Wohin bei wechselhaftem, regnerischem Wetter? Dieser Wandertipp ist für genau solche Tage sehr geeignet – mehr Straße, dafür trockenen Fußes auf einsamen Wegen!
von Christl Fink
An der Bergstation der Seilbahn Vöran angekommen, wenden wir uns sofort nach links. Wir folgen von Anfang an der Markierung 12 mit dem Hinweis Hafling.
Eine „triefende“ Wiese und trockener Asphalt
Unter dem Gasthaus Alber vorbei geht es gleich in den Wald. Erst leicht abwärts, dann überqueren wir in ebener Wanderung eine, vom Regen der vergangenen Tage triefende Wiese und sind froh, bald auf eine kleine Nebenstraße zu kommen. Da sie asphaltiert ist, versinken wir nicht im Matsch. Diese wandern wir auf Markierung 1 in Richtung Meran, bzw. Hafling weiter. An etlichen Häusern und Hofstellen vorbei geht es stetig leicht abwärts, bis wir einen Bach überqueren. Einzig ein Feuersalamander, für den dieses Wetter paradiesisch ist, begegnet uns. Nun geht es wieder aufwärts, der blühende Holunder wetteifert in seinem leuchtenden Weiß mit den vielen Heckenrosen und dem Blutstorchenschnabel am Straßenrand.
Töthof – das Türmchen der Antoniuskaplle
Hinter dem Tötmar dem Zaun entlang
Der „Töt“ und der „Tötmaier“
Unter einem Hof mit neuen Stallungen vorbei kommen wir zum „Töthof“ mit seiner Antoniuskapelle; von dieser ist von uns aus nur das Türmchen zu sehen. Beim „Tötmoar“, wie er im Volksmund genannt wird, endet der Asphalt. Diese urige Hofstelle ist durch ein Fernrohr auch vom nahen Beimsteinknott aus zu bewundern. Lange zierte ein Strohdach das Futterhaus, ehe dieses ausgewechselt wurde. Wir wandern einem Bretterzaun entlang und kommen zu einer Abzweigung. Die Markierung 1 führt nach Burgstall und Meran, während es für uns mit der Markierung 12 A nun durch den Wald bergan geht. Teilweise ist aus dem Waldweg ein Bachbett geworden, an dessen Rand wir vorsichtig weiterbalancieren. Am Rande einer Wiese wandern wir aufwärts zu den nächsten Wegweisern.
Einsame Höfe inmitten blühender Wiesen
Hier liegen jede Menge Riesen – „Mozzarellakugeln“, wie wir die großen Ballen von in Folie verpacktem Gras scherzhaft nennen. Wir erreichen wiederum eine asphaltierte Höfestraße, die wir nunmehr mit der Markierung 12 in Richtung Hafling wandern. Ober dem Gassenhof mit seiner angebauten Kapelle mit den zwei Türmchen vorbei geht es, bald wieder leicht ansteigend, weiter. Einsame, behäbige Hofstellen, alte Häuser, dazwischen hin und wieder ein Neubau, alles eingebettet in das satte Grün der Wiesen, die bunte Blumenpracht ist nur mehr sporadisch an den Böschungen zu entdecken. Schließlich macht die Straße eine scharfe Rechtskurve und wir kommen in wenigen Schritten zur Hauptstraße. Lobenswerterweise ist hier ein Gehsteig angebracht, so, dass wir sicheren Fußes bis zur Abzweigung zum Gasthaus Alpenrose kommen.
Mittagsrast und Rückweg
Zumal der Magen knurrt und wir doch lieber im Trockenen sitzen, ist uns das Gasthaus gerade recht. Inzwischen zeigt sich zaghaft die Sonne und so trocknet alles ein bisschen ab. Nachdem wir uns gestärkt haben, gehen wir kurz die Straße abwärts und dann nach links, Markierung 12 A. Wir wandern den Pfad quer über die Wiese, am Rand kurz aufwärts, dann einen schmalen Steig entlang, über einen kleinen Holzsteg, bis wir auf den breiten Forstweg kommen. Es geht nach links, immer in dieselbe Richtung, der Weg wird nach einem auffallenden, neuen Kreuz kurz wieder zum Steig und führt abwärts zur Vöraner Straße. Wir überqueren sie, wandern ihr entlang durch einen kurzen Tunnel. Gleich dahinter führt der markierte Wanderweg im rechten Winkel über große Gletscherschliffe abwärts. Zurzeit rinnt über diese ein Bächlein, doch daneben kommen wir trockenen Fußes zu vielen Wegweisern.
Ein strohgedeckter Stadel am Weg
Blick zur Pfarrkirche von Vöran
Buschenschank Egger und Steinmannhof
Nun müssen wir links aufwärts über ein Asphaltsträßchen, an einem großen, strohgedeckten Stadel vorbei zur Vöraner Straße. Hinter den Leitplanken können wir sicher weitergehen, bleiben rechts. An einem Rastplatz mit Tisch und Bänken und schöner Aussicht vorbei, abwärts und eben zum Buschenschank Egger. Ober dem Haus und der Bushaltestelle gehts kurz die Straße entlang, dann etwas steil rechts der Leitplanken hinunter, jenseits wieder hinauf zum Wiesenrand. Nun immer den Wegweisern folgend, in leichtem Auf und Ab am Steinmannhof vorbei, durch die Wiese bis zu Hinweisschildern. „Zur Seilbahn“ heißt es und einem Zaun entlang, bald den Waldweg abwärts, überqueren wir die Straße, die wir am Morgen gegangen sind und erreichen binnen kurzem unser Ziel, die Seilbahn-Bergstation.
INFO:
Anfahrt: Mit der Seilbahn nach Vöran.
Ausgangspunkt: Bergstation
Ziel: Gasthaus Alpenrose
Gehzeit insgesamt: rund 2 1/2 Std
Beste Zeit: alle Jahreszeiten.