Tisens Welt der Kleinen

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Tisens Welt der Kleinen

Der Bau des Kindergartens und der Kita in Tisens stellt einen bedeutenden
Schritt in die Weiterentwicklung der örtlichen Bildungsinfrastruktur dar.
von Markus Auerbach

In Zusammenarbeit mit dem Architekturbüro Marx aus Schlanders und der Architektin Claudia Aimar wurde ein durchdachtes Planungskonzept entwickelt, das eine gelungene Verbindung von Funktionalität und einem angenehmen Raumklima schafft. Ziel des Projektes ist es, eine kindergerechte und sichere Umgebung für die kleinsten Einwohner der Gemeinde zu schaffen, in der sie sich optimal entfalten können. Darüber hinaus stellt die Investition in diese Bildungseinrichtungen einen Gewinn für die gesamte Gemeinde dar, indem sie nicht nur den Bedürfnissen der Familien gerecht wird, sondern auch das Leben in Tisens insgesamt bereichert.

Technische Planung und Baufortschritte
Die Architekten Stephan Marx und Claudia Aimar haben einen detaillierten technischen Bericht erstellt, der als Grundlage für die Planungen dient. Um den Zugang zum neuen Kindergarten im Westen zu verbreitern und ausreichende Parkmöglichkeiten zu schaffen, hat die Gemeinde ein zusätzliches Grundstück gepachtet und beabsichtigt selbiges im kommenden Jahr zu erwerben. Dies fördert nicht nur die Zugänglichkeit, sondern trägt auch zur Sicherheit der Kinder bei. Zwischen Ballspielfläche und Kindergarten Neubau wurde eine Freifläche geschaffen, die im vorderen Bereich für die Warenanlieferung genutzt wird. Außerdem wurden Abstellplätze für Fahrräder geschaffen. Die Platzmitte ist derzeit noch ungenutzt und die Gemeinde ist dabei, möglichst viele Ideen für eine sinnhafte Nutzung zu sammeln. Der letzte Teil der Freifläche wird als Verbindungskorridor zwischen Ballspielfläche und Kindergarten genutzt. Hier wurde eine Rampe aufgeschüttet, um eine Verbindung zwischen neuem Parkplatz und Kindergarten abseits der Zufahrtsstraße herzustellen.
Verkehrsanlage und Umweltbewusstsein.

Eine nachhaltige Verkehrsplanung war ein weiteres zentrales Anliegen des Bauprojekts. Die Anzahl der Stellplätze wurde bewusst reduziert, um Raum für einen neuen Bereich zur Abstellung von Fahrrädern und Rollern zu schaffen. Die Parkplätze wurden mit einem wasserdurchlässigen Belag ausgestattet, der umweltfreundlich ist und gleichzeitig Baumpflanzungen zur Beschattung integriert. Diese Maßnahmen sorgen für ein gesundes Mikroklima und tragen zur ökologischen Verantwortung des Projekts bei.

Gestaltung und Nutzung der Innenräume
Der Kindergarten selbst erstreckt sich über zwei Geschosse und zeichnet sich durch eine durchdachte Raumaufteilung aus. Im Erdgeschoss befinden sich die Hauptbereiche des Kindergartens, die durch einen lichtdurchfluteten Flur und großzügige Innenhöfe miteinander verbunden sind. Diese Innenhöfe sind nicht nur ein Ort für Spiel und Interaktion, sondern auch ein Rückzugsort, der durch immergrüne Kletterpflanzen und einen abwechslungsreichen Bewuchs mit Büschen und Kleinstrauchpflanzen gestaltet ist.

Flexible Räume
Die Gestaltung der Räumlichkeiten, die funktional und einladend sind, ist gut durchdacht. Besonders hervorzuheben ist der Zugang über das Foyer, das als Bewegungsraum fungiert und vielseitige Veranstaltungen ermöglicht. Diese Mehrzwecknutzung fördert die Interaktion zwischen den Kindern und schafft einen dynamischen Raum für Aktivitäten.

Positive Umgebung und Rückzugsorte
Die lichtdurchflutete zweigeschossige Halle mit großen Glasflächen sorgt nicht nur für ein freundliches Ambiente, sondern trägt auch zur positiven Entwicklungsumgebung der Kinder bei. Natürliches Licht spielt eine entscheidende Rolle für das Wohlbefinden und die Konzentration der Kleinen. Ein weiterer Aspekt ist die flexible Raumgestaltung, die es ermöglicht, die verschiedenen Funktionsbereiche je nach Bedarf anzupassen. Dies zeigt ein modernes Verständnis von Pädagogik und Raumarchitektur, das die individuellen Bedürfnisse der Kinder in den Vordergrund stellt. Insbesondere der Ruheraum und die Sanitärinsel werden als zentrale Punkte der Kita hervorgehoben, was auf die Wichtigkeit von Rückzugsmöglichkeiten und einer hygienischen Ausstattung hinweist.

Bautechnische Aspekte
Das Bauprojekt ist ein gelungenes Beispiel für die Verbindung bautechnischer Aspekte mit einem durchdachten Energiekonzept. Besonders hervorzuheben ist, dass die technische Umsetzung sämtliche geltenden Vorgaben und Gesetze berücksichtigt. Dies zeigt sich vor allem in den Bereichen Brandschutz und Barrierefreiheit, die entscheidend für Sicherheit und Zugänglichkeit der Einrichtung sind. Alle Materialien und Konstruktionen entsprechen aktuellen Sicherheitsstandards, um Risiken zu minimieren und Kindern sowie Betreuungspersonal ein sicheres Umfeld zu bieten. Die Planung von Notausgängen, Feuerschutztüren und klaren Fluchtwegen hat dabei höchste Priorität.
Ebenso wurde die Barrierefreiheit konsequent umgesetzt: Rampen mit einem maximalen Gefälle von 5 % gewährleisten, dass alle Kinder, unabhängig von körperlichen Einschränkungen, die Räumlichkeiten problemlos erreichen können.

Kinder lernen Energiewirtschaft
Der Einbau energieeffizienter Systeme, wie z. B. Solarenergie, Regenwassernutzung und eine optimale Wärmedämmung, ist entscheidend, um den ökologischen Fußabdruck der Einrichtung zu minimieren und Betriebskosten zu senken. Eine nachhaltige Bauweise trägt nicht nur zur Umweltfreundlichkeit bei, sondern kann auch als Bildungsbeispiel für die Kinder dienen, indem sie ein Bewusstsein für Ressourcenschutz und Energieeffizienz entwickeln.

Natürliche Wärmegewinnung
Im Hinblick auf die Energieeffizienz wurde bei der Planung besonders auf die Außendämmung und die Ausrichtung der Fenster geachtet. Die verglasten Fassaden sind optimal nach Süden ausgerichtet, was eine natürliche Wärmegewinnung im Winter ermöglicht. Eine Lamellen-Verschattung schützt vor Überhitzung im Sommer. Der Innenraum wird durch eine Holztäfelung in Kastanie sowie schallabsorbierende Deckenverkleidungen in Holz optimal akustisch gestaltet.