Grauer- und Grüner Star

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Grauer- und Grüner Star

Was ist der Unterschied zwischen Grauem und Grünem Star?
Als Grauen Star bezeichnet man eine Trübung der Augenlinse, kann in fortgeschrittenem Stadium zum Erblinden führen. Durch eine Operation kann die Trübung behoben werden. Der Grüne Star hingegen, auch Glaukom genannt, zerstört den Sehnerv. Ist der Sehnerv zerstört, kann keine Operation Abhilfe schaffen und es kann zum Erblinden führen.
Die Augenlinse dient, um das fixierte Objekt auf der Netzhaut zu fokussieren. Geht diese Fähigkeit physiologisch verloren, spricht man von einer Presbyopie. Wird die Linse jedoch undurchsichtig, kommt es zum Grauen Star. Die häufigste Form ist die altersbedingte, seltener sind die angeborenen Formen, aber letztere sind gefährlicher für die Entwicklung des Sehvermögens. Die Symptome sind visuelle Trübungen, veränderte Farbempfindlichkeit und Lichtblendung. Die Kataraktoperation (Linsenersatzoperation) bei Grauem Star ist die am häufigsten durchgeführte. Sie wird in den meisten Fällen ambulant mit anästhesierenden Augentropfen durchgeführt. Das Hauptrisiko liegt in der postoperativen Infektion, weshalb prä- und postoperative Augentropfen und regelmäßige Nachkontrollen wichtig sind. Mein Ratschlag: Die Operation soll nie lange aufgeschoben werden, da ein reiferer Grauer Star schwieriger zu operieren ist.

Das Glaukom, die Erkrankung des Sehnervs verursacht erst in einem fortgeschrittenen Stadium Symptome. Die normalen Werte des Augendrucks liegen zwischen 10 und 20 mmHg. Es gibt viele Formen von grünem Star. Wichtig ist es für den Arzt beim Erstgespräch zu erfahren, ob Glaukome erblich sein könnten. Die Veränderung des Sehnervs sowie des Gesichtsfeldes und in den meisten Fällen eine Erhöhung des Augendrucks können das Glaukom zur Folge haben. Deshalb ist es wichtig regelmäßig zum Augenarzt zur Kontrolle zu gehen. Die Therapie kann mit Augentropfen oder chirurgisch erfolgen. Können die Augentropfen die Schädigung des Gesichtsfeldes nicht verlangsamen, bleibt nur mehr der chirurgische Eingriff als Alternative.

Francesco Comacchio, Augenarzt im  Krankenhaus Meran