Tourismus: Deutschland lockert Quarantänevorgaben – Schuler erfreut
13. Mai 2021
Von Schwänen und Katern
13. Mai 2021
Alle anzeigen

Auf der Pirsch

Jagdaufseher Anton Ploner (links im Bild) mit Mooser Jägern nach dem Bau eines Futterstandes im Revier

Spielen Sie Golf oder gehen Sie auf die Jagd? Beides ist auch gut. Lange Zeit war das Recht zur Jagd ein Privileg der Oberschicht. Heute kann bei uns jeder, der einen Jagdschein besitzt, auf die Pirsch gehen.

von Josef Prantl

Der Tiroler Immobilienmilliardär Renè Benko hat sein eigenes Jagdrevier. FDP-Chef Christian Lindner ist bekennender Jäger wie auch Luis Durnwalder oder Michl Ebner. Aber man muss nicht ein VIP sein, um auf die Jagd gehen zu dürfen. Bei uns ist das Recht zur Jagdausübung nicht mehr an den Besitz von Grund und Boden gebunden, sondern an die Dauer der Ansässigkeit im jeweiligen Revier.
Südtirol ist in 8 Jagdbezirke mit 145 Revieren aufgeteilt, die fast deckungsgleich mit den Gemeindeflächen sind. Wer 10 Jahre in einer Gemeinde ansässig ist, hat als Jäger auch Anspruch auf eine Jahreskarte. Daneben gibt es noch 51 Eigenreviere; hier darf nur der Grundeigentümer bzw. ein Pächter seinem Hobby frönen. Gänzlich verboten ist die Jagd auf gerade einmal 16 Prozent der Landesfläche, vorwiegend in Schon- und Wildschutzgebieten.

Mit 30.000 Hektar ist das Revier Sarntal das größte des Landes und mehr als 100-mal so groß wie das kleinste, nämlich Waidbruck mit nur 230 Hektar. Übrigens reizt es auch immer mehr Frauen zu jagen: Von 55 Frauen im Jahr 1990 ist ihre Zahl mittlerweile auf 324 Jägerinnen angewachsen. Für Ordnung im Revier sorgen die rund 70 hauptberuflichen Jagdaufseher. Vera Prader aus Milland bei Brixen ist die erste Frau, die vor einem Jahr den 850- Stunden-umfassenden-Lehrgang für Jagdaufseher in der Forstschule Latemar am Karerpass erfolgreich abgeschlossen hat und so Südtirols erste Jagdaufseherin wurde. Wer sich für die Geschichte der Jagd näher interessiert, sollte sich das Südtiroler Landesmuseum für Jagd und Fischerei in Schloss Wolfsthurn bei Sterzing nicht entgehen lassen. Ein Thema, das Jägerinnen und Jäger aktuell beschäftigt, ist die Frage nach der Einführung des Tierschutzes in die Verfassung. Aber auch Wolf und Bär sind wieder ein heißes Eisen. Wenn es nach den Bauern und Jägern ginge, wäre die Jagdsaison auf sie schon längst eröffnet.

Auch wenn Wolf und Bär noch Tabu für die Jäger sind, die Jagdzeit beginnt immer am 1. Mai, Schluss ist am 15. Dezember. 1114 Jäger und 69 Jägerinnen gehören zum Bezirk Meran mit seinen rund 96.000 Hektar, 25 Revieren – darunter 4 Eigenjagdreviere – und 14 Jagdaufsehern. Bezirksjägermeister ist der Tschermser Karl Huber.

 

„Man spürt den Kreislauf des Lebens“

Die Jagd ist so alt wie die Menschheit selbst. Jeder kennt den Begriff von den Jägern und Sammlern. Seit dem Mittelalter wurde das Recht zu jagen mit Grundbesitz verbunden. Wehe dem, der sich als Pächter oder Leibeigener am Hochwild seines Landesfürsten oder Herren vergriff! Die vergangenen Jahrhunderten wurde die Jagd zu etwas Elitärem, Kaiserin Sisi von Österreich zum Beispiel war eine passionierte Jägerin. 

