Neue Mehrzweckhalle für Völlan

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Neue Mehrzweckhalle für Völlan

Das Projekt stellt nicht nur einen bedeutenden baulichen Meilenstein für die Gemeinde Lana und die Fraktion Völlan dar, sondern ist auch eine Herzensangelegenheit von Kommandant
Sebastian Unterholzner und Gemeindereferent Horst Margesin. In der Mehrzweckhalle sind die Feuerwehr Völlan, der Gemeindebauhof und der Wertstoffhof untergebracht.
von Markus Auerbach

Im Auftrag der Marktgemeinde Lana wurde dieses Konzept unter der wohldurchdachten Leitung von Architekt Philipp Steger (null17 Architektur) realisiert. Besondere Aufmerksamkeit galt der harmonischen Integration der Halle in die umliegende Landschaft, wobei gleichzeitig die Funktionsfähigkeit in den Vordergrund gestellt wurde. Die Gestaltung der Mehrzweckhalle verkörpert zentrale Werte wie Solidarität und Zusammenarbeit, die für die Feuerwehr und die gesamte Gemeinschaft von großer Bedeutung sind. Damit ist die Halle ein Symbol für den gemeinschaftlichen Zusammenhalt der Bürger von Völlan.

Untergrund und Wasserverhältnisse
Das realisierte Projekt wurde in einem Planungswettbewerb ermittelt, zu dem sieben Planungsgruppen eingeladen wurden. Im Rahmen der Planungsphase wurde auch ein geologisch-hydrologisches Gutachten eingeholt, was die verantwortungsvolle Herangehensweise der Planer un­terstreicht. Die Planer legten großen Wert auf die Aspekte Hygiene, Gesundheit und Wohlbefinden der Nutzer. Diese Überlegungen wurden vor der Realisierung des Projekts in enger Zusammenarbeit mit der Freiwilligen Feuerwehr Völlan, der Gemeindeverwaltung Lana und dem Zivilschutz besprochen und erhielt dabei durchweg positive Bewertungen.

Heizenergiebedarf und Nachhaltigkeit
Die Halle ist in verschiedene funktionale Bereichen unterteilt. So werden die Fahrzeughallen, die nur sporadisch genutzt werden, im Winter auf eine Innentemperatur von 8 bis 10 Grad Celsius beheizt. Dies wird durch eine gut wärmegedämmte Gebäudehülle sowie eine Bodenheizung realisiert. In den Aufenthaltsbereichen hingegen wird eine angenehmere Temperatur von 20 bis 22 0 Celsius angestrebt. Eine thermische Trennung der unterschiedlichen Bereiche ist dafür unerlässlich. Dieser intelligente Ansatz minimiert den Heizenergiebedarf und trägt zur Nachhaltigkeit des Gebäudes bei. Das Gebäude selbst ist mit modernster Heiztechnik ausgestattet. Eine Kombination aus Geothermie über Bodensonden und einer unterstützenden Solaranlage auf dem Dach des Obergeschosses ermöglicht einen energieeffizienten Betrieb des gesamten Areals. Darüber hinaus sind alle Räume sowie die Außenbereiche der Mehrzweckhalle gemäß den geltenden Bestimmungen barrierefrei zugänglich.

Im Einklang mit der Umgebung
Die Halle fügt sich optisch harmonisch in die umliegende Landschaft ein, obwohl sie ursprünglich als reiner Zweckbau ohne ästhetischen Anspruch konzipiert wurde. Die Form des Gebäudes wird durch die Stützmauer entlang der Felskante definiert, was dem Entwurf eine dynamische Note verleiht und die Funktionsfähigkeit unterstreicht. Die Anordnung der verschiedenen Bereiche, wie dem Wertstoffhof und den Veranstaltungsräumen, wurde so gestaltet, dass es zu keiner störenden Kreuzung mit den Einsatzfahrzeugen der Feuerwehr kommt. Die Feuerwehrhalle zeichnet sich durch eine durchdachte Planung und multifunktio­nale Nutzung aus. Da die Halle weniger aufgesucht wird als der angrenzende Wertstoffhof, wurde sie so strategisch angeordnet, dass Störungen minimiert und eine ruhige Umgebung gewährleistet wird. Besonders hervorzuheben sind der Reservestellplatz, der gleichzeitig als Autowaschanlage dient sowie die Schlauchwasch­anlage mit erweiterter Nasszone, die sich ideal für die Pflege der Feuerwehrtechnik eignet.

