Habemus papam?

Durch den Tod von Papst Franziskus eröffnete sich im Vatikan die Möglichkeit zur Wahl eines neuen Papstes, was Donald Trump und seinem Umfeld eine historische Chance bietet, ihren Einfluss auf die katholische Kirche zu erweitern. Franziskus, ein Kritiker von Trumps Politik, wurde von dessen ultrakonservativen Anhängern als Hindernis wahrgenommen. Trump hat bereits Schritte unternommen, um sich gegen den verstorbenen Papst zu positionieren, indem er einen erklärten Franziskus-Gegner zum US-Botschafter im Vatikan ernannte. Wenn Sie diese Zeilen lesen, werden wir das „Habemus papam“ vielleicht schon gehört haben. Das Trump-Team beobachtet die Wahl genau und hofft auf einen Nachfolger, der konservative Werte vertritt. Favoriten wie der deutsche Kardinal Gerhard Ludwig Müller, der ungarische Kardinal Peter Erdő oder der US-Kardinal Raymond Leo Burke könnten Trumps Ansichten entgegenkommen und eine Abkehr von Franziskus‘ liberalem Kurs einleiten.

Das Potenzial für einen solchen Wandel bringt auch eine Vielzahl von Herausforderungen mit sich. Die katholische Kirche steht in einer zunehmend polarisierten Welt unter Druck, sich zu positionieren und ihre Rolle in gesellschaftlichen Debatten zu definieren. Der neue Papst könnte nicht nur die theologische Ausrichtung ändern, sondern auch die Art und Weise, wie die Kirche mit sozialen Themen wie Migration, Klimawandel und sozialer Gerechtigkeit umgeht. Während Trumps Unterstützer auf eine Rückkehr zu traditionellen Werten drängen, könnte es innerhalb der Kirche zu einem tiefgreifenden Konflikt kommen, wenn progressive Kräfte versuchen, an den Errungenschaften der letzten Jahre festzuhalten. Die Wahl wird somit nicht nur eine Frage des persönlichen Einflusses, sondern könnte weitreichende Folgen für die gesamte katholische Gemeinschaft mit sich bringen, meint am 6. Mai, dem Vortag des Konklaves zur Wahl des 267. Papstes, ihr

Walter J. Werth