Italienweit gibt es heute rund 850.000 Jäger, in Südtirol sind es ca. 6000 Jäger, davon 324 Frauen. Mit 16.000 Hektar ist Moos das größte Revier, Gargazon mit 490 Hektar das kleinste im Jagdbezirk Meran. Zu Jagen sei kein Hobby, sagt die Meranerin Betty Meister, eine der ersten Jägerinnen Südtirols, Jäger(-in) zu sein, sei vielmehr eine Lebenseinstellung.
Die Jagd steht aber auch für vieles in der Kritik. Mal sind es die Methoden, mal die Fixierung auf Trophäen, die Liste der bejagten Arten wurde und wird infrage gestellt und auch, ob denn Jagd überhaupt noch zeitgemäß sei.

Die BAZ sprach darüber mit Vize-Revierleiter von Moos, Alexander Pamer.

„Jäger ballern wild durch die Gegend und töten wehrlose Tiere!“ Mit diesen und ähnlichen Vorurteilen und Unwissenheit werden Jäger oft konfrontiert. Sind Jäger blutrünstige Barbaren?

Vizerevierleiter Alexander Pamer

Alexander Pamer: In Südtirol wird hauptsächlich Selektionsjagd betrieben, was bedeutet, dass die zu erlegenden Stücke sorgfältig nach Geschlecht, Alter und Konstitution aus­gewählt werden müssen. So vergehen oft Tage oder sogar Monate, bis der Jäger das für ihn passende Stück vor der Büchse hat. Das ist alles andere als „wilde Ballerei“. Wird dann ein Wildtier erlegt, fließt Blut, ja. Aber was hat das mit Barbarei zu tun? Das betroffene Wildtier hatte in der Regel bis zu seiner Erlegung ein gutes Leben in freier Wildbahn und durch den Jäger einen schnellen Tod. Meiner Meinung nach gibt es keine Form der Fleischbeschaffung, die ursprünglicher und ethisch vertretbarer ist als die Jagd.

Wie sind Sie zur Jagd gekommen?
Ich bin seit frühester Kindheit mit der Jagd verbunden. Mein Vater ging zur Jagd, wie früher auch sein Vater. So kam regelmäßig Wildfleisch auf den Tisch, was mir und meinen Geschwistern immer vorzüglich schmeckte. Mit Spannung lauschte ich den Geschichten vergangener Jagden, die mein Vater mit seinen Jagdkameraden austauschte. Sobald ich dann einigermaßen laufen konnte, nahm mich mein Vater mit auf die Jagd und ich war von Anfang an fasziniert. Schon im Volksschulalter war mir klar, dass ich einmal Jäger werden wollte. Später machte auch noch meine Mutter den Jagdschein und mein 12 Jahre jüngerer Bruder begann auch schon, großes Interesse zu zeigen. So wurde die Jagerei erst recht zum alltäglichen Thema in unserer Familie. Als ich dann endlich volljährig wurde, absolvierte ich die Jägerprüfung und gehe seither, wie mittlerweile auch mein Bruder, in meinem Heimatrevier Moos in Passeier zur Jagd.

Was bedeutet für Sie Jagd bzw. welcher Aspekt ist für Sie besonders wichtig?
Pragmatisch gesehen ist die Jagd, so wie wir sie heute in Südtirol betreiben, eine nachhaltige Nutzung natürlicher Ressourcen. Für mich persönlich ist die Jagd viel mehr, sie ist von einer ursprünglichen Leidenschaft zu einer Lebenseinstellung geworden. Dabei gibt es viele Aspekte, die mir wichtig sind. Da ist einmal das intensive Naturerlebnis, das einem als Jäger zu Teil wird. Auf der Jagd sind alle Sinne angespannt, alle Bewegungen, Geräusche und Gerüche werden ganz anders aufgenommen als beim Spazierengehen. Dann ist da das Wildfleisch, das ich als hochwertiges Nahrungsmittel sehr schätze. Und nicht zuletzt die Kameradschaft unter Jägern, die im Jagdrevier Moos besonders gut ist.

Wie passt für Sie die Jagd mit dem Naturschutz zusammen? Wenn man naturverbunden ist, ist es dann nicht ein Widerspruch, Tiere zu jagen?

Gamspirschführer Alexander Pamer (2.v.l.) mit Jagdfreunden nach erfolgreicher Jagd

Alle naturverbundenen Menschen haben ein gemeinsames Ziel, nämlich artenreiche und vitale Wildbestände. Dies geht einher mit der Erhaltung artgerechter Lebensräume. Somit widersprechen sich Naturschutz und Jagd in keinster Weise, im Gegenteil.

Hat es für Sie große Überwindung gekostet, das erste Mal auf ein Reh zu schießen?
Von großer Überwindung würde ich nicht sprechen, sehr wohl aber von einem sehr speziellen Erlebnis mit durchwegs gemischten Gefühlen, die schwer zu beschreiben sind. Den Abzug zu drücken, im Wissen, einem Tier das Leben zu nehmen, ist nun einmal etwas ganz Anderes, als auf eine Scheibe zu schießen. An die Erlegung meines ersten Rehs kann ich mich gut erinnern. Die Auflage war gut und die Entfernung relativ gering, so dass ich mir meiner Sache sehr sicher war. Auch war die Situation nicht zur Gänze neu für mich, schließlich war ich vorher ja schon oft bei der Erlegung von Wildtieren dabei gewesen. So brach mein erstes Reh dann auch sauber getroffen im Knall zusammen. Die Emotionen kamen damals erst nach dem Schuss hoch, als die Konzentration nachließ. Das ist allerdings bis heute so geblieben, nur etwas weniger intensiv. Sollte sich das irgendwann ändern, ist wohl die Zeit gekommen, die Büchse an den Nagel zu hängen.

Was geschieht mit den erlegten Tieren?

Ansiedlungsprojekt: Mooser Jäger entlassen Steinwild im Revier Ulten

Nach der Erlegung wird das Wild so schnell wie möglich aufgebrochen. Eventuelle Verschmutzungen werden möglichst mit sauberem Trinkwasser ausgewaschen. Nun gilt es, das Tier schnellstmöglich in eine Kühlzelle zu bringen. Die meisten Jagdreviere sind heutzutage entsprechend ausgerüstet. Ist der Weg zur Kühlzelle weit, wie es zum Beispiel bei der Gamsjagd die Regel ist, versucht man, das Stück im Freien etwas auskühlen zu lassen, bevor man es auf den Rücken packt und zu Tal trägt. In der Kühlzelle lässt man Wild bei 2 bis 4° Celsius einige Tage abhängen. Dann wird es aus der Decke geschlagen und zerwirkt, anschließend portioniert und vakuumiert. Ist der Fleischreifungsprozess noch nicht zur Gänze abgeschlossen, kann man das wertvolle Wildbret (Wildfleisch in der Jägersprache) auch noch im vakuumierten Zustand einige Tage in der Kühlzelle nachreifen lassen. Dann ist es für den Verzehr bereit. Im Jagdrevier Moos wird das meiste Wildbret von den Jägern selbst verwertet. Wenn ein Jäger sein Stück verkaufen möchte, muss er alle Organe mitnehmen und diese zusätzlich zum gesamten Stück Wild von einer „kundigen Person“, also jemanden mit entsprechender Ausbildung, begutachten lassen. Diese Person entscheidet dann, ob das Wildbret einwandfrei und somit tauglich für den Verkauf ist oder nicht.

In Südtirol sind etwa 6000 Jäger registriert. Etwas mehr als 300 davon sind Frauen. Wie sieht der Frauenanteil im Revier Moos aus?
Noch vor 25 Jahren war die Jagd fast ausschließlich Männersache. So war meine Mutter zunächst die einzige Jägerin im Jagdrevier Moos. Doch nun mischen die Frauen ordentlich mit, und das nicht nur in Südtirol, sondern im gesamten deutschsprachigen Raum. Im Jagdrevier Moos ist der Frauenanteil mit momentan ungefähr 8 Prozent überdurchschnittlich hoch. Zwischenzeitlich hatten wir sogar noch mehr Frauen im Verein. Die Tendenz würde ich als steigend einschätzen.

