Historischer Finaleinzug in der Saison 2024/2025
Die Saison 2024/2025 wird für den SCM Handball Meran, besser bekannt unter dem Namen Black Devils, für immer einen besonderen Platz in der Vereinsgeschichte einnehmen. Nach zwanzig langen Jahren voller Höhen und Tiefen gelang es dem traditionsreichen Südtiroler Handballverein, erneut das Finale der Serie A Gold, der höchsten Spielklasse im italienischen Männerhandball, zu erreichen.
Eine Saison der Superlative
Unter der Leitung von Cheftrainer Jürgen Prantner entwickelte sich Meran in der Saison zu einem der Top-Teams der Liga. Mit 39 Punkten aus der regulären Saison zeigten die Black Devils Konstanz, Qualität und einen unerschütterlichen Teamgeist. Diese starke Leistung reichte für den zweiten Tabellenplatz direkt hinter Cassano und bedeutete eine hervorragende Ausgangsposition für die Playoffs. Prantner, der für seine taktische Weitsicht und sein feines Gespür für Mannschaftsdynamik bekannt ist, formte ein Team, das auf dem Spielfeld durch Disziplin, Tempo und geschlossene Leistung glänzte. Dabei war es nicht nur die Stammformation, sondern auch die Tiefe des Kaders, die sich als entscheidend erwies.
Jürgen Prantner.
Die Playoffs
Erstmals seit zwei Jahrzehnten zog der SCM wieder in das Finale der Serie A Gold ein – ein historischer Moment, der nicht nur sportlich, sondern auch emotional für große Begeisterung in der Stadt und bei den treuen Fans sorgte. Die Kulisse beim letzten Heimspiel war elektrisierend, die Euphorie greifbar – Meran war zurück auf der ganz großen Bühne.
Das Finale
Im Finale wartete mit Conversano ein traditionell starker Gegner, der in den vergangenen Jahren mehrfach den italienischen Meistertitel gewinnen konnte. Die Black Devils zeigten in beiden Finalspielen Kampfgeist, taktische Disziplin und spielerische Klasse. Dennoch setzte sich Conversano durch, gewann beide Spiele der Serie und holte sich mit einem 2:0-Erfolg die Meisterschaft. Der Finaleinzug selbst war ein starkes Zeichen der sportlichen Rückkehr in die nationale Elite.
Ein emotionaler Abschied
Mit dem Ende der Saison ging auch eine Ära zu Ende. Jürgen Prantner, der dem SCM über Jahrzehnte hinweg als Spieler, Jugendtrainer und Chefcoach treu geblieben war, gab seinen Abschied vom Trainerposten bekannt. Er war das Gesicht des Meraner Handballs, ein Mentor für unzählige Talente und ein Garant für sportliche Entwicklung. Sein Wirken hat den Verein tief geprägt und maßgeblich zur Rückkehr an die Spitze beigetragen. Trotz seines Rücktritts als Cheftrainer bleibt Prantner dem Handballsport erhalten. Er wird weiterhin als Co-Trainer der italienischen Nationalmannschaft aktiv sein und seine Expertise auf internationalem Niveau einbringen. Seine Nachfolge tritt Emanuele Panetti an, der bislang als Co-Trainer und Teamkoordinator agierte. Panetti kennt den Verein, die Spieler und die Strukturen bestens und wird mit frischer Energie und neuen Impulsen die Arbeit seines Vorgängers fortsetzen.
Der Blick in die Zukunft
Der SCM Handball Meran blickt nach dieser herausragenden Saison voller Optimismus in die Zukunft. Die solide Nachwuchsarbeit, die gezielte Integration junger Talente sowie die starke Vereinsstruktur bilden ein belastbares Fundament für eine nachhaltige sportliche Entwicklung. Der Verein hat sich nicht nur sportlich, sondern auch organisatorisch gut aufgestellt. Ein besonderes Augenmerk soll auch künftig auf die Förderung einheimischer Spieler gelegt werden. Mit einem hungrigen Kader und dem klaren Bekenntnis zur Jugend bleibt der SCM ein Verein mit Identität, Leidenschaft und klarer Philosophie.
Ein Verein mit Herz, Tradition und Perspektive
Die Saison 2024/2025 hat eindrucksvoll bewiesen, dass Meran wieder ein fester Bestandteil der italienischen Handballspitze ist. Die Black Devils haben nicht nur durch Leistung, sondern auch durch ihre Haltung, ihre Hingabe und den Teamzusammenhalt begeistert. Sie stehen sinnbildlich für das, was Sport im besten Sinne ausmacht: Einsatz, Gemeinschaft, Stolz und Leidenschaft. Die Stadt Meran kann stolz auf ihre Mannschaft sein – und gespannt auf das, was die kommenden Jahre bringen.
Thomas Kobler