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Auf nach Matatz!

Einige 100 m über dem Talgrund, wo die Passer munter in Richtung Meran fließt, hoch über St. Martin liegt der Streuweiler Matatz, den wir diesmal besuchen wollen. Eine abwechslungsreiche Rundwanderung!

von Christl Fink

Wir nehmen den Bus bis zur Haltestelle St. Martin/Schwimmbad. Mit dem Rucksack geschultert überqueren wir die Straße und gehen taleinwärts, bis wir links in die Rosa-Lorenz-Straße einbiegen.

Wer war Rosa Lorenz?
Wie schön, dass mit diesem Straßennamen einer einfachen Frau aus dem Tal ein bleibendes Denkmal gesetzt wurde. Sie war jahrzehntelang Hebamme, hat über 2000 Kindern auf die Welt geholfen und war vor allem für die Ärmsten ein Engel. Eine Informationstafel am Anfang der Straße erinnert an diese bescheidene, große Frau. Wir gehen die Straße hinauf und weiter auf dem Steinhausweg. Dort, wo der Teufelssteinweg nach links abbiegt, endet auch der Asphalt und wir halten uns rechts. Von nun an folgen wir der Markierung 3 A, die auf den Meraner Höhenweg hinweist. Nach einer Rechtskurve steigt der Weg an und führt an einem Josefsbildstock vorbei in den Wald.

Diesseits und jenseits des Grabens – der Streuweiler Matatz

Bildstock und Marterle

Alter Plattenweg
Über Reste eines alten Plattenweges geht es bergauf. Bald erreichen wir die ersten Wiesen und ein einsames Gehöft. „Im Raut“ heißt es hier, wir müssen scharf links abbiegen, durch ein Gatter und dann rechts. Immer wieder überqueren wir die für diese Höfe so notwendigen Zufahrtsstraßen, aber mit etwas Aufmerksamkeit ist unsere Markierung 3 A nicht zu verfehlen. Meter für Meter geht es bergauf, einmal vorbei an einem alten Bauernhaus mit einem schönen Fresko an der Wand. Wir kommen zu einem Marienbildstock mit Ruhebank und wieder auf die Straße. In einer Kurve mit Ruhebank geht es gleich wieder oberhalb der Straße weiter.

Am Meraner Höhenweg
Dann geht es durch schattigen Wald, steile Strecken wechseln mit gemütlicheren ab. Und plötzlich haben wir den Meraner Höhenweg erreicht! Nur ein roter Pfeil, der nach links weist, zeigt uns die Richtung, aber der nochmals links abzweigende Steig ist mit der Markierung 24 versehen, jener Nummer, die um einen Teil der Texelgruppe führt und den Meraner Höhenweg kennzeichnet.
Der Steig mündet in eine Hofstelle und damit endet er auch. Er wird zur Asphaltstraße, die wir nun bis zum Weiherhof tippeln müssen. An Einzelhöfen, wie auch an einer Höfegruppe vorbei trotten wir die Straße entlang. Eine erste Abzweigung beim Egger hinunter nach St. Martin beachten wir nicht.

Der Streuweiler Matatz
Die wunderbare Sicht hinein nach St. Leonhard mit dem darüberliegenden Weiler Glaiten und dem Hippolyt-Kirchlein, wie auch zur Talseite gegenüber und hinauf zur Fartl­eisalm und Riffelspitze entschädigt uns für den Asphalt. Wir müssen ins Tal hinein, durch einen Tunnel, später dann über eine Holzbrücke. Ging es erst immer eher abwärts, so steigt jetzt die Straße wieder an. Am Kruster vorbei erreichen wir den stattlichen Weiherhof und damit endet endlich der Asphalt. Über einen schönen Steig wandern wir abwärts zum nächsten Hof. Ab jetzt folgen wir der Markierung 7. Zwischen Haus und Scheune geht es sofort in eine Wiese, die zum Wald hinunterführt. Zunächst wandern wir auf einem schmalen Steig bis zu einem geköpften Masten.

Auf gepflasterten Urwegen

Solche Wege sind ein Genuss

Abenteuerliche Wege
Hier müssen wir scharf nach links und an einem aufgestellten Mühlstein vorbei zu einem Bächlein, das wir überqueren. Felsstufen entlang, über die übermütig das Wasser springt, erahnen wir den Wasserfall, den wir von hier aus nicht sehen. Dann stehen wir plötzlich vor einem quer verlaufenden Weg, einer Ruhebank und Wegweisern. Immer der Markierung 7 folgend wandern wir durch den Wald abwärts, queren oberhalb einer Wiese und kommen schließlich zu einer Abzweigung. Wir wenden uns nach rechts – Mark. 7! – und kommen durch einen botanischen Lehrpfad. Beim ersten Haus halten wir uns ganz rechts und entdecken einen Steig mit dem Hinweis: „Auf eigene Gefahr“. Also vermeiden wir die Straße und wandern am kleinen Bach entlang, bis wir das Dorf, die Hauptstraße und die Bushaltestelle erreichen. Müde sind nicht nur die Beine, sondern auch die Augen vom vielen Schauen – aber dankbar und glücklich kehren wir heim!

 

INFO
Beste Zeit: Frühling, Sommer, Herbst – nur bei trockenem Wetter!
Höhenunterschied: St. Martin: 597 m, Meraner Höhenweg 1150 m
Gehzeit: insgesamt rund 3,30 – 4 Std. St. Martin: > Meraner Höhenweg: 1,30 Std. > Weiherhof / Matatz: 1 Std. – St. Martin Außerdorf: 1,10 Std.
Anfahrt: Mit dem Passeirer Bus (240), bzw. dem Auto bis St. Martin