Eine sehr abwechslungsreiche und interessante Wanderung von Sankt Nikolaus/Kaltern über die Tuiflslammer, Oberplanitzing und die Eislöcher
bis nach Eppan, gerade richtig, um die ganze Fülle des Frühlings einzufangen.
von Christl Fink
Vom Bahnhof Sigmundskron gehen wir kurz zur Hauptstraße und nehmen dort den Bus 132, der uns über Girlan nach St. Nikolaus bringt. An der Endhaltestelle, direkt unterhalb des schönen Kirchleins, beginnt unsere Wanderung.
In Richtung Kalterer Höhe
Wir wandern die Straße entlang, leicht ansteigend, bis zur dritten Kehre mit dem Hinweisschild: Kalterer Höhe, Markierung 18. Nun beginnt der Steig, der jedoch wieder auf die Straße trifft. Wir folgen dieser nur kurz, bevor wir erneut der Markierung folgen, zunächst an Villen vorbei, dann auf einem Steig bis zu einem ersten Aussichtspunkt auf den Kalterer See. Bald geht es rechts abwärts, vorbei an einigen Höhlen und über Treppen aufwärts bis wir eine Felskuppe erreichen, ein herrlicher Aussichtspunkt! Zum Glück haben wir heute eine klare Sicht zum Kalterer See. Dahinter erhebt sich der Mitter- oder Kaiserberg mit der Ruine Leuchtenburg. Ganz links grüßen uns das noch schneebedeckte Rittner Horn und die Sarner Scharte.
Die Eislöcher hoch über Eppan.
Der Rest der Georgskirche
Zur Tuiflslammer
Bald sind wir auf dem höchsten Punkt der Wanderung. Wer hier wohnt, hat sich mit bissigen Hunden umgeben, daher die vielen Warnschilder! Hinweistafeln zeigen nun die Markierung 16 an, der wir in Richtung Tuiflslammer folgen. Ein Stück geht es auf der Mendelstraße abwärts, wir achten gut auf die Bäume zur rechten Seite, denn hier weist uns die Markierung plötzlich in den Wald. An einem bemoosten Steinhaufen, der Tuiflslammer, vorbei, wandern wir weiter bergab, immer der Markierung 16 folgend. Abzweigungen zum Tröpfeltal, bzw. Mitterdorf beachten wir nicht. Dann geht es auf der Markierung 15 A weiter Richtung Eislöcher. Immer bergab kommen wir an einem hohen Schutzdamm, wahrscheinlich gegen Steinschlag, und einem Speicherbecken vorbei. Wir bleiben in Richtung Eislöcher und erreichen zunächst das Zentrum von Oberplanitzing mit der schönen kleinen Kirche, die Johannes dem Täufer geweiht ist.
St. Georg in der Gand
Unterhalb der Kirche wenden wir uns gleich nach links. Das Fresko an einer Mauer entlang der Straße ist besonders sehenswert: Es zeigt Anna selbdritt, flankiert von den Pilgerpatronen St. Christophorus und Jakobus. Nur wenige Schritte weiter sehen wir eine hohe Ruine, die ehemalige Georgskirche, die wie viele andere den Reformen von Kaiser Joseph II zum Opfer fiel. Heute steht nur noch der Rest des einst so beeindruckenden Turms. Am Straßenrand, gleich hinter der Ruine, beginnt wieder ein Wanderweg. Aufwärts geht es weiter, vorbei an blauen Veilchen und den leuchtend roten Erikapolstern. Wir überqueren die Mendelstraße und erreichen bald die Waldkuppe.
Die Eislöcher von Eppan
In wenigen Schritten, teils an einem Geländer abwärts, erreichen wir die berühmten Eislöcher, ein kleines Naturwunder und zugleich eine klimatische wie botanische Besonderheit. In einer etwa 100 m breiten Mulde am Fuß des Gandberges haben die mächtigen Porphyrtrümmer eines riesigen Bergsturzes tiefe Spalten gebildet, aus denen selbst im Hochsommer eisige Luft strömt. Hier blühen alpine Blumen wie etwa die Alpenrosen. Und nicht selten zieren sogar im Sommer Eiszapfen die Eingänge der Klüfte. Die gesamte Gegend wurde zum Biotop erklärt und genießt besonderen Schutz. Dann brechen wir rasch wieder auf. Überall liegen Felsblöcke verstreut, wie von Riesenhand hingeworfen, alle überzogen mit einer feinen, weichen Moosdecke. Es sieht aus wie in einem Zauberwald.
Von hinten geht’s zur Gleifkiche
Zur Gleifkiche
Nun folgen wir auf Markierung 7 A aufwärts, in Richtung Steinegger. Zunächst wandern wir durch den grünenden Buchenwald, bis sich plötzlich ein erster Blick auf St. Sebastian und die zwei roten Türmchen der Gleifkirche eröffnet. Eine Rastbank lädt zu einer wohlverdienten Pause und einem kleinen Picknick ein. Bald erreichen wir, vorbei an einigen Hinweisschildern, das Gasthaus Steinegger. Von dort geht es den Turmbachweg hinab, immer die Gleifkirche im Blick.
An einer Abzweigung folgen wir dem Sträßchen rechts aufwärts bis zum Schloss Moos. Direkt unter dem Schloss entdecken wir den Wegweiser Sankt Michael. Über einen Waldsteig, der um den Gleifhügel führt gelangen wir, vorbei an einem riesigen Gletscherschliff in kurzer Zeit das Kirchlein. Die Gleifkirche ist ein beliebtes Ziel sowohl für Wallfahrer als auch für Spaziergänger. Direkt von der Kirche führt ein Kreuzweg mit 9 Bildstöcken hinunter nach St. Michael. Dort befinder sich auch die Bushaltestelle.
INFO:
Ausgangspunkt: Kaltern / St. Nikolaus
Ziel: Eppan/St. Michael
Gehzeit: insgesamt: rund 3,30 – 4 Std.
Anfahrt: Mit dem Zug zum Bahnhof Sigmundskron, dann zur Hauptstr. Dort ist die Haltestelle für den Bus, der bis St. Nikolaus/Kaltern fährt