Ansitz Layshof in Obermais

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Ansitz Layshof in Obermais

Im Wandel der Zeit. Dort, wo bereits seit 800 Jahren Leben herrschte und seit Generationen Landwirtschaft betrieben wurde, erstrahlt nun neuer Glanz. Betrachtet man den Layshof, dann wird schnell klar, dass man es hier mit einer Mischung aus ganz viel Tradition und Moderne zu tun hat.
von Michael Andres

Doch nicht nur die Landwirtschaft wird hier seit Jahrhunderten mit Herzblut betrieben, auch die Gastfreundschaft blüht auf. Kürzlich wurden dafür am historischen Ansitz Layshof umfangreiche Sanierungsarbeiten durchgeführt und es sind fünf neue Ferienwohnungen für Urlaub auf dem Bauernhof entstanden. „Wir wollten den Layshof unbedingt fit für die Zukunft machen“, bringen es Andreas Klotzner und seine Ehefrau Christa auf den Punkt. Da der letzte größere Umbau über 100 Jahren zurücklag und das Gebäude nicht mehr den Anforderungen der heutigen Zeit entsprach, sei es die Statik der Decken, die Dachkons­truktion, das Heizungsystem, die Fenster und dergleichen, wurde eine Sanierung unumgänglich. Die architektonische Planung und Bauleitung der Sanierung lag in den bewährten Händen von Architekt Stefan Gamper aus Klausen, der bereits eine Reihe von denkmalgeschützten Gebäuden saniert hat. Das Ergebnis kann sich sehen lassen, ein Schmuckstück ist entstanden, eine Aufwertung für den Ansitz und nicht zuletzt ein Paradies für die Gäste. Der Weg in die Zukunft scheint geebnet. Während im gesamten Erdgeschoss eine neue Wohnung für die Bauherren entstanden ist, in der die Gastgeberfamilie mit ihren Kindern lebt, finden sich im ersten Obergeschoss sowie im Dachgeschoss nun neue Wohnungen.

Eine lange Geschichte
Der historische Bauernhof Layshof kann auf eine lange Geschichte zurückblicken. Im 13. Jahrhundert wird der Ansitz erstmals urkundlich als „Vidua da Weyer“ erwähnt. Die ältesten Hausdokumente im Archiv des Ansitzes stammen aus dem 15. Jahrhunder. Im Jahre 1699 kaufte Johann von Keysersperg den Ansitz samt Hof. Seine Tochter Maria Johanna heiratet 1727 Johann Dominikus von Leyss-Laimburg, Schloßhauptmann von Tirol. Dieser bringt damit den Edelsitz an die Familie Leyss und gibt dem Hof den Namen, den er in leicht abgewandelter Form bis heute trägt. Mit dem Übergang in adelige Hände wurde der Layshof im Zeitalter des Hochbarock aufwendig umgebaut. Es entstanden die beiden Mittelsäale und ein Treppenturm. Der obere Saal sowie die angrenzenden Räume wurden reich mit Stuckdecken verziert. Seit 1869 ist der Ansitz im Besitz der Familie Klotzner.
Unter Josef Klotzner erfolgte 1911 ein größerer Um- und Ausbau, der dem Ansitz Weyer-Layshof im Wesentlichen sein heutiges Erscheinungsbild verdankt. Mit Adalbert von Erlebach (1876 – 1945) wurde dafür ein böhmischer Architekt gewonnen, der 1910 von Innsbruck nach Meran übersiedelt war und selbst mit seiner Familie am Layshof wohnte. 1954, nach Josefs Tod übernahm sein Sohn Karl Klotzner den Hof. Ihm folgte 1980 sein Sohn Hermann.

Liebevolle Renovierung
2013 übernahm der heutige Besitzer Andreas Klotzner den Lays­hof. Im Jahr 2023 öffneten Andreas und seine Frau Christa den Hof nach einer liebevollen Renovierung für Gäste. „Durch die Besonderheit der Räumlichkeiten wollten wir die Einrichtung passend und zurückhaltend gestalten“, erklären Planer und Gastgeber. Außerdem war es ihnen wichtig, Möbel aus dem Bestand des Hauses wiederzuverwenden. Gemeinsam mit Architekt Stefan Gamper half Designer Harry Thaler dabei, diesen Übergang zu meistern. Durch die statische Sicherung der Grundstruktur und die energetische Sanierung des Hauses nach den Vorgaben des Denkmalamtes entspricht der Wohnkomfort heutigen Standards.

Jedes Appartement ist etwas Besonderes
„Jede Ferienwohnung hat ihre eigene Geschichte und ihren eigenen Charakter. Diese Einzigartigkeit wollten wir auch bei der Renovierung betonen“, erklären die Gastgeber. Je nach Apartment wurde auf unterschiedliche Naturmaterialien und Möbel gesetzt, „mit Liebe zum Detail und Respekt vor der Geschichte des Hauses“. Architekt Stefan Gamper hat dabei die historisch wertvollen Elemente des Gebäudes herausgearbeitet und in enger Zusammenarbeit mit der Gastgeberfamilie maßgeschneiderte Lösungen für die einzelnen Ferienwohnungen entwickelt, welche den Charme des Ansitzes unterstreichen.
Das Appartement „Erlebach“ mit rund 67 Quadratmetern entstand in der ehemaligen Sonnenve­randa des Hauses. Das Appartement „Hauskapelle“ mit 59 Quadratmetern ist eine Ferienwohnung mit künstlerischem Anspruch. Das Appartement „Turm“verfügt über großzügige Räumlichkeiten mit eigener Sauna und Dachterrasse. Ein großartiger Panoramablick ist garantiert. Zwei bis vier Personen finden im Appartment „Weyer“ (45 Quadratmeter) Platz, die Wohnung bietet Komfort auf mehreren Ebenen. Im Appartement „1254“ kann man das Pano­rama aus der Badewanne genießen. Das besondere Schmuckstück des Hauses ist der große Mittelsaal, der durch die Kombination aus antiken Möbeln und Bildern mit neuen Designelementen von Harry Thaler einen besonderen Wow-Effekt erzeugt. Er dient als Empfangshalle, Gemeinschaftsraum sowie Treffpunkt zum Austausch und Verweilen.

Hausgemachtes
Wie es sich für einen echten Urlaub auf dem Bauernhof gehört, findet man in einer Produktecke eine Auswahl an saisonalem Obst und Gemüse sowie Trockenobst, Fruchtaufstriche, Apfelsaft und verschiedene Sirupe. Nicht zuletzt überzeugt die Lage: Nur 100 Meter vom Ferienhaus entfernt befindet sich der Obermaiser Brunnenplatz.