Mein letzter Bericht aus Rom

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Mein letzter Bericht aus Rom

Die Parlamentswahlen sind geschlagen. Für die Südtiroler Volkspartei ist wieder eine kompakte Mann- bzw. Frauschaft in Rom, um unsere Autonomie zu verteidigen und möglichst auszubauen. Auch der ehemalige Bozner Bürgermeister „Gigi“ Spagnolli ist mit von der Partie. Er wird als überzeugter Befürworter einer territorialen Selbstverwaltung mit den SVP-Kollegen in den wichtigsten Autonomiefragen „eine Sprache sprechen“, anders als eine Biancofiore oder ein Urzì. Auch mit einer Meloni wird die Welt nicht untergehen, wenn wir zusammenhalten.

Für mich heißt es Koffer packen, das Archiv zu ordnen und das Büro zu räumen. In der Politik ist es so. Die Aufräumerei hat es aber an sich. Man muss sich von Akten und Themen trennen, die einen jahrelang begleitet haben. Ich komme ins Schwitzen – während mein Mitarbeiter bei laufender Klimaanlage zu kalt hat –, bevor ich überhaupt anfange die wichtigsten Akten auszuwählen, damit sie nicht versanden, immer in der Hoffnung, doch noch als Bezirks­ob­mann der Südtiroler Volkspartei das ein oder andere Thema wei­terzubringen oder unter meinen ehemaligen Kollegen jemanden zu finden, der sich um diese Agenden in Zukunft kümmert.
Aber es geht mindestens weiteren 300 Kollegen so. Wenn ich die Liste der neuen Abgeordneten studiere, dann ist z. B. bei den Cinquestelle niemand mehr übrig­geblieben, mit denen ich fachlichen und persönlichen Kontakt hatte. Auch bei der Lega ist von den 4 Trentiner Kollegen nur mehr eine Kollegin aus Ala übriggeblieben. Lediglich beim Partito Democratico schaut es etwas besser aus. Dort sind meine Ansprechpartner bei Energie, Jagd, Umweltschutz, Nationalpark und Grenzpendler allesamt wiedergewählt worden.

In meinem letzten „Bericht aus dem römischen Parlament“ möchte ich mich abschließend beim SVP-Bezirk Vinschgau bedanken, der mir die Kandidaturen für die Abgeordnetenkammer ermöglicht hat. Ich durfte fast 10 Jahre in der schönsten Stadt Italiens arbeiten und stehe daher in der Schuld des Bezirks. Ein gleich großer Dank geht an meine BAZ-Leserinnen und Leser. Ich habe jeden Beitrag bis zur letzten Zeile selbst geschrieben, obwohl ich zeitlich oft arg unter Druck war. Ich hoffe, dass ich Ihnen die römische Politik und die Arbeit der Parlamentarier näherbringen konnte. Danke für Ihr Interesse. Rom ist immer einen Besuch wert, auch die Abgeordnetenkammer. Diesbezüglich kann ich weiterhin behilflich sein.