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11. November 2021
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Untermais im Umbruch

Der Gewerbepark Maia-Center und die Handwerkerzone „Mais“ bilden einen wesentlichen Teil des Untermaiser Gewerbegebietes. Mit der Erweiterung der Berufsschule 2020 und dem neuen Sitz der Alperia Gruppe in absehbarer Zeit gewinnt der Standort einmal mehr an Wert.
von Philipp Genetti

Fährt man von der Meraner Innenstadt die Piavestraße weiter in Richtung Untermais, führt die Gampenstraße am Sportzentrum „Meranarena“ und den Tribünen­eingängen des Meraner Pferderennplatzes vorbei zum Bahnhof Untermais. Durch seine unmittelbare Nähe zu zwei wichtigen Aus- und Einfahrtsstraßen der MeBo bildet das Bahnhofsareal einen wichtigen Verkehrsknotenpunkt. Daher ist es naheliegend, dass sich hier in den vergangenen Jahrzehnten mehrere Betriebe angesiedelt haben, die bis heute das Untermaiser Zentrum für das Gewerbe und Handwerk bilden.

Das Maia-Center
Nur wenige Schritte vom Bahnhof entfernt, direkt hinter dem historischen Gasthof Rössl (Baujahr 1908) befindet sich der Gewerbepark Maia-Center, in dem sich Dienstleister und Gewerbetreibende befinden. Treibende Kraft bei der Entstehung des Maia-Centers war die Unternehmer-Familie „Haller Holzhandel“ als Grund­besitzer und die Baufirma „Caser und Söhne“, die als Bauträgergesellschaft „HalCas“ für das finanzielle Fundament des modernen Gewerbeparks sorgten. Die Gesamtplanung, Koordinierung und Bauleitung oblag der Ingenieursfirma „Plan Team“ Bozen. Nach einer Bauzeit von 5 Jahren, eröffnete das Maia-Center 2002 seine Tore und besteht seitdem aus drei Stockwerken, die auf einer operativen Fläche von jeweils 2500 m2, Platz für fast 45 Dienstleister bieten. Die lichtdurchflutete Kreuz­form und die Aluminiumfassade an der Nordseite, an der direkt über dem Haupteingang der Name des Gewerbeparks in rot-weißen Lettern hervorragt, bilden zwei auffallende Baumerkmale des Maia-Centers. Die Natursteinböden und Geländer aus Edelstahl im Inneren des Gebäudes unterstreichen hingegen die hochwertigen Baumaterialien, die bei der Errichtung zum Einsatz kamen. Zwei Zufahrtsrampen erschließen außerdem die beiden Tiefgeschosse unterhalb des Maia-Centers, in denen 4 Meter hohe Räume Platz für Lager, Magazine und Archive bieten, die über verschiedene Aufzüge mit den oberen Etagen verbunden sind. Zudem sorgen 175 unterirdische Stellplätze und 75 Autostellplätze rund um den Gewerbepark für uneingeschränkte Mobilität. Die Betriebsflächen sind inzwischen alle belegt und bieten einen bunten Branchenmix aus Groß- und Detailhandel sowie Dienstleistung. Mit dem Sitz des Destinationsmanagements West der IDM Südtirol und der Außenstelle des Hoteliers- und Gastwirteverbandes HGV haben sich auch zwei wichtige Tourismusakteure im Gewerbepark niedergelassen. Für das leibliche Wohl sorgt im Erdgeschoss ein Cafè mit Bistro.

Entwurf für den modernen Neubau des Alperia-Sitzes am Untermaiser Bahnhof

Zubau der Landesberufsschule

Gewerbegebiet Untermais mit Handwerkerzone Mais
Unweit vom Maia-Center entfernt führt der Rennstallweg ins Herzstück des Untermaiser Gewerbegebietes, der Handwerkerzone Mais. Sie war in den 1970er Jahren auf Initiative der damaligen Stadträtin Traudl Götsch entstanden und hat sich seither zu einem attraktiven Wirtschaftsstandort entwickelt. Vom bekannten Fruchtsäfte-Hersteller, der Niederlassung einer Obstgenossenschaft, dem Standort einer Meraner Traditionsmetzgerei, der Betriebsstätte eines kompetenten Partners für Medizinprodukte bis hin zu Unternehmen in den Bereichen Raumausstattung, PKW-Service, Handwerk, Dienstleistung, Handel und vielem mehr, bietet das Untermaiser Gewerbegebiet ein breit aufgestelltes Angebot. Einige davon haben sich auch zu Gewerbeensembles zusammengeschlossen, wie es beispielsweise beim „Meran Center“ in der Kuperion-Straße der Fall ist.

Landesberufsschule für Handel, Handwerk und Industrie
Mit der Fertigstellung der Landesberufsschule wurde die Handwerkerzone Mais mit 2001 auch zum attraktiven Bildungsstandort. Nur wenige Zeit nach der Eröffnung der Schule war die Schülerzahl so gewachsen, dass sie 2004 erweitert werden musste. Auf 27.400 m3 entstand angrenzend an das Hauptgebäude der Berufsschule ein Baukomplex, der ausschließlich für Werkstätten und Labors für die metallverarbeitenden Berufsgruppen wie Schmied, Schlos­ser, Installateure und Kfz-Mechaniker vorgesehen ist. Das Gebäude umfasst sechs Etagen, von denen zwei unter- und vier oberirdisch angelegt sind. Durch den großen, schräg gestellten Fassadenteil gelang es den Architekten Unterberger und Palla dem Bau einen einzigartigen Ateliercharakter zu verleihen.

Erweiterung am Gufler-Areal
Auf dem ehemaligen Fabriksgelände der Firma „Gufler“ auf der gegenüberliegenden Straßenseite des Hauptgebäudes wurde die Berufsschule nun um ein weiteres Bauwerk erweitert. Bis Herbst 2020 entstand hier Platz für weitere 200 Schüler. Das moderne Schulgebäude verfügt inzwischen über vier neue Klassenräume, 16 Spezialräume für unterschiedlichste Berufsfelder, zwei Informatik-Räume, ein Begegnungsraum sowie ein Sitzungssaal, der auch für außerschulische Zusammenkünfte genutzt werden kann.

Neuer Sitz der Alperia
Gebaut wird künftig auch in unmittelbarer Nähe zum Untermaiser Bahnhof. Hier soll der neue Sitz der Alperia Gruppe in Meran entstehen. Nach Vergabe der Ausschreibungen im Frühjahr 2022 sollen die Bauarbeiten beginnen und 2024 soll der moderne Bau fertiggestellt sein. Geplant ist ein Gebäude für rund 300 Mitarbeiter. Dazu sollen mehrere Büros, technische Bereiche und eine großräumige Lagerhalle entstehen. Was die Architektur anbelangt, erwarte man sich einen modernen Bau, der die vorherrschende Landschaft und wesentliche Elemente wie Wasser und Grünflächen aufgreift, so die Pres­seaussendung der Gemeinde Meran. Wovon man auf alle Fälle ausgehen kann, ist laut Generaldirektor der Alperia Gruppe Johann Wohlfarter, dass der Bau einen Mehrwert für das Gebiet darstellen wird. Kosten soll der Bau rund 40 Millionen Euro wobei einheimische Unternehmen zum Zug kommen sollen. Der neue Sitz der Alperia in der Untermaiser Gewerbezone wird mit dazu beitragen, dass der Wirtschaftsstandort „Untermais“ in Zukunft weiter an Attraktivität gewinnen wird.