
Über Kunst lässt sich ja bekanntlich streiten. Den meisten Südtirolern wird es aber wohl so ergangen sein wie mir: Sie trauten ihren Augen nicht, als sie letzte Woche den Medien entnehmen mussten, dass die Landesregierung eine halbe Million Euro dafür rauswirft, um in Kreisverkehren übereinandergestapelte Steine aufstellen zu lassen, die als Kunstwerke für die Olympischen Spiele deklariert wurden. War da nicht einmal das Versprechen des Landeshauptmannes, dass die Olympischen Spiele nichts kosten und nachhaltig sein werden? Nachhaltig ist bei diesen „Kunstwerken“ wohl nur die Verschwendung von Steuergeld…
Diese Steinfiguren sollen angeblich ein Symbol für Stärke und Tradition sein. In Wahrheit sind sie ein Symbol dafür, wie leichtfertig die Landesregierung mit dem Geld der Steuerzahler umgeht. Während viele Familien – trotz harter Arbeit – kaum noch wissen, wie sie am Monatsende ihre Rechnungen bezahlen sollen, während Pensionisten, die ihr Leben lang gearbeitet haben, mit einer Rente auskommen müssen, die zum Leben nicht reicht, schmeißt die Landesregierung das Geld zum Fenster hinaus.
In Zeiten, in denen die Lebenshaltungskosten explodieren, Mietpreise steigen und viele Menschen nicht wissen, wie sie über die Runden kommen, wären etwas Bescheidenheit und ein sorgsamerer Umgang mit Steuergeld gefragt – anstatt eine halbe Million Euro für Steine in einem Kreisverkehr auszugeben. Niemand hat etwas gegen Kunst und Kultur – aber bitte mit Maß und Hausverstand! Die Landesregierung stellt mit solchen Aktionen unter Beweis, dass sie immer mehr den Bezug zur Realität und den Kontakt zur eigenen Bevölkerung verliert. Während Kompatscher und seine Verliererkoalition von Nachhaltigkeit, sozialer Gerechtigkeit und Verantwortung schwadronieren, beweisen sie mit solchen Aktionen genau das Gegenteil: Verschwendung, Selbstinszenierung und Gleichgültigkeit gegenüber den Sorgen der Menschen.
Das Geld der Steuerzahler muss endlich dort eingesetzt werden, wo es wirklich gebraucht wird – bei den einheimischen Familien, den fleißig arbeitenden Bürgern und den Pensionisten. Landeshauptmann Kompatscher mag sich in seinem privaten Garten so viele Steine aufstellen, wie er will – aber bitte nicht mit dem Geld von uns Steuerzahlern!!!