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Das Traumhaus

Es soll kein Traum bleiben. Es ist seit jeher für viele ein Traum. Insbesondere in unseren ländlichen Gegenden. Die eigenen vier Wände, eine schöne Wohnung oder gar das traute Eigenheim.
von Michael Andres

Sicher, die Zinsen sind derzeit alles andere als angenehm und oft nicht leicht zu verkraften. Aber: Besserung ist in Sicht sagen einige Experten. Und die Bauwirtschaft zeigt sich auch in diesen Zeiten sehr aktiv. In jedem Fall lohnt es sich, auf erfahrene Unternehmen zurückzugreifen. Denn beim Hausbau gibt es durchaus einiges zu beachten. Wer die wichtigsten Tipps beherzigt, ist gut beraten. Einige wichtige Tipps: Bevor es an den eigentlichen Hausbau geht, muss die Finanzierung geklärt werden, wobei man von den heimischen Banken gut beraten wird. Einer der ersten Punkte beim Bauen ist auch die Frage: Wo baue ich? Habe ich bereits ein Grundstück zur Verfügung oder muss auch dieses ebenfalls ausgewählt werden? Auch hier gilt es, nicht das erstbeste Grundstück zu wählen, sondern verschiedene Kriterien in die Überlegungen einfließen zu lassen. Schlussendlich ist es aber auch eine Frage des Budgets. Ebenfalls elementar: Wer plant mein Haus, wie viel Zeit investiere ich selbst in die Koordination und Planung?
Hier gibt es verschiedene Möglichkeiten, von schlüsselfertig bis zur Eigenleistung. Viele Unternehmen bieten ein Rundum-Sorglos-Paket für schlüsselfertiges Bauen an. Planer und Architekten kümmern sich je nach Kundenwunsch um die kompletten Ausschreibungen usw. Hilfe gibt es oft von staatlichen und regionalen Institutionen. Stichwort Förderungen. Deshalb: Rechtzeitig Anträge stellen. Es ist wichtig sich vorab zu informieren und sich Gedanken zu machen. Diese Aufgaben können auch Planer oder andere Dienstleister übernehmen. Sollte es beim Bau zu Problemen kommen, ist rechtliche Beratung gefragt, Berater und Rechtsanwälte wissen Rat, auch um Streitigkeiten in Baufragen im Vorfeld zu lösen.

Die BAZ sprach über das Bauen mit zwei jungen Architekten.
Schon als Kinder waren Florian Holzknecht und Thomas Stecher vom Bauen, von technischen Berufen und von der Architektur fasziniert. Schule, Ausbildung, Studium und schließlich der Schritt in die Selbstständigkeit folgten. Vor einigen Jahren eröffneten die beiden jungen Südtiroler ihr eigenes Architekturbüro hs-architects. Wir haben mit ihnen gesprochen – über die Probleme steigender Preise und Zinsen, über Zukunftsperspektiven,über ihre Arbeit, über Architektur und vieles mehr.

Wie man hört, haben einige Bauherren ihre Projekte vorerst auf Eis gelegt: Rohstoffpreise und damit die Baukosten sind gestiegen, die Zinsen für Hypothekardarlehen haben sich erhöht. Wie hoch sind die Mehrkosten im Vergleich zu vor einigen Jahren?
Thomas Stecher: In der Tat haben uns die Coronavirus-Krise und auch der russisch-ukrainische Krieg einige Probleme bereitet, die immer noch nachwirken. Die Rohstoffpreise schwankten teilweise von Woche zu Woche sehr stark und es gab verständlicherweise auch einige Diskussionen mit den Firmen. Glücklicherweise waren wir davon nicht so stark betroffen.
Florian Holzknecht: Ein großes Problem sind derzeit noch die hohen Zinsen. Erfreulicherweise sind uns bisher keine Bauvorhaben weggebrochen. Allerdings mussten wir bei einigen Projekten das Volumen so weit reduzieren, dass die oben genannten Punkte „aufgefangen“ werden konnten.

Spüren Sie einen Rückgang der aktuellen Auftragslage und ist eine Besserung in Sicht?
Thomas Stecher: Seit Ende letzten Jahres sind die Preise etwas stabiler als vorher. Es gibt auch leichte Rückgänge. Ob es größere Sprünge nach unten gibt, ist schwer zu sagen, da es sehr viele Einflussfaktoren gibt und wir leider keine Glaskugel haben.
Florian Holzknecht: Bei der Auftragslage ist bei uns zum Glück noch nichts zu spüren. Im Gegenteil, wir bräuchten dringend Verstärkung. Wenn sich jemand angesprochen fühlt, kann er sich gerne bei uns melden (lacht).

Stichwort Architektur: Warum habt ihr euch dazu entschieden, Architekt zu werden?
Thomas Stecher: Ich war schon als Kind mit meinem Vater auf Baustellen unterwegs. Von daher war die technische Richtung vielleicht ein bisschen vorgegeben. Die bewusste Entscheidung Architektur zu studieren, habe ich erst kurz vor der Matura getroffen, nachdem ich auch bei Architekten gearbeitet hatte. Bis jetzt habe ich es nicht bereut.

Die beiden Architekten Florian Holzknecht (links) und Thomas Stecher

Florian Holzknecht: In der Schule haben mir die technischen und künstlerischen Fächer immer gut gefallen. Nach einer langen Ausbildung kann man sich nun sehr kreativ ausleben. Die sehr abwechslungsreiche und flexible Arbeit bringt zwar viel Verantwortung mit sich, aber die Freude und Genugtuung über ein gelungenen Bauabschluss entschädigt immer wieder. Es erfüllt einen mit Stolz, dass das Ergebnis der geleisteten Arbeit immer sehr lange sichtbar ist.

