Doris und Trixi, ein eingespieltes Team

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Doris und Trixi, ein eingespieltes Team

Doris und ihre Hunde: v. l. Cuba, Trixi, Ace

Hunde sind ihre Leidenschaft. Im Obedience hat die Burgstallerin Doris Raffaelli ihren Sport gefunden – und dies überaus erfolgreich

 

Trixi im WM-Einsatz

Ende Juni 2018 in den Niederlanden: Doris Raffaelli und ihre Hündin Trixi jubeln. Sie sind dabei. Bei den Obedience-Weltmeisterschaften im niederländischen Ermelo. Als beste „Azzurra“ schafft es Raffaelli mit Rang 10 ins Finale der besten 20. Schlussendlich holt sie Platz 18 und hat damit ein Stück Burggräfler Obedience-Geschichte geschrieben.

Aber der Reihe nach: Obedience erfreut sich als Hundesportart, bei der es besonders auf harmonische, schnelle und exakte Ausführung der Übungen ankommt, immer größerer Beliebtheit. Auch hierzulande. Im Verein für Deutsche Schäferhunde Lana wird unter anderem diesem Sport gefrönt. „Hier ist jeder willkommen“, erklärt Raffaelli. So sind es nicht nur Schäferhunde, die sich auf dem Trainingsplatz in der Lananer Industriezone tummeln, sondern Hunde aller Rassen und Größen, die sich im Schutzhundesport, Agility oder eben im Obedience beweisen. Ein eingespieltes, gutes Mensch-Hund-Team ist eine Grundvor­aussetzung für diese Sportart. Doris Raffaelli und ihre Trixi, eine knapp siebenjährige Border-Collie-Hündin, sind ein solch eingespieltes Team. Auf den Hund gekommen ist die Burgstallerin schon viel früher. 2007, nachdem sie sich als „Dogsitterin“ sozusagen in das Wesen der Tiere verliebte, kam Cuba in ihr Leben. Cuba ist ein Golden Retriever, mit dem sie anfangs vor allem Agility probierte. Dann kam das Obedience. „Und dabei blieb ich“, erinnert sich die heute 39-jährige Raffaelli.
2012 kam Trixi hinzu. Mit ihr begann die gebürtige Boznerin, die schon lange in Burgstall lebt, recht bald mit einer Ausbildung. Trixi bewies Talent. Schon im April 2013 nahm die damals 2-jährige Hündin an ihrem ersten Turnier teil. Bereits im November erreichte das eingespielte Team die höchste Klasse in der Obedience-Kategorie, Klasse 3, Elite. 2015 schaffte sie erstmals die Qualifikation für die Weltmeisterschaften. Über Qualifikations-Turniere in ganz Italien holten sich Raffaelli und Trixi ihr Ticket. Bei den „Heim-Weltmeisterschaften“ in Turin waren Raffaelli und die Lananerin Renate Tribus im italienischen Nationalteam, welches aus 6 Athleten bestand. Die Qualifikation für das Finale verpasste Raffaelli damals. „Aber es war ein großartiges Erlebnis. Ich konnte wertvolle Erfahrungen sammeln“, weiß die Burgstallerin heute. 120 Teilnehmer aus 18 Nationen, darunter Obedience-Teams aus Russland und Japan, sorgten für ein hochkarätiges Feld. Die WM 2016 in Russland ließ Raffaelli hingegen sausen. „Ich wollte dies dem Hund nicht antun. Die weite und schwierige Anreise, der lange Flug, der Stress, dies alles wäre keine ideale Vorbereitung gewesen, sondern hätte Trixi belastet“, erklärt sie. 2017 war die Burgstallerin als einzige Südtirolerin bei der WM in Belgien mit dabei. Damals verpasste sie das Finale hauchdünn. „Aufgrund eines kleinen dummen Fehlers. Aber auch der kleinste Fehler wird bestraft“, blickt sie zurück.

Furios durch die Quali
2018 dann ihr bisher schönster Erfolg im Obedience. Über vier Quali-Turniere in Italien holte sich Raffaelli souverän ihr WM-Ticket. Als beste italienische Starterin, mit der höchsten Punktezahl in ganz

Die Burgstallerin trainiert häufig mit ihren Tieren

Italien. Als einzige Südtirolerin im achtköpfigen italienischen Nationalteam schaffte sie es genauso souverän ins Finale. Bei 113 Teilnehmern holte sie in der Quali im niederländischen Ermelo Platz 10 und war damit wiederum die Beste im Team Italien. Beim Finale an einem Sonntag unterlief ihr ein kleiner Fehler, der sie eine bessere Platzierung kostete. Schluss­endlich stand für Raffaelli und Trixi Platz 18, der WM-Titel ging an ihre Teamkollegin, die Italienerin Valentina Balli. „Ich bin dennoch mehr als zufrieden. Das ist ein wunderschöner Erfolg“, freut sie sich. Um erfolgreich zu sein, trainiert Raffaelli zwei- bis dreimal wöchentlich. „Aber immer wieder mit Pausen. Der Hund braucht ab und an eine Pause“, erklärt sie. Zudem besucht sie Seminare in ganz Italien. Für die beruflich als Geometer arbeitende Burgstallerin ist das Training ein großer Aufwand neben ihrem Beruf. „Aber es ist ja auch meine Leidenschaft“, betont sie. Der Obedience-Sport werde zwar immer populärer, in Südtirol gebe es jedoch noch einiges an Entwicklungspotential. Im Obedience-Team im Verein für Deutsche Schäferhunde Lana, der seit 1980 existiert und rund 60 Mitglieder zählt, sind alle stets willkommen.

Nächste Weltmeisterschaften 

Wenn im nächsten Jahr die Weltmeisterschaften in Tschechien und in zwei Jahren jene in Spanien anstehen, dann möchte Raffaelli wieder mit dabei sein. Und früher oder später soll Ace in die Fußstapfen seiner Tante Trixi treten. Ace ist der dritte und jüngste Hund der 39-Jährigen. Und sieht man ihn im Vereinsgelände in Lana trainieren, dann weiß man: Hund und Frauchen hat die Leidenschaft Obedience gleichermaßen gepackt.

 

 

 

Michael Andres