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Der Beruf des Fliesenlegers, auch bekannt als Fliesen-, Platten- und Mosaikleger, spielt eine zentrale rolle im Bau- und Renovierungswesen.
von Markus Auerbach
Der Fliesenleger ist darauf spezialisiert, verschiedene Materialien wie Keramik, Glas, Marmor und Kunststein in Form von Fliesen und Platten passgenau auf Wänden und Böden zu verlegen. Seine Arbeit findet häufig in Bädern, Küchen und Geschäftsräumen statt. Mit modernen Maschinen werden die Fliesen passgenau zugeschnitten und auf den mit Mörtel vorbearbeiteten Untergrund verlegt. Der Beruf des Fliesenlegers verbindet handwerkliches Können mit kreativen Gestaltungsmöglichkeiten und ist damit ein unverzichtbarer Bestandteil moderner Bauprojekte.
Ein Interview mit Dietmar Heiss, Obmann der Fliesen-, Platten- und Mosaikleger im Lvh.
Dietmar Heiss.
Herr Heiss, was machen Fliesenleger und für wen ist der Beruf des Fliesenlegers eine gute Option?
Fliesenleger sind Fachkräfte, die Böden und Wände mit keramischen Fliesen, Naturstein oder Mosaik belegen. Sie arbeiten sowohl im Neubau als auch bei der Sanierung von Wohnungen, Bädern, Küchen, Terrassen und öffentlichen Gebäuden. Der Beruf als Fliesenleger ist ideal für Menschen mit handwerklichem Geschick, einem Sinn für Präzision und ästhetischen Empfinden. Wer gerne praktisch arbeitet, körperlich fit ist und Freude an einem sichtbaren Ergebniss hat, findet in diesem Beruf eine erfüllende Tätigkeit.
Was sind die Voraussetzungen für den Beruf des Fliesenlegers und gibt es Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten?
Grundvoraussetzung ist in der Regel der Mittelschulabschluss. Wichtiger sind aber Motivation, handwerkliches Geschick und räumliches Vorstellungsvermögen. Die Ausbildung dauert vier Jahre und erfolgt im dualen System – also im Betrieb und in der Berufsschule. Nach der Ausbildung gibt es zahlreiche Weiterbildungsmöglichkeiten: etwa zum Fliesen-, Platten- und Mosaiklegermeister, zum Techniker der Fachrichtung Bautechnik oder zur Selbstständigkeit mit eigenem Betrieb. Wer will, kann sich auch zum Bauleiter oder Innenarchitekten weiterbilden.
Warum gehen Bodenfliesen kaputt?
Bodenfliesen können aus verschiedenen Gründen beschädigt werden. Häufige Ursachen sind unsachgemäße Verlegung, Spannungen im Untergrund, Temperaturschwankungen, falsche Materialien oder mechanische Einwirkungen – etwa durch schwere Möbel oder Stöße.
Auch Wasserschäden und mangelhafte Abdichtungen können langfristig zu Rissen führen. Professionelle Planung und fachgerechte Ausführung sind daher entscheidend für die Langlebigkeit.
Ist das Verlegen von Fliesen schwierig oder kann man es auch als Laie machen?
Das Verlegen von Fliesen sieht auf den ersten Blick einfach aus, erfordert jedoch Präzision, Fachwissen und Erfahrung – vor allem bei der Vorbereitung des Untergrunds, beim Verlegen im Verbund und beim Schneiden. Ich empfehle immer, einen Fachmann zu beauftragen, um spätere Schäden zu vermeiden.
Wie sehen die Fliesentrends 2025 aus?
2025 stehen natürliche Materialien und ruhige, harmonische Farben im Mittelpunkt. Große Formate in Beton- oder Natursteinoptik sind weiterhin sehr gefragt, ebenso wie matte Oberflächen und organische Muster. Nachhaltigkeit spielt eine immer größere Rolle: Fliesen aus recyceltem Material oder aus energieeffizienter Produktion werden immer beliebter.
Auch die digitale Individualisierung – etwa Fliesen mit individuellen Motiven – ist ein wachsender Trend.
Hat der Beruf des Fliesenlegers Zukunft?
Ja, auf jeden Fall. Der Beruf des Fliesenlegers hat eine stabile und zukunftssichere Perspektive. Durch den anhaltenden Bedarf an Wohnraum, energetischen Sanierungen und hochwertigem Innenausbau bleibt die Nachfrage hoch. Hinzu kommt der Fachkräftemangel im Handwerk – gut ausgebildete Fliesenleger sind gefragter denn je. Wer Qualität liefert und sich weiterbildet, hat beste Chancen auf dem Arbeitsmarkt.