Kreativer Beruf – Fliesenleger

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Kreativer Beruf – Fliesenleger

So individuell wie die Kundenwünsche, so abwechslungsreich ist die Arbeit des Fliesenlegers. Egal ob faszinierende Natursteinplatten in der Küche oder die fachgerechte Verfliesung eines Schwimmbades – vielfältige Aufgaben und Herausforderungen sind garantiert.
von Jasmin Maringgele

An der Berufsbezeichnung des Fliesen-, Platten- und Mosaiklegers lässt sich bereits erkennen, dass es ein weit gefasster Beruf ist – mit unterschiedlichen Anforderungen und Spezialisierungen. Fliesenleger sind auf vielen Baustellen und gleichzeitig in verschiedenen Bereichen tätig, unter anderem in Rohbauten, aber auch im Freien und vorwiegend in Wohnhäusern. Als Spezialisten stehen Fliesenleger ihren Kunden und deren Bedürfnissen von Anfang an zur Seite. Mit jahrelanger Berufserfahrung und vermehrt mittels 3D-Planungstechnologien werden passgenaue Lösungen erarbeitet. Ob kunstvoll gestaltete Privatbäder, zweckmäßige Laboratorien oder langlebige Fassadenverkleidungen. Zum Einsatz kommen Naturstein, Kunststein, Keramik, Glas und Marmor mit mannigfaltigen Gestaltungsmöglichkeiten. Als Fachmann weiß ein Fliesenleger genau, welche Fliesenarten sich besonders für den jeweiligen Bereich eignen. Sauberkeits- und Hygieneaspekt werden hierbei ebenso beachtet, wie die gestalterischen Gesichtspunkte. Zudem wird das passende Material anhand von Dämmung, Lichtbeständigkeit, Abnutzung und Pflegeaufwand auf seine Tauglichkeit hin überprüft. Aktuelle Trends, wie etwa kunstvolle Glasmosaik-Fliesen, Fliesen in Zementoptik oder sogenannte XXL-Fliesen im Bad, sind anspruchsvolle Aufgaben. Daher setzen viele Fliesenleger auf eine stete Weiterbildung, um ihren Kunden mit dem nötigen Fachwissen ihre Träume zu erfüllen. Viele Fliesenleger beraten ihre Kunden zudem im Bereich kompatibler Reinigungs-, Schutz- und Pflegeprodukte. In Südtirol gehen derzeit 803 Be­schäftigte in 381 Betrieben dieser Tätigkeit nach. Der Beruf des Flie­senlegers erfordert ein gutes räumliches Vorstellungsvermögen, Sinn für Formen und Farben, eine Vorliebe für genaues und selbstständiges Arbeiten, sowie eine allgemeine körperliche Belastbarkeit. Besonders wichtig ist es, dass Lehrlinge die Genauigkeit im Detail verinnerlichen. Deswegen ist die Wasserwaage ein unverzichtbarer Begleiter, um ein harmonisches Gesamtbild zu erzeugen. Der Be­rufsschulbesuch in Schlanders bildet den theoretischen Teil der berufsbegleitenden Ausbildung. Nach 4 Jahren mündet die duale Ausbildung in einer Lehrabschlussprüfung mit der Möglichkeit einer weiterführenden Ausbