Die Tracht
30. April 2021
Klärschlamm: Erste Aufbereitungsanlage in Südtirol genehmigt
30. April 2021
Alle anzeigen

Ruine Helfenburg

Was von der Helfenburg noch steht

Der erste Teil dieser Wanderung eignet sich gut als gemütliche Halbtageswanderung, auch für Kinder ist er interessant. Ab Montigl ist es ein tolles Training für sommerliche Bergtouren, denn hierfür brauchen wir Kondition und Trittsicherheit.

von Christl Fink

Terlan, unser Ausgangspunkt, ist sehr gut mit Bus und Bahn erreichbar. Vom Zentrum gehen wir kurz die Hauptstraße in Richtung Bozen, überqueren die hier mündende Möltner Straße und sehen bereits die Wegweiser beim Klettergarten.

Über den alten Pflasterweg
Sofort tauchen wir ein in eine Fülle von Grüntönen, die gelben und blauen Farbtupfer der Strauchigen Kronwicke und der Vinca Major leuchten dazwischen um die Wette. Teilweise sind noch die alten Pflastersteine erhalten, auf denen einst das Getrappel der Pferdehufe am ansteigenden Weg zu der ehemals so stolzen Burg ertönte. Weiter oben mündet die Margarethenpromenade in unseren Weg und in einem knappen halben Stündchen ab Terlan haben wir die ehemalige Burg erreicht, dankbar, dass die Reste so gut restauriert und somit auch uns noch erhalten sind.

Burg Neuhaus bzw. Maultasch
In einer Urkunde aus dem Jahr 1288 wird die Burg „Nova Domus“, eben Neuhaus erwähnt. Unter den Grafen von Tirol erlangte sie im 13. und 14. Jh. mit dem Gerichtssitz ihre höchste Blütezeit. Da die Gräfin Margarethe Maultasch zeitweise hier residierte, ist die Ruine heute den meisten nur noch als Ruine Maultasch bekannt. Die Burg und Gesamttirol gingen dann an die Habsburger über. Später wechselten die Besitzer, bis sie schließlich Graf von Enzenberg erbte, dessen Nachfahre Georg, Graf von Enzenberg die Ruine der einstigen stolzen Burg 1990 – 1996 renovieren ließ. So ist sie als Mahnmal aller Vergänglichkeit heute noch vom Süden, wie vom Norden im Etschtal weithin sichtbar.

Hinauf nach Montigl

Biotop Holzmannweiher

Wir folgen dem Wegweiser und wandern durch herrlichen Laubwald in weiten Serpentinen aufwärts. An zwei Aussichtspunkten in Richtung Meran und Texelgruppe vorbei, kommen wir zum Biotop Holzmannweiher.
Bald mündet der Steig in den direkten Weg, der von Terlan mit der Markierung 9 heraufführt. Wer sich mit dem Weiler Montigl als gemütliche Halbtageswanderung begnügt, kann auf Markierung 9 in schöner Runde wieder den Ausgangspunkt erreichen. Der Wald tritt zurück und macht dem Kulturgrund Platz. Eine romantische Gasse mündet in die Asphaltstraße, der wir nun – immer auf Markierung 9 – folgen. Die Straße wendet sich südwärts, leicht absteigend oberhalb des stattlichen Moarhofes vorbei. Nun müssen wir hinein ins Tal und über den Bach. Jenseits ganz kurz bachaufwärts!

Himmelwärts zur Helfenburg!
Wir dürfen auf keinen Fall den Wegweiser übersehen, der nun steil nach rechts aufwärts führt. Die Freude am ersten Kuckucksruf in diesem Jahr, es ist Mitte April, lässt die Mühe des Aufstiegs vergessen! Endlich erreichen wir den Sattel, doch Fehlanzeige, wir haben uns zu früh gefreut. Es geht zu einem zweiten Sattel und nun endlich scharf nach rechts, dann einem stabilen Geländer entlang zu den Mauerresten der einstigen Burg. Uralte, geschichtsträchtige Mauern, aus denen Bäume wachsen, eine Rastbank und eine herrliche Aussicht – die Mühe hat sich wirklich gelohnt! Doppelt genießen wir jetzt unser Mittagsmahl aus dem Rucksack. Tief unter uns grüßt winzig die Ruine Maultasch! Nachdem wir gestärkt sind, schaffen wir auch noch den dritten Sattel und damit den höchsten Punkt dieser Wanderung.

Schwierig und steil

Wunderbarer Weg nach Montigl

So heißt es auf der Extratafel unter dem Wegweiser nach Siebeneich. Aber da die Markierung 9 nach Glaning hauptsächlich über die Asphaltstraße weiterführt, entscheiden wir uns für die kleine Herausforderung. Am stattlichen Pentschhof in herrlicher Lage vorbei erreichen wir gleich einen weiteren Aussichtspunkt mit Tisch und Bänken. Nun geht es Schritt für Schritt mit der nötigen Vorsicht in vielen Windungen das steile Gelände abwärts. Es ist sehr abwechslungsreich, die Felsen trocken und griffig. Wenn nur das viele Laub nicht wäre! Sicher und heil erreichen wir den obersten Hof, kommen dann bald auf die Asphaltstraße und zur Abzweigung zum Sauschloss, doch für heute reicht es. Zügig marschieren wir nun die schmale Straße durch das liebliche Dorf Siebeneich bis hinunter zur Hauptstraße mit der Bushaltestelle.

 

 

 

 

INFO

Anfahrt: Mit dem Zug, Linienbus oder Pkw nach Terlan; großer Parkplatz beim Haus des Apfels!
Ausgangspunkt: Terlan (248 m)
Ziel: Montigl (573 m) und Ruine Helfenburg (820 m)
Gehzeiten: insgesamt 4,30 – 5 Std. Terlan > Montigl: 1,10 Std. Min. > Ruine Helfenburg: 1,20 Std. > Siebeneich: 2 Std.
Beste Zeit: Frühling und Herbst – nur bei trockenem Wetter!