Was bevorzugen Sie, Neubau oder Sanierung?
Thomas Stecher: Präferenzen gibt es unsererseits nicht. Wir haben in den letzten Jahren immer wieder beides planen dürfen, sowohl im ganz Kleinen als auch im ganz Großen. Das finden wir angenehm, weil es immer wieder Abwechslung bringt.

Wie sieht das Traumhaus aus?
Florian Holzknecht: Das Traumhaus hängt immer vom Bauvorhaben und dem Standort ab. Natürlich haben wir eine gewisse Linie, aber der Kontext ist für uns immer sehr wichtig. Das heißt,das Traumhaus sieht eigentlich auf jedem Bauplatz anders aus.

Wie kommt man an ein Projekt heran?
Thomas Stecher: In der Regel erfolgt die Kontaktaufnahme durch den Bauherren. Zuerst schauen wir uns jeden Bauplatz in einem ersten Gepräch vor Ort an. Wie wir dann vorgehen, hängt von den örtlichen und urbanistischen Gegebenheiten ab.

Florian Holzknecht: In Neubaugebieten ist ziemlich viel festgelegt und man kann nach einigen Gesprächen mit der Planung beginnen. Es gibt aber auch Fälle, in denen erst einige Behördengänge notwendig sind, bevor der Stift angesetzt werden kann.

Welche Materialien bevorzugen Sie zum Bauen?
Florian Holzknecht: Bestimmte Materialien, die wir bevorzugen, gibt es eigentlich nicht. Am liebsten ist es uns, immer wieder zu variieren und Neues auszuprobieren.
Thomas Stecher: Da ist es uns aber schon wichtig, dass die Bauherren voll mitziehen und überzeugt sind. Wir versuchen aber immer, uns auf wenige aussagekräftige Materialien zu beschränken.

 

Bauen und Sanieren

Viele der überlieferten und bis heute genutzten Altbauten stammen noch aus der Zeit vor der industriellen Revolution.
Ihre Bausubstanz besteht dabei meist aus massiven Natursteinen und tragenden Massivhölzern – die Wandstärken und die Raumhöhen sind konstruktionsbedingt wesentlich großzügiger als bei zeitgemäßen Neubauten. Gut erhaltene Fassaden, Haus- und Giebelformen historischer Gebäude sind bleibende Zeugen der Architektur und Kultur vergangener Jahrhunderte – und schon aus diesem Grund sehr erhaltenswert. Das Wohn­gefühl in historischen Räumen bleibt stets erhaben, insbesondere wenn durch behutsame Sanierungsmaßnahmen eine Anpassung an heutige Bedürfnisse erfolgt ist.

Altbausanierung
Der Trend zur Altbausanierung wird von der Raumordnung durch verschiedene Beiträge gefördert: Es gibt Sanierungszuschüsse, staatliche Steuerabzüge sowie den Kubaturbonus. Dies betrifft auch Eigentümer von Altbauten außerhalb des Denkmalschutzes. Es liegt im Interesse der Allgemeinheit, die gewachsene Bausubstanz zu erhalten, zu sanieren und umzunutzen, um wertvolles Bauland zu sparen. Ein umfassendes Sanierungskonzept für den Altbau zeigt dessen Wirtschaftlichkeit auf.
Neben eventuell notwendigen statischen Erneuerungen wird der Altbaubestand den gestiegenen Anforderungen an Feuchte- und Wärmeschutz angepasst – und zusätzlich mit moderner Haustechnik ausgestattet. Bei der Grundsanierung sind daher in der Regel alle Baugewerke gefordert: Maurer- und Putzerarbeiten, Trockenlegung und Installateurarbeiten, Fenster-, Rollo- und Türensanierung, Dachdecker-, Spengler- und Malerarbeiten. Ein wichtiges Ziel der Altbausanierung ist die Verringerung des Heizwärmebedarf durch eine verbesserte Außendämmung. Entscheidend ist die Wahl der Heiztechnik, die aber oft von den Gegebenheiten des Altbaubestandes abhängt. Sollen wertvolle Parkettböden nach Abschleifen und Konservierung wieder verwendet werden, sind regelbare Wandheizkörper oder die Strahlungswärme eines Speicherofens die erste Wahl – unterstützt von einer automatischen Hackgut/Pelletheizung. Eine Alternative ist der Anschluss an ein Biomasse-Heizkraftwerk, dessen Wärmeenergie ebenfalls durch die Verbrennung nachwachsender Holzrohstoffe nachhaltig gewonnen wird. Öl- und Gasheizungen werden als kostenintensiver Ersatz für fossile Brennstoffe zunehmend abgelehnt, auch weil ihre Schadstoff-Energiebilanz die Atmosphäre stärker belastet. Eine gelungene Altbausanierung ist in den meisten Fällen auch eine gute Investition, denn der Reiz, in ei­nem großzügigen, sanierten Ambiente zu wohnen, ist hoch und schlägt sich auch beim Wiederverkauf der Immobilie nieder. Ebenso attraktiv und zeitgemäß kann die Ergänzung des Altbaus durch einen Zubau modernster Prägung sein. Hier wird Architektur zur gestalterischen Herausforderung für ein stimmigse Ensamble aus Alt und dem Neu.