Von Spondinig nach Eyrs

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Von Spondinig nach Eyrs

Die Sonnenhänge des Vinschgau mit dem weiten Blick über das breite Tal sind selbst in den Wintermonaten meist schnee- und eisfrei und deshalb auch jenen zu empfehlen, die gerne zu jeder Jahreszeit wandern.
von Christl Fink

Direkt gegenüber dem Bahnhof von Spondinig lädt uns das Schild „Sonnensteig“ ein, diesen wenigstens im ersten Teil zu benützen.

Ein großes Auge mit einem Glöckchen und daneben die dazu passende Sage finden wir gleich zu Beginn. Erst gilt es, in engen Serpentinen die nötige Höhe zu gewinnen. Dann kommen wir zu einem Forstweg; die Hinweisschilder weisen nach links, doch wir wenden uns nach rechts und erst einige Meter weiter entdecken wir ein kleines Schild mit dem Hinweis: Eyrs. Nun wandern wir gemütlich dahin, es gilt heute keine Höhenmeter mehr zu erklimmen. Unser Blick geht ins breite Tal des Vinschgau und beeindruckend ist das gewaltige Delta des Baches, der „die Prader Sand“ bildet. Der weitere Talboden scheint in unregelmäßige braune, hell- und dunkelgrüne Vierecke aufgeteilt zu sein.

Ein buntes Muster und rechts die Prader Sand

Typisch Sonnberg!

Nach einem kleinen Tal wird der breite Forstweg zum Steig, der sich den Berghang entlang schlängelt. Wir treten aus dem Wald und kom­men in typische Sonnenberglandschaft. Hohe Wacholderbäumchen, Berberitzen, leuchtender Sanddorn und Hagebutten unterbrechen das steppenartige Gelände. Der Steig windet sich leicht abwärts bis wir zu einer Abzweigung kommen. Nach rechts hinunter führt er direkt nach Eyrs, wir jedoch bleiben oben und wandern nun, ganz kurz wieder etwas ansteigend, weiter. Wir kommen auf eine weite Weidefläche voller Wermut. Immer in dieselbe Richtung müssen wir uns nun eher talseitig halten.
Unterhalb eines Zauns geht es weiter und wir kommen durch ein Gatter in lichten Föhrenwald. Diesen queren wir und bei zwei Rastbänken gelangen wir wieder auf den breiteren Forstweg. Hier lässt sich gut eine Rast halten, denn der Platz ist sonnig und geschützt. Frisch gestärkt geht es weiter, Hinweisschilder nicht beachtend, an Bienenstöcken vorbei. Wir bleiben am Forstweg und haben, um ein Eck biegend plötzlich einen wunderbaren Blick auf St. Peter bei Tanas. Wie eine stolze Felsenburg thront das Kirchlein hoch oben.

Hinunter ins Tal führt uns nun der bequeme Forstweg. Auch noch von ganz unten wenden wir unseren Blick immer wieder hinauf zum Kirchlein von Sankt Peter, dessen Turm in den Himmel zu wachsen scheint. Sobald er in einen anderen Weg mündet, zeigen uns Wegweiser, dass wir uns nun nach rechts wenden müssen, in Richtung Eyrs. Wir wandern nun abwärts, kommen zu einen Bildstock und gehen wenige Schritte zur nächsten Abzweigung hinunter. Zurück nach Spondinig führt nun der Weg nach rechts mit der Markierung 22. Erst fällt der unterschiedlich angefertigte Holzzaun auf, verschiedene Ausführungen kommen dabei zur Geltung, besonders ein schönes Stück Speltenzaun. Und immer wieder haben wir einen herrlichen Blick in das weite Tal des Vinschgau, sowie zurück zum Dörflein Eyrs.

St. Remigius in Eyrs

Dieser Wegweiser wird nicht vom Winde verweht

Ein besonders geformter Baum weckt unsere Aufmerksamkeit. An ihm vorbei gelangen wir auf offenes Gelände, der Weg wird zum schmalen Steig, der wieder über typisches Sonnenberggelände führt, nun in umgekehrte Richtung. Unter uns rauschen die Autos über die Vinschger Straße und die Insassen ahnen wohl kaum etwas von der Schönheit dieses Berghangs. Bald schon sehen wir die schmucke Kapelle des Soldatenfriedhofs vor uns. Hier sind all jene begraben, die im ersten Weltkrieg an der Ortlerfront entweder durch eine feindliche Kugel oder durch Lawinen, bzw. Absturz ihr Leben gelassen haben. Hinter dem Friedhof schlängelt sich der Steig oberhalb der Straße weiter bis zu unserem Ausgangspunkt.

Info:
Anfahrt: Mit dem Vinschger Zug nach Spondinig, oder mit dem Privatauto bis zur Parkmöglichkeit nahe dem Bahnhof.
Gehzeit: insgesamt rund 2,45 Std.Spondinig > Forstweg: 20 Min. > Eyrs: 1,30 Std. > Spondinig: 50 Min.
Beste Zeit: Frühling, Herbst, Winter