Was wird bei uns alles gejagt und was im Besonderen im Jagdrevier Moos?

Der Jagdaufseher Patrick Chizzali bei der Rehkitzrettung

Hauptsächlich wird im Jagdbezirk Meran Rehwild, Gamswild und Rotwild gejagt. Doch auch die durchwegs guten Bestände an Hasen, Füchsen und einiger Federwildarten werden genutzt. Dies ist im Jagdrevier Moos nicht anders. Hervorzuheben sind hier vielleicht die hohen Bestände an Steinwild und Murmeltieren. Doch diese Wildarten können zurzeit leider nur mit Sonderbewilligung und Auflagen bejagt werden. Ich hoffe, dass sich das irgendwann ändert, da zu hohe Populationsdichten erwiesenermaßen etliche Nachteile für den Bestand mit sich bringen.

Die Abschusspläne sehen vor, wie viel Wild erlegt werden darf. Es kommt aber immer wieder vor, dass weniger auf den Abschusslisten steht, als Jäger in einem Revier sind. Und dann?
Der Abschussplan muss dem Wildbestand angepasst werden und nicht der Anzahl an Revierjägern, so kann es zu dieser Situation kommen. Es obliegt dem Revierleiter und den vier Ausschussmitgliedern, einen Vorschlag für eine gerechte Abschusszuteilung auszuarbeiten. Diese muss dann von der Vollversammlung abgesegnet werden. Im obigen Fall hat der einzelne Jäger dann in gleichmäßigen Abständen ein Jagdjahr dabei, in dem er keinen Abschuss in seinem Heimatrevier tätigen kann. Möchte er trotzdem einen Abschuss in Südtirol tätigen, kann dieser eventuell in einem anderen Revier, das mehr Abschüsse als Jäger hat, erfolgen. Dies ist mit einem gewissen finanziellen und zeitlichen Aufwand verbunden.

Die Jagdprüfung soll sehr umfangreich und herausfordernd sein.
Das ist richtig und auch gut so, schließlich ist Jagen mit viel Verantwortung verbunden. Die Jägerprüfung besteht in Südtirol aus drei Teilen. Zunächst muss der Kandidat eine sowohl schriftliche als auch mündliche Theorieprüfung ablegen. Fällt diese positiv aus, muss er beim nächsten Termin seine Schießfertigkeit und einen sicheren Umgang mit der Jagdwaffe beweisen. Nebenbei muss der angehende Jäger ein Revierpraktikum machen, wo er von einem ausgebildeten Jäger begleitet wird. Hier muss er an festgelegten Tätigkeiten (Wildzählungen, Ansprechübungen, Mit­arbeit bei Lebensraumpflege, Maßnahmen zugunsten des Wildes, Errichtung und Instandhaltung von Reviereinrichtungen, Aufbrechen und Wildverwertung) teilnehmen. Alles in allem also eine sehr zeitaufwendige Angelegenheit.

Südtirol rühmt sich, ein recht „soziales“ Jagdsystem zu haben. Was ist daran so sozial?

Die erste Frau im Revier: Klara Oberprantacher machte vor 20 Jahren ihren Jagschein

In einigen Ländern ist das Jagdrecht stark mit Grundbesitz verbunden, so dass Jagen unter Umständen sehr teuer wird. In Südtirol hingegen reicht die Ansässigkeit. Ist man in einer Gemeinde fünf Jahre ansässig oder zehn Jahre ansässig gewesen und erfüllt alle weiteren Voraussetzungen, also eine bestandene Jägerprüfung und einen gültigen Jagdwaffenschein, hat man das Recht, im Jagdgebiet seiner Gemeinde zu jagen. Somit hat im Normalfall jeder Jäger eine Jagdgelegenheit in unmittelbarer Nähe seiner Wohnung, was nicht selbstverständlich ist. Damit ist in meinen Augen die Bezeichnung „sozial“ für das Südtiroler Jagdsystem durchaus gerechtfertigt. Natürlich ist das auch in Südtirol mit Kosten verbunden, schließlich müssen die im Jagdrevier entstehenden Kosten (Jagdaufsicht, Abschussgebühren, Hektargebühren, Notfütterung, Reviereinrichtungen usw.) von seinen Mitgliedern ge­deckt werden. Doch hält sich der Mitgliedsbeitrag in den Südtiroler Jagd­revieren normalerweise in einem gut leistbaren Rahmen.

