Rundwanderung zum „Totenstein“

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Rundwanderung zum „Totenstein“

Wege, die noch nicht so bekannt und überlaufen sind, einsame Almwiesen, urige Wälder und immer wieder überraschende Ausblicke,  dies alles bietet dieser Wandertipp von Gfrill nach Völlan.

Wir fahren bis zur ersten Haltestelle nach der Tierwelt oberhalb von Bad Gfrill. Es geht kurz die Gampenstraße weiter bis zu einer herrschaftlichen Villa an der rechten Straßenseite. Dort beginnt der Leithofweg (Mark.10 A).

Tisner Gall im Blick

Bei den ersten Wiesen

Wir kommen zur neuen Forststraße, die eine Rechtskurve macht. Hier zweigen wir ab und wandern auf dem alten Weg, gleich links davon weiter. An einem Wasserreservoir und rechts an einer neuen Almhütte vorbei, geht es dem Zaun entlang wieder auf die Forststraße. Direkt vor uns erhebt sich eine bewaldetet Kuppe, die „Tisner Gall“, rechts davon sieht man über den Bozner Talkessel hinaus zu den fernen Dolomiten, links grüßt der Meraner Kessel mit dem Ifinger. Wir folgen der Straße bis bei der nächsten Abzweigung ein Hinweisschild den unteren Weg zum Platzerer Jöchl zeigt. Auf diesem erreichen wir die hintere Kralingwiese und folgen dem Weg bis zu neuen Wegweisern am oberen Wiesenrand. Im rechten Winkel führt uns nun ein Steig mit Markierung 11 A in den Wald; eben geht es weiter. Eine alte Fichte voll großer Spechtlöcher fällt uns am Wegrand auf und nun überqueren wir ein kleines Tal. Der Steig mündet in einen Hohlweg, der von Platzers heraufführt.

Das „Kruschtenkreuz“
Wir wandern ihn aufwärts und erreichen bald die Forststraße, der wir jetzt bis zu einer Kreuzung mit mehreren Wegweisern folgen. Wir benützen die Markierung 4 A. Bereits am ersten Baum an der rechten Seite entdecken wir bei genauem Hinsehen ein altes Eisenkreuz, das schon fast zur Gänze in den Fichtenstamm eingewachsen ist, das sogenannte „Kruschtenkreuz“. Es wird erzählt, dass ein Ultner Bauer nach dem Feiern beim Kirchtag von Platzers in einen wilden Schneesturm geriet und in seiner Not gelobte, hier ein Kreuz aufzustellen, sollte er heil nachhause kommen. Da er ein armer Schlucker war, bat er den Pfarrer um ein altes Friedhofskreuz. Dieses schmiedeeiserne Kreuz wurde an die junge Fichte genagelt, wuchs aber mit den Jahren immer mehr in die Rinde hinein, so, dass heute nur noch wenig davon zu sehen ist.

Platzerer Jöchl und Völlaner Joch

Idyllischer Weiher unter der Jagdhütte

Wir bleiben auf der breiten Forststraße und sind binnen weniger Minuten nahe am Jöchl, dem Übergang nach Ulten. Die große, sumpfige Wiese vor uns ist im Frühsommer voller Wollgras! Von der Straße führt die Markierung 4 A in den Wald hinauf mit einem herrlichen Blick zu den beiden Laugengipfeln. Nur kurz wird es steiler, wir kommen wieder zur Straße und diese entlang, bis es rasch links in den Wald hinaufgeht. Wir wandern bergan, entdecken linkerhand zwei Astzelte und haben die Höhe erreicht. In stetem Auf und Ab geht es – gut auf die Markierung achtend – bis zum Völlaner Joch. Hier zweigt ein Weg nach Platzers ab; ob seiner Steilheit im unteren Teil ist er nicht zu empfehlen.

Die Jagdhütte (1540 m)
Vom Völlaner Joch aus gehen wir abwärts und bald sehen wir unterhalb des Forstweges bereits das Dach der Jagdhütte. Frisches Wasser sprudelt aus dem Brunnen, vor der Hütte genießen wir, ohne eine Spur zu hinterlassen, unsere Mittagsrast. Wenig unterhalb der Hütte ist ein idyllischer, kleiner Tümpel mit schönen Rohrkolben. Nun zurück, hinauf zur Forststraße und diese aufwärts bis zur ersten Abzweigung. Dort weist ein Schild hinauf zum Totenstein. Neugierig geworden, finden wir einen ebenen Platz mit der Bezeichnung Koo und eine Rastbank.

Zum Totenstein
Zwanzig Meter entfernt davon liegt der Totenstein, der wie ein Sarg aussieht. Da ungefähr hier die Grenze zwischen Ulten, Völlan und Platzers verläuft, soll es einst bei Rivalitäten hier einige Tote gegeben haben, soweit die Erzählung der Alten. Auf Markierung 4 geht es nun in der Runde zurück zum Völlaner Joch. Kurz, ehe sich die beiden Wege wieder vereinen, genießen wir den Blick vom Tschöggl­berg mit der Sarner Scharte im Hintergrund über das Rittner Horn zu den Dolomiten und dann ganz rechts bis zum Gantkofel.

Auf dem Rückweg
Wir wandern denselben Weg zurück, bis wir auf die neue Forststraße kommen, bleiben auf dieser abwärts bis zu einer Absperrstange. Nun nach links, dem Zaun entlang bis zum Kruschtenkreuz. Wir bleiben auf der Forststraße, die bald wieder leicht ansteigt. Nach der Abzweigung zur Gfriller Laugenalm wan­dern wir zügig abwärts und sobald wir zur hinteren Kralingwiese kommen, nach rechts weiter durch die vordere Kralingwiese mit der kleinen, neuen Sommerhütte. Hinter dem Gatter geht es geradeaus weiter zur Gampenstraße und kurz aufwärts zur Haltestelle.

 

INFO

Anfahrt: Von Meran mit dem Bus 246 (Fondo!) bis zur Haltestelle nach der Tierwelt.
Gehzeit: insgesamt rund 3,30 – 4 Std.Haltestelle Abzw. Platzers > Hintere Kralingwiese: 30 Min.> Platzerer Jöchl: 30 Min. > Völlaner Joch: 30 Min. > Jagdhütte: 10 Min. > Toter Stein: 10 Min. > Kruschtenkreuz: 40 Min. > Haltestelle: 40 Min.
Beste Zeit: Zu allen Jahreszeiten, im Winter evtl. mit Schneeschuhen

von Christl Fink