Zum Terlaner Wetterkreuz

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Zum Terlaner Wetterkreuz

War der letzte Wandervorschlag etwas anspruchsvoller, so gibt es diesmal eine Kurz­­wanderung. Terlan, bewacht von der Ruine Maultasch, mit seinen alten Ansitzen, schönen Gutshöfen, besonderen Bäumen und nicht zuletzt mit dem Weinweg, ist unser Ausgangspukt.
von Christl Fink

Wir beginnen unsere Wanderung am Kirchweg, der neben der sehenswerten Pfarrkirche, die Maria Himmelfahrt zum Patrozinium hat.

Das Dorf der vielen Weinreben
Erst wandern wir den Kirchweg aufwärts, bis links der Silberleitenweg abzweigt. Er hat seinen Namen vom ehemaligen Bergwerk, in dem vom 14. bis 17. Jahrhundert nach Silber und Bleiglanz geschürft worden war. Nun wandern wir über den Silberleitenweg bis zum Graben des Peterbaches. Es geht links des augenblicklich kein Wasser führenden Grabens recht sonnig aufwärts. Die dicken Stützmauern zeugen jedoch davon, dass nach Sommergewittern aus dem harmlosen Rinnsal ein gefürchtetes Wildwasser werden kann. Wir kommen an einem Spielplatz vorbei und gemütlich ansteigend wandern wir weiter. Schließlich führt der Weg nicht mehr dem Graben entlang, sondern über eine kleine Brücke nach rechts. Dort wenden wir uns nach links und gehen bis zum Rosengartner Hof geradeaus weiter.

Die Kunst im Holz

Der Pfad zum Wetterkreuz

Das Terlaner Wetterkreuz

Das Naturdenkmal
Dort müssen wir uns wieder aufwärts, kommen an einem Bio-Bauernhof mit mehreren kleinen Insektenhotels vorbei bis zu einem Bildstock mit einem schlichten Holzkreuz ohne Corpus. Jetzt geht es nach rechts, wir überqueren den Graben des Peterbaches und kommen zu einer majestätischen Nepal-Zypresse, einem Naturdenkmal. Nun wandern wir, dem Weinweg folgend, einige Schritte abwärts und nach links über einen Weg, der zwischen Rebenhängen hindurchführt. Am Linslhof vorbei müssen wir die schmale Asphaltstraße aufwärts und erblicken bald das Ziel unserer Wanderung, das mächtige Wetterkreuz, das die ganze Ortschaft zu beschützen scheint. Linkerhand träumt ein verfallendes Häuschen seinem Untergang entgegen.

„Klaus in der Mühl“
Der stattliche Hof in der Enge des Tales, der „Klause“ ist unser nächstes Ziel. Hier werden, nachdem die alte Getreidemühle nach Unwettern saniert werden musste, vom Tourismusverein interessante Führungen angeboten. Das Tal wird schluchtartig, der Weg führt in Rich­tung Legar und Mölten, doch rechts zweigt der Steig zum Wetterkreuz ab. Er ist wegen des Schneefalls vor einigen Tagen zwar rutschig, aber mit der nötigen Vorsicht kommen wir gut weiter und nach mehreren Serpentinen müssen wir nach rechts. An einer Fahnenstange vorbei sind wir dann auch bereits am Ziel. Welch prachtvolle Aussicht bietet sich uns! Unser Blick schweift über das Weindorf Terlan bis nach Andrian und Nals auf der gegenüberliegenden Talseite und hinauf zum Gantkofel und weit gegen Westen über Meran hinaus und bis hinein ins Passeiertal. Gegen Osten sehen wir bis zum Weiß- und Schwarzhorn.

Die mächtige Himalaya-Zypresse

Was von der Knappenkirche geblieben ist

Zwei Loren vor der mächtigen Steineiche

Das Wetterkreuz und die Ruine
Die Ruhebank gleich hinter dem Kreuz lädt zu einer gemütlichen Mittagspause ein. Die warme Sonne tut das ihre, und so wird es eine ausgiebige Rast. Nun gibt es noch eine „Nachspeise“ der besonderen Art. Wir gehen die wenigen Schritte zurück zum Abstieg. Bereits im Aufstieg ist uns ein schmaler Steig aufgefallen, der den Felssporn fast umrundet. Dem folgen wir rundum, kommen zu mehreren Stufen aufwärts und staunen nicht schlecht, als wir die Reste eines alten Gemäuers entdecken. Was wohl hier einmal gestanden hat? Erst später erfahren wir, dass es sich um die Reste des uralten Knappenkirchleins St. Peter handelt. Die Natur holt sich langsam, aber sicher zurück, was der Mensch ihr einmal abgetrotzt hat.

Unser Rückweg
Bis zum Rosengartner gehen wir denselben Weg, den wir gekommen sind. Nun aber wenden wir uns, dem Weinweg folgend, an einem Münchner Brunnen vorbei nach rechts. Alte Steinmauern säumen unsern Weg, der teilweise durch eine Laube führt, die zwar Mitte Februar noch ganz kahl ist, zu anderer Zeit sicher kühlen Schatten spendet. Wir kommen an mehreren fast herrschaftlich anmutenden alten Bauernhöfen vorbei bis zum Kreuterbindnerhof. Wir wenden uns nach links und können alsbald eine prächtigen Steineiche bewundern sowie zwei Loren, wie sie vor Jahrhunderten im Bergwerk verwendet wurden. Daneben gibt es auch interessante Informationen. Geradeaus weiter führt unser Weg wieder bis zum Peterbach, an dessen Ufer wir nun hinunter zur Hauptstraße gehen, diese kurz nach links zur Pfarrkirche. Reich an neuen Eindrücken sind wir bald wieder am Bahnhof, Parkplatz oder der Bushaltestelle.

Info:
Anfahrt: mit dem Zug, Linienbus oder Privatauto
Ausgangspunkt: Terlan, Pfarrkirche
Gehzeit: insgesamt rund 2 – 2, 30 Std.
Terlan > Klaus in der Mühl > Wetterkreuz > Kreuterbindnerhof > Terlan
Höhenunterschied: rund 300 m
Beste Zeit: Herbst, Winter und Frühjahr