Die Rad-Profis in Schenna

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Die Rad-Profis in Schenna

Ein einzigartiges Radrennen erlebte Schenna. Die Tour of the Alps begeisterte.
Es war die zweite Etappe des prestigeträchtigen Profi-Radrennens Tour of the Alps, die in Schenna Halt machte. Einige der besten Radsportler der Welt, darunter Top-Stars wie Chris Froome und Vincenzo Nibali, kamen nach rund 180 Kilometern im Burggrafenamt an. Von Reith im Alpbachtal ging es über den Jaufenpass nach Schenna. Und es war gerade bei dieser Etappe, wo die Vorentscheidung des fünftägigen Etappenrennens gefallen war. Denn, der junge Russe Pavel Sivakov entschied die zweite Etappe des Euregiorennens für sich und sollte sich einige Tage später auch den Gesamtsieg sichern. Am schwierigen Schlussanstieg beim Schlossweg in Schenna entschied Sivakov das Duell mit dem Tschechen Jan Hirt (Team Astana) für sich. Das Rennen war schon viel früher richtig spannend geworden. Früh kam es zu einer Flucht mit einer Gruppe von sechs Fahrern, diese bildeten Acosta Ospina (Nippo-Vini Fantini), Amador Castano (Manzana Postobon), Sergio Samitier (Euskadi-Murias), Visconti (Neri Sottoli-Selle Italia), Zardini (Neri Sottoli-Selle Italia) und Rocchetti (Team Colpack). Sie dominierten die ers­ten Stunden, wurden aber am Jaufenpass wieder eingeholt. Dort kam es zu Schneefällen, die Streckenbedingungen waren aber dennoch sehr gut. Am höchsten Gipfel der Tour of the Alps lag der Spa­nier Sergio Samitier in Führung, gefolgt von Zardini einige Sekunden später. Der entscheidende Moment spielte sich zehn Kilometer vor dem Ziel ab, als Sivakov, Pernsteiner (Bahrain-­Me­rida), Stalnov und Hirt (Astana), Poljanski (Bora-Hansgrohe), Cattaneo und Masnada (Androni-Sidermec) zu Samier aufschließen konnten und den Vorsprung auf die Gruppe mit Nibali und Froome auf 20 Sekunden ausbauen konnten.

Premiere für Sivakov
Als die Fahrer Schenna erreichen, erhöhte der Russe vom Sky Team den Rhythmus, nur Hirt konnte folgen. Im Schlusssprint distanzierte Sivakov auch Hirt. Für den Russen war es der erste Sieg als Profi, eine großartige Premiere. Nach der Etappe in Schenna jubelte er im Zielgelände und erklärte: „Es war ein schwie­riges Finale. In der Abfahrt habe ich versucht keine Risiken einzugehen. Als ich dann den finalen Angriff vor Schenna startete, konnte nur noch Hirt mithalten. Der erste Profisieg ist fantastisch, es ist eine schöne Belohnung für alle Anstrengungen und bedeutet für mich sehr viel, bei so vielen Champions zu siegen.“
In Bozen krönte sich der russische Jungstar (er ist erst 21 Jahre alt) schließlich dann drei Tage später auch zum Gesamtsieger der Tour of the Alps 2019. „Es ist unglaublich“, kommentierte er, „ich sehe das mehr als Mannschaftssieg denn als Einzelsieg. Meine Teamkollegen waren die ganze Woche unglaublich, und sie haben mich immer super unterstützt, auch als wir zuletzt unter großem Druck standen. Ich bin froh, dieses wunderschöne Rennen gewonnen zu haben: Ich habe es genossen, obwohl wir von Anfang bis Ende Vollgas geben mussten“. Sivakov ist der erste Russe, der die Tour of the Alps gewann, zudem war er mit 21 Jahren einer der jüngsten Fahrer des Feldes.

Radfest für alle
Nicht nur die Radprofis hatten allen Grund zur Freude. Auch das gesamte Burggrafenamt freute sich über die zahlreichen Zuschauer und machten die Sportveranstaltung zu einem echten Fest. Der Name Schenna und das Panorama des Burggrafenamts wurde dadurch in die Welt hinausgetragen. In Dutzenden Ländern wurde das Rennen live mitverfolgt.
– Michael Andres