Alles im Überblick
Die komfortabel und praktisch gestalteten Umkleideräume ermöglichen einen zügigen Zugang. Die Anordnung des Funkraums mit Sichtverbindung zur Fahrzeughalle ermöglicht eine effiziente Koordination während Einsätzen. Die Nähe von Kommando- und Aufenthaltsraum fördert die Kommunikation und den Austausch zwischen den Einsatzkräften, was in stressigen Situationen von großem Vorteil ist. Die Parkplatzsituation wurde durchdacht, um den Feuerwehrbetrieb und die Anwohner nicht zu beeinträchtigen. Die zehn öffentlichen Parkplätze sind optimal platziert, und die zusätzlichen zwölf Parkplätze auf dem Dach der Fahrzeughalle bieten Flexibilität.

Langlebige und wirt­schaft­liche Materialien
Die Wahl der Massivbauweise mit Vollwärmeschutz und schneekettenbeständigem Estrich macht das Gebäude langlebig und wirtschaftlich. Die Materialauswahl wie helle Fliesen- und Eichenparkett, trägt zu einer angenehmen Atmosphäre in den Büro- und Aufenthaltsräumen bei und fördert ein gutes Arbeitsklima für die Einsatzkräfte. Insgesamt ist die neue Feuerwehrhalle ein beispielhaftes Projekt, das Funktionsweise, Ästhetik und Nachhaltigkeit miteinander vereint. In diesem Sinne ist auch das Juryprotokoll des Wettbewerbs zu lesen: Die klare Positionierung und die kompakte Form des Bauvolumens, sowie dessen klare Trennung zum bestehenden Gelände sind eine starke Grundidee. Sehr gelungen sind auch die Organisation des Gebäudes und die Differenzierung und die klare Abgrenzung der einzelnen Funktions- und Parkbereiche. Überzeugen können auch die räumlichen Qualitäten im Außenbereich durch die Positiv- und Negativvolumen sowie im Innenbereich durch die Anordnung und Belichtung der Räume.

Feuerwehr im Einsatz für die Sicherheit
Die neu errichtete Mehrzweckhalle, deren Eröffnung für September geplant ist, ist eine architektonische Meisterleistung und ein bedeutender Fortschritt für die Gemeinde und ihre Sicherheitsinfrastruktur. Die in unmittelbarer Nähe zur Ortschaft Völlan erbaute Halle, bietet der Feuerwehr und der gesamten Gemeinde Raum für vielseitige Funktionen und fördert gleichzeitig ein sicheres und gesundes Umfeld. Der Bauplatz der Mehrzweckhalle erwies sich als optimal, da er bereits zuvor planiert worden war und somit frei von archäologischen oder anderen landschaftlichen Bindungen war. Eine sorgfältige Überprüfung des Areals hinsichtlich möglicher Gefahren ergab, dass das Grundstück als nicht gefährlich eingestuft wurde (Gefahrenstufe 0). Dies garantiert nicht nur die Sicherheit der Nutzer und gibt Planungssicherheit für zukünftige Aktivitäten. Die Feuerwehr ist kürzlich vom bisherigen Standort im Ortszentrum in die neue Mehrzweckhalle umgezogen. Durch diesen Umzug wurde die ehemalige Feuerwehrhalle frei. Der frei gewordene Raum steht nun den Vereinen von Völlan zur Verfügung.

Ein lebendiger Ort der Gemeinschaft
Für die Planer und den Kommandanten der Freiwilligen Feuerwehr Völlan, Sebastian Unterholzner, war es entscheidend, dass dieses Bauwerk nicht nur als funktionale Feuerwehrhalle dient, sondern auch als lebendiger Ort der Gemeinschaft. Es ist erfreulich zu sehen, dass der Fokus auf Hilfsbereitschaft und Gemeinschaftssinn gelegt wurde. Die Halle soll ein zweites Zuhause für die Mitglieder der Feuerwehr und ihre Freunde werden, in dem Solidarität und Zusammenarbeit nicht nur gepflegt, sondern auch aktiv gelebt werden. Diese Ausrichtung entspricht den, in der Angelobung der Feuerwehr festgeschriebenen Werten und verdeutlicht, dass die Feuerwehr Völlan weit mehr ist als eine reine Einsatzorganisation ist – sie ist ein Kernstück des sozialen Lebens in der Gemeinde.