Parkhotel Linde – ein Traditionshaus im Wandel

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Parkhotel Linde – ein Traditionshaus im Wandel

Das Parkhotel Linde in Schlanders erstrahlt nach Umbau als modernes Aparthotel.

SCHLANDERS – Beim Parkhotel zur Linde in Schlanders wurde in den vergangenen Monaten ein umfassender Umbau realisiert, der den Spagat zwischen Bewahrung und Weiterentwicklung sucht. Der Betrieb, seit Jahrzehnten fester Bestandteil der lokalen Gastgeberszene, wurde von einem klassischen Hotel zu einem modernen Aparthotel umgestaltet. Eine Transformation, die nicht nur die bauliche Struktur, sondern auch das zugrunde liegende Konzept grundlegend verändert und zugleich versucht, das Gewachsene und Vertraute nicht aus dem Blick zu verlieren. Unter der architektonischen Leitung von Paolo Capra (architekturgemeinschaft 15) entstand ein Haus, das stärker als zuvor auf Selbstständigkeit und Flexibilität der Gäste ausgerichtet ist, insbesondere für Familien, Aktivurlauber und Reisende, die sich auch im Urlaub ein Stück Alltag erhalten möchten. Gleichzeitig blieb das Ziel, einen Ort zu schaffen, der in seiner Geschichte und familiären Prägung erkennbar bleibt.

Ein Haus mit Geschichte: Vom Gasthof zum Aparthotel
Das Parkhotel zur Linde wurde 1967 von Adelinde und Adalbert Laimer gegründet, zunächst als kleiner Gasthof mit 20 Betten, einer Taverne, einer Kegelbahn und einem großen Garten. In den 1980er- und 1990er-Jahren folgten mehrere Ausbauten: Der Garten wurde neu gestaltet, die Zimmeranzahl erhöht, ein zusätzliches Stockwerk errichtet. Ab 2001 kam ein kleiner Wellnessbereich hinzu, mit Sauna, Whirlpool und Ruheraum. Seit 1985 führen Peter Paul Laimer und seine Frau Renate das Haus. Mit der nächsten Generation – Sohn Daniel Laimer – beginnt nun eine neue Etappe: Die Umwandlung in ein Aparthotel markiert nicht nur einen architektonischen, sondern auch einen inhaltlichen Neuanfang. Statt klassischer Hotelstruktur mit Vollpension und täglichem Service stehen nun voll ausgestattete Ferienwohnungen im Mittelpunkt, ergänzt durch eine kleine Bar und großzügige Gartenflächen. Zudem wurden die bestehenden rund 20 Doppelbettzimmer des Hotels komplett erneuert. Das Frühstück und die tägliche Reinigung sind immer inklusive, das Abendessen oder Pakete zur Selbstversorgung sind auf bestimmte Zeiten begrenzt. Die Anforderungen an Urlaub haben sich spürbar verändert: Viele Reisende wünschen sich flexiblere Tagesabläufe, die Möglichkeit zur Selbstversorgung, aber dennoch eine gewisse Grundstruktur und Komfort. Der Umbau greift diese Entwicklungen auf und versucht, daraus ein stimmiges Ganzes zu formen.

Architektur im Bestand: Weiterbauen mit Respekt
Im Zentrum des Umbaus stand die Weiterentwicklung des bestehenden Gebäudes. Es wurde bewusst kein Abriss vorgenommen, sondern mit dem Bestand gearbeitet: Bestehende Strukturen wurden entkernt, neu gegliedert und geöffnet. Besonders zur Gartenseite hin wurde die Fassade neugestaltet – mit größeren Fensterflächen, klaren Linien und neuen Balkonen, die sich über die gesamte Südfassade ziehen. Hier entstand nicht nur mehr Licht, sondern auch eine stärkere Verbindung zwischen Innen- und Außenraum. Im ersten Obergeschoss wurde ein neues Apartment mit großzügiger Terrasse geschaffen, im zweiten Obergeschoss zwei neue – an der Stelle früherer Einzelzimmer. Auch der rückwärtige Teil zur Göflanerstraße hin wurde aufgewertet: Durch neue Fensteröffnungen, verbesserte Grundrisse und direkte Außenbereiche konnten auch hier attraktive Wohneinheiten geschaffen werden. Die Umstrukturierung der Innenräume folgt dem neuen Nutzungskonzept. Aus früheren Hotelzimmern wurden eigenständige Apartments mit Küche, Essbereich, Schlafzone und Bad. Die Grundrisse wurden neu gedacht: Offen, lichtdurchflutet und mit klaren Übergängen, so lassen sie sich flexibel und unterschiedlich nutzen. Im Erdgeschoss wurden Rezeption und Frühstücksraum neu organisiert, ein Barbereich ergänzt und der ehemalige Speisesaal zu ebenerdigen Apartments mit Zugang zum Garten umgebaut. Im Untergeschoss wurde unter anderem ein größerer Spielraum für Kinder eingerichtet, ideal für alle Altersklassen. So stehen Basketball, „Calcietto“, Kleinspiele, Switch und Retroautomaten zur Verfügung. Zusätzlich wurde ein großzügiger Fahrradraum mit direktem Außenzugang eingerichtet. Auch ein neuer Aufzug wurde integriert und erschließt nun alle Etagen barrierefrei. Einige der Erdgeschosswohnungen wurden speziell auf die Bedürfnisse mobilitätseingeschränkter Gäste ausgerichtet.

Grundlegend modernisiert
Während vieles im Umbau sichtbar geworden ist, spielt sich ein ebenso wesentlicher Teil im Verborgenen ab: Die gesamte technische In­frastruktur des Hauses wurde überarbeitet. Neue Elektroinstallationen, zeitgemäße Heizungssysteme und erneuerte Sanitärleitungen bilden die Grundlage für einen energieeffizienten und zuverlässigen Betrieb. Auch die digitale Infrastruktur wurde umfassend verbessert: Von stabilem WLAN über moderne Zutrittssysteme bis hin zur digitalen Buchungsverwaltung wurde das Haus auf den Stand heutiger Anforderungen gebracht. Die Brandschutztechnik wurde auf den neuesten Stand gebracht, inklusive Fluchtwegplanung, Rauchmeldern und Brandschutztüren. Der Garten bleibt ein zentraler Bestandteil des Hauses und wurde im Zuge des Umbaus neu gegliedert. Neben Spielzonen für Kinder entstanden Ruhezonen für Erwachsene, neue Wege, Sitzbereiche und eine direkte Verbindung vom Frühstücksraum in den Außenbereich.

Engagierte und zuverlässige Betriebe
Die Umbauarbeiten gingen reibungslos über die Bühne. „Die Zusammenarbeit mit den Handwerkern verlief sehr positiv. Alle beteiligten Betriebe haben engagiert und zuverlässig gearbeitet“, so Daniel Laimer. Durch die enge Abstimmung konnten individuelle Wünsche schnell umgesetzt und der Umbau termingerecht abgeschlossen werden. Bereits zu Ostern konnten sich die ersten Gäste ein Bild von den erfolgreichen Umbauarbeiten machen.