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Der Raumausstatter

Von der handwerklichen Fertigung von Möbelstücken bis hin zur künstlerischen Gestaltung von Innenräumen. Der Beruf des Raumausstatters ist vielfältig und vor allem sehr kreativ.

Das Aufgabenfeld des Raumausstatters hat sich in den letzten Jahrzenten stark verändert. Während sich Tapezierer früher hauptsächlich nur mit der Herstellung von Matratzen und dem Bespannen von Polstermöbeln befasst haben, widmen sich heute die meisten Raum­ausstatter der stimmigen Gestaltung von Innenräumen. Nach Kundenwünschen oder der Anweisung von Architekten bekleiden sie Wände und Decken, gestalten, fertigen und montieren Raumdekorationen, verlegen Bodenbeläge aller Art, polstern und beziehen Möbel. Ebenfalls fallen Sonnen-, Regen- und Insektenschutzanlagen, Verdunkelungsanlagen und Raumteiler in ihr umfangreiches Arbeitsfeld. Heute spricht man von der Berufsgemeinschaft der Tapezierer und Raumausstatter. In Südtirol zählen 387 Beschäftigte in 111 Betrieben zu dieser Sparte.

Handwerkliche Begabung und gestalterische Neigung.
Die schulische Fachausbildung zum Raumausstatter wird für junge Südtiroler in Hall in Tirol (Nordtirol) mittels Blockunterricht angeboten. Diese Ausbildung mündet nach 3 Jahren in einem Lehrabschluss mit Facharbeiterprüfung. Danach wäre es möglich, weitere spezielle Lehrgänge zu besuchen, eine Meisterprüfung anzustreben oder eine Berufsreifeprüfung abzulegen. Die Anforderungen an die Auszubildenden sind neben handwerklichem Geschick und grundlegenden gestalterischen Fähigkeiten auch ein gutes räumliches Vorstellungsvermögen, Sinn für Farben, Formen und unterschiedliche Materialien, Freude im Team zu arbeiten, Kontaktfreudigkeit, Modebewusstsein und die Bereitschaft zur Weiterbildung. Die Ausbildung und das zukünftige Arbeitsfeld lassen sich grob in vier große Bereiche einteilen: Polstern, Dekorieren, Bodenlegen und Tapezieren bzw. Wandbespannen. Daran lässt sich erahnen, wie abwechslungsreich und überaus kreativ dieser Beruf ist. Die Absolventen sind in der Lage, Polstermöbel aller Art zu entwerfen, herzustellen und zu restaurieren. Ebenso fertigen sie Vorhänge und können diese auch montieren. Das Verlegen bzw. Verspannen von Teppich-, Gummi-, Linoleum-, Kunststoffbelägen, Laminatböden, Korkböden und Parkett fällt in ihren Zuständigkeitsbereich, gleich wie das Bekleiden von Wänden und Decken mit Tapeten, Textilien und Wandbelägen sowie das Anfertigen und Montieren von Sonnenschutz jeglicher Art. Klassischerweise wird auch heute noch das ursprüngliche Handwerk des Tapezierers gelehrt: Das Herstellen von Bettwaren wie Matratzen, Steppdecken, Federbetten, Pölster. Schlussendlich muss für einen Raumausstatter und dessen Kunden das Gesamtbild eines Raumes stimmig sein.

von Jasmin Maringgele