Quer über den Ritten

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Quer über den Ritten

Wohl wenige Gebiete in Südtirol sind mit gut markierten, lohnenswerten Wanderwegen so durchzogen, wie dieses Hochplateau. Am Kemater Weiher vorbei nach Tann und über Bad Sieß und Maria Saal zu den Erdpyramiden führt unser Weg.
von Christl Fink

An der Haltestelle Kematen sehen wir bereits das zierliche Kirchlein zum hl. Kreuz, im Gegensatz zum behäbigen Gebäudekomplex daneben, der sich im Laufe der letzten Jahrzehnte vom einfachen Landgasthaus zum feudalen Schlosshotel gemausert hat.

Schutzengelkapelle auf der Tann

Zum Kemater Weiher
Am Kirchlein vorbei wenden wir uns erst nach rechts und bei der ersten Abzweigung nach links aufwärts. Auf Markierung 28 geht es zum nächsten Hotel, nach Tann. Gemütlich ansteigend erreichen wir bald das idyllische Biotop Kleemoos, bzw. Kemater Weiher. Die letzten Seerosen blühen, Enten kommen neugierig angeschnattert: ein Ort zum Ruhigwerden und Krafttanken. Durch den Wald geht es stetig, aber nie steil bergwärts. Beim „Amtmann Koben“ kreuzen wir die Markierung 1, der wir nun folgen. Wir kommen zum „Spitzengarter Wiesl“ und zur Abzweigung ins Himmelreich, bleiben jedoch immer auf Markierung 1.

Vom Ritten aus ist der Blick zum Schlern besonders eindrucksvoll

Schutzengelkapelle und Kneippweg
Plötzlich neigt sich der Weg nach rechts und bald stehen wir an der Asphaltstraße, vor uns, weiter oben, das Hotel Tann. Kurz am Straßenrand hinauf, und zu den Parkplätzen des Hotels. Etwas unterhalb der Nebengebäude liegt sie versteckt, die kleine Schutzengelkapelle, der wir einen Besuch abstatten, ehe wir uns nach rechts wenden. Gleich hinter dem Fahrverbot entdecken wir den ersten Hinweis zum neu angelegten Kneippweg und wandern kurz rechts abwärts. Auf originellen hölzernen Infotafeln gibt es viel Wissenswertes zu Sebastian Kneipp und seiner Lehre. Ein Wasser -Tretbecken mit vielen Sitzgelegenheiten lädt zur Abkühlung und eventuell zu einer Mittagsrast.

Bad Sieß und Maria Saal
Bald haben wir die Straße und das einmalig schön gelegene „Bad Sieß“ erreicht, früher Heilbad mit Kapelle „Maria Hilf“, heute bekannter Gastbetrieb. Zwischen Haus und Scheune die Treppen hinunter, vor der Kapelle nach links und wiederum Stufen abwärts, dann geht es quer über die Wiese. Durch ein Gatter geht es hinunter zu einem asphaltierten Quersträßchen. Kurz die Straße nach links, dann bei den Hinweisschildern hinunter in den Wald. Nun auf Markierung 24 A in Richtung Erdpyramiden quer durch den Wald abwärts – auf die Markierung achten! – über eine kleine Holzbrücke und einen Zufahrtsweg entlang. Schließlich kommen wir zu Wegweisern, von denen einer mit der Nr. 33 und später Nr. 8 in 10 Minuten nach Maria Saal führt. Diesem folgen wir und stehen bald vor dem Ziel vieler Wallfahrer. Wir besuchen das Kirchlein mit dem besonderen Bildnis von „Maria unterm Regenschirm“ und nehmen die letzte Wegetappe unter die Füße.

Die Erdpyramiden mit Maria Saal

Die Erdpyramiden vom Finsterbach
Wir folgen der Beschilderung Erdpyramiden mit der Markierung 24. Erst der Straße entlang einen Fußweg, dann geht es von der Hauptstraße links abwärts und nochmals nach links ab, etwas steiler und über mit Geländern versehenen Treppen hinunter zur überdachten Brücke über den Finsterbachgraben. Jenseits finden wir Kreuzwegstationen und wandern, nun wieder sanft ansteigend, über den sehr schön angelegten Weg. Holzbrücken sichern das rutschende Gelände.
Aussichtsplattformen zeigen uns die Erdpyramiden und das faszinierende Hintergrundpanorama. Wir kommen zur Straße, die wir in Richtung Lengmoos weitergehen. Bei der Haltestelle „Plattl“ kann man den Bus nach Bozen nehmen. Ich empfehle jedoch den Weiterweg bis zum Busbahnhof von Klobenstein.

Einsamkeit plus Romantik
Bis zum Gasthof Spögler tippeln wir Asphaltstraße, gegenüber zweigt der Wanderweg ab. Nun folgen wir dem Hinweisschild nach Lichtenstern (Markierung 35 A!) Nach wenigen Metern geht es nach links auf einen schönen, sehr einsamen Steig. Hier bietet sich uns ein einzigartiger Blick auf die Kirche und die Deutschordenskommende von Lengmoos. Der Steig zieht sich in weitem Bogen dem Rand einer Wiese entlang, einem Bächlein aufwärts folgend. Bei Hinweisschildern scharf nach links, an einem kleinen Weiher vorbei und dann wieder nach rechts aufwärts erreichen wir bald die „Rittner Stube“ im Oberdorf von Klobenstein. Nun die Straße nach rechts abwärts, dann links ein Nebensträßchen hinunter, überqueren wir die Geleise und sind binnen kurzem direkt am Busbahnhof.

 

INFO:
Anfahrt: Mit dem Bus 165 von Bozen nach Klobenstein und weiter mit Bus 167 zur Haltestelle Kematen.
Ausgangspunkt: Haltestelle Kematen. (1322 m)
Ziel: Tann (1500 m), Bad Sieß (1450 m), Maria Saal (1172 m)
Gehzeiten insgesamt: 3,30 Std. Haltestelle Kematen > „Tann“ 1 Std. > Bad Sieß: 30 Min. > Maria Saal: 1 Std.> Busbahnhof Klobenstein: 1 Std.