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Eden feiert seine „Freiwilligen“

Leiterin Renate Völser bedankt sich bei ehrenamtlichen Helfern

Über 3000 Stunden werden jedes Jahr von den ehrenamtlichen Mitarbeitern des Seniorenwohnheimes Eden geleistet. Zum Dank dafür lud die Wohnheimleiterin Renate Völser kürzlich alle Mitwirkenden zu einer Nach­mit­tags­veranstaltung ein. Mit dabei war die bekannte Südtiroler Köchin und Initiatorin der „Waldküche“ Barbara Untermarzoner.

Ehrengast war Barbara Untermarzoner mit….

Das Seniorenwohnheim „Eden“ in der Christomannosstraße 12 in Obermais wird seit 1957 von der Sozialgenossenschaft „Altenheim Eden“ geführt. Es bietet Platz für 72 Senioren, die von Ärzten, Kranken- und Pflegehelfern, Ergotherapeuten, Physiotherapeuten und Sozialbetreuern betreut werden. Das Durchschnittsalter der Heimgäste liegt bei über 86 Jah­ren, und die meisten sind Meraner. Geleitet wird die Einrichtung seit 10 Jahren von Pflegedienstleiterin Renate Völser. Ihre Betriebsphilosophie lautet „Leben im Adagio“. Ein Weg, bei dem alle Aspekte des Lebens miteinbezogen werden und der allen voran zur Begegnung mit dem Menschen dienen soll. Im Gespräch mit der BAZ sagte sie: „Was uns als Wohnheim ausmacht ist, dass wir sehr gerne feiern und alternativer sind als andere Seniorenheime“. So verfügt das Seniorenheim „Eden“ über einen exklusiven Männerclub, in dem schon seit Jahren ein maßgeschneidertes Programm für Männer angeboten wird. Initiator des Clubs ist Da­niel Benti, der den Club mit seinem Kollegen Christian Vent noch heute leitet. Von geselligen Weinverkostungen über Männergesprächsrunden bis hin zu Rasier- und Workshops und dem obligatorischen Kartenspiel lassen sich die beiden Tagesgestalter immer wieder etwas einfallen.

...mit Gerichten aus dem Wald

…mit Gerichten aus dem Wald

Einer der Höhepunkte war ein Oldtimer-Treffen, das in Zusammenarbeit mit dem Hotel „Plantitscherhof“ veranstaltet wurde. Aber auch mit anderen Partnern pflegt man im Seniorenwohnheim regen Austausch wie mit dem Kulturzentrum Ost-West- Club oder dem Wohnheim Pastor Angelicus, um nur einige zu nennen. Einige Bewohner von Pastor Angelicus arbeiten bei der Pflege des Außenbereiches des Seniorenwohnheimes mit. Hinzu kommen über 30 freiwillige Mitarbeiter, die mit viel Herzblut im Wohnheim mithelfen. Ihre Dienste reichen vom Musizieren, Mitgestalten der verschiedenen Festlichkeiten bis zur Begleitung bei Arztbesuchen und dem einfachen „Zuhören“.

Um den Freiwilligen für ihren wertvollen und tatkräftigen Einsatz zu danken, veranstaltet Renate Völser einmal im Jahr ein gemeinsames Treffen. Besonderer Ehrengast des diesjährigen Treffens war die bekannte Initiatorin der „Waldküche“, Barbara Untermarzoner. Untermarzoner war in den vergangenen Jahren in vielen großen deutschen Fernsehformaten, von Galileo bis zur Süddeutschen Zeitung und konnte ihr Anliegen für einen bewussteren Umgang mit der „Schöpfung Natur“ – wie sie es immer wieder formuliert – weitergeben. Die gebürtige Kastelrutherin hatte vor ungefähr 10 Jahren mit ihrem Mann den Gasthof „Tann“ am Ritten erworben und nach einigen Sanierungsarbeiten 2007 neueröffnet. Nachdem sie keinen passenden Koch finden konnten, der die Philosophie der Untermarzoner für eine authentische und regionale Küche mittrug, entschied Barbara sich dafür, selbst zu kochen. Grundlage dafür war das überlieferte Wissen durch ihre Mutter und die Maxime, alles zu verwenden, was in der Natur, insbesondere im Wald, für die Küche zu finden ist. Daraus entstand schließlich ihre eigene Kochkunst. „Ob Tschurscheln, Hagebutten, Moos, Holzspäne, Baumrinden oder verschiedene Waldbeeren und Pilze, Barbara Untermarzoner ist der Meinung, vor unserer „Haustür“ wächst vieles, was sich für die Küche eignet. Beim gemeinschaftlichen Nachmittag im Seniorenheim Eden rief sie außerdem dazu auf, unsere Umwelt als „Wohnzimmer“ zu betrachten und sie dementsprechend zu pflegen. Nach ihren Ausführungen zeigte die „Waldköchin“ dann noch ganz praktisch, wie man aus heimischen Wildkräutern und Pflanzen aus dem Wald feines Gemüse zaubert. Bei der anschließenden „Marend“ konnten die Gerichte von den freiwilligen Mitarbeitern dann auch verkostet werden.

Im Gespräch mit der BAZ unterstrich Heimleiterin Renate Völser, wie wichtig ihr solche Treffen sind. Einerseits geht es ihr darum, den freiwilligen Mitarbeitern für die geleistete Arbeit einmal mehr „danke“ zu sagen und zum anderen als Team enger zusammenzuwachsen. Sie sei über jeden einzelnen Helfer dankbar und freue sich jederzeit auf die Bereitschaft von jungen fleißigen Händen. Denn es gäbe vieles, wo Freiwillige mithelfen können und eine große Hilfe sind.

Philipp Genetti