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Sylvias Gedanken

Sylvia Maria Zöschg aus Lana ist verheiratet und hat 2 Kinder. Als Verwaltungskraft im Eltern-Kind-Zentrum Meran hat sie nicht nur mit Verwaltungsarbeiten zu tun und sie hat eine heimliche Liebe – das Schreiben.
Zur nüchternen Büroarbeit als Ausgleich lebt Sylvia Zöschg in einer „phantastischen“ Welt. Sie schreibt Erzählungen, Romane, macht bei Schreibwettbewerben mit. Wir sprachen mit ihr über ihre Leidenschaft.

Sylvia Maria Zöschg

Wann hast du mit dem Schreiben begonnen?
Sylvia Maria Zöschg: Schon als ich klein war, hatte ich eine lebhafte Phantasie und schon damals habe ich begonnen, meine Gedanken aufzuschreiben und Geschichten zu erfinden. Aber es sollten noch viele Jahre vergehen, bevor ich den Mut hatte, meine Gedanken und Geschichten zu veröffentlichen. Zuerst habe ich an Schreibwettbewerben teilgenommen, und ich war sehr überrascht, dass einige meiner Erzählungen gut angekommen sind und in Sammelbänden veröffentlicht wurden. Also habe ich mich auch an die größeren Projekte gewagt – Romane. Auch personalisierte Kindergeschichten zu schreiben, ist besonders schön und spannend.

Also könnte man dich auch als Schreib-Tausendsassa bezeichnen.
Ja, so könnte man mich nennen. Wenn ich an Schreibwettbewerben teilnehme, thematisiere ich in meinen Erzählungen häufig Geschehnisse, die mich gerade beschäftigen: das kann eine aktuelle politische Situation sein oder ich arbeite in den Erzählungen Selbst­erlebtes dadurch auf. So bei meinem ersten Roman „Sie wollte nicht Mama sagen“, der ein Schicksalsroman ist. Das war ein wahres Herzensprojekt und ist für mich nach wie vor ein sehr emotionales Thema: die Geschichte spielt in Südtirol und handelt von Kindesmisshandlungen und Pflegefamilien.

Dein neuestes Buch ist ein historischer Roman. Wie kam es dazu?
Mit diesem Roman habe ich mir einen Herzenswunsch erfüllt. Ich bin in Völlan aufgewachsen. Ganz in der Nähe meines Heimathofes gab es urzeitliche Siedlungen. Ich fand den Gedanken, dass dort vor tausenden von Jahren Menschen gelebt haben, als Kind sehr aufregend. Schon früh habe ich mit dem Gedanken gespielt, eine Geschichte zu schreiben, die meine Heimat zum Schauplatz hat. Als ich vor einigen Jahren dann eine Dokumentation über die Jungsteinzeit im Fernsehen sah, ließ mich das Bild einer jungen, in Felle gehüllten Frau nicht mehr los. So bastelte ich um Brigga und ihren Clan eine Geschichte. „Die Reise der Urzeitjägerin“ spielt in Südtirol vor 5500 Jahren, und weil es nur wenige Überlieferungen über diese Zeit gibt, hatte ich viel Freiraum und konnte mich in dieser Welt frei und phantasievoll bewegen. Das Schicksal verschlägt die Jägerin ins Vinschgau, Ultental und nach Lana.

Legst du nach der Veröffentlichung eines Buches eine kreative Schreibpause ein?
Nein, ich brauche keine Schreibpausen, da ich es liebe, meine Gedanken auf Papier zu bringen, und diese so schnell nicht versiegen werden. Im Moment bin ich mit der Recherche und Ausarbeitung meines nächsten Romans beschäftigt. Die Geschichte soll zur Zeit des römischen Alpenfeldzuges spielen. Mich interessiert dabei vor allem das Aufeinandertreffen der unterschiedlichen Kulturen: der rätischen Völker und der Römer. Ich befinde mich noch im sogenannten Niemandsland, und deshalb wird es noch dauern, bis es so weit ist.