze Abkühlung nach der Arbeit oder das sportliche Schwim­men mit Gegenstromanlage sind bei den jungen Bauherren von heute sehr gefragt. Deshalb bietet Gardenbeauty, in Zusammenarbeit mit dem österreichischen Hersteller Goldmann Pools auch kostengünstige Fertigschwimmbecken aus Polypropylen an, damit dem erfrischenden Bad nach getaner Arbeit nichts mehr im Wege steht.

Cleanbeauty – Reinigung für Unternehmen 
Nach dem Gespräch mit Alexander Mair mache ich mich auf den Weg zu Viktoria Mair, die mit Cleanbeauty eines der erfolgreichsten Unternehmen Südtirols im Reinigungssektor führt. Was mir im Firmensitz sofort auffällt, ist die positive Stimmung und das freundliche Arbeitsklima unter den Mitarbeitern. Viktoria setzt auf ein verlässliches Team aus ortsansässigen Mitarbeitern und ein Arse­nal an innovativen Reinigungsmaschinen und technischen Hilfsmitteln, welche die Durchführung der Reinigungsarbeiten noch genauer und effizienter machen. Wir werden vor allem für die Grund­reinigung eingesetzt, erzählt mir Viktoria Mair. Hotels, Firmen, Neubauten, ja sogar Kirchen brauchen von Zeit zu Zeit eine gründlichere Reinigung. Hier vertrauen sie auf unsere langjährige Erfahrung, unser Fachwissen und unsere Reinigungsgeräte.“ Cleanbeauty hat sich auf Grundreinigungen und Bauendreinigungen spezialisiert. Dazu gehören unter anderem die Reinigung von großen Außenflächen, Glasfassaden, Schwimmbädern und die Bauendreinigung nach Neu-oder Umbauten. Cleanbeauty ist ein vorbildhaftes Beispiel für ein Unternehmen, welches sich durch die Wertschätzung der eigenen Mitarbeiter auf dem Markt durchsetzen konnte.