Jäger haben eine eigene Sprache, was sich historisch entwickelt hat. Man kann das mit einer Zunftsprache vergleichen. Können Sie uns ein paar Beispiele dafür nennen?
Wir Jäger sagen, dass ein Reh „äst“ (frisst), „schöpft“ (trinkt) und „windet“ (riecht), wir nennen seine Beine „Läufe“, die Augen „Lichter“, die Ohren „Lauscher“, das Fell „Decke“ und die Wege, auf denen es regelmäßig geht, „Wechsel“. Dies nur um einige Beispiele zu nennen. Wenn ein Jäger mit einem Laien redet, versucht er, sich in dieser Hinsicht zurückzuhalten. Denn mit der Jägersprache verhält es sich wie mit jeder anderen Fachsprache: beherrscht man die Begriffe nicht, versteht man den Kontext nicht.

Seit einigen Jahren sind die Bären zurück, der Wolf ist in Europa weiter im Vormarsch. Wie stehen Sie dazu?

Steinwild wird von den Mooser Jägern gefangen und anschließend in Revieren mit keinem oder wenig Steinwild freigelassen

Ich kann dem radikalen Schutz von Großraubwild nicht viel abgewinnen. Dies führt unweigerlich zu hohen Populationsdichten. Nebenbei verlieren derart wehrhafte Tiere mit der Zeit die angeborene Scheu vor dem Menschen. Beides zusammen birgt hohes Konfliktpotential, besonders in dicht besiedelten Gebieten wie Südtirol. Meiner Ansicht nach werden wir langfristig nicht ohne eine gezielte Bestandsregulierung auskommen.

Wie steht es um die Wilderei: Gibt es sie überhaupt noch?
Seit es eine geregelte Jagd gibt, gibt es auch die Wilderei, und das wird sich so schnell auch nicht ändern.

Mit dem 1. Mai beginnt die neue Jagdsaison und es gilt eine neue Landesjagdordnung. Was ist ab nun anders?
Die Südtiroler Landesjagdordnung steht auf einem festen Gerüst, muss aber immer wieder überarbeitet und an neue Erfordernisse angepasst werden. Ich kann einige Beispiele anführen. Neu ist dieses Mal, dass jeder Jäger jährlich einen Schießnachweis erbringen muss, sozusagen als Beleg für seine Treffsicherheit. Eine maximale Schussdistanz wurde eingeführt. Da die immer besser werdende Jagdausrüstung zu immer weiteren Schüssen verleitet, wird mit diesem Gesetz eine klare Grenze gesetzt. Die Jagd auf Gamsgeißen wird im November, also während der Brunft, ausgesetzt. Eine Regelung, die ich als Gamspirschführer stark befürworte, da es im regen Brunftgeschehen sehr schwierig ist, führende Geißen (Muttertiere) von nicht führenden Geißen zu unterscheiden. Neuerdings wird zwischen „Rotwildkerngebieten“ (Ge­biete mit einer hohen Rotwilddichte) und „Rotwildrandgebieten“ (Gebiete mit geringerem Rotwildvorkommen) unterschieden und die Bejagung entsprechend angepasst. So muss zum Beispiel in Rotwildkerngebieten im Verhältnis zum männlichen Wild mehr weibliches Wild erlegt werden als in den Rotwildrandgebieten. Die Liste könnte noch fortgesetzt werden, aber ich hoffe damit einen kleinen Einblick in die neue Landesjagdordnung gegeben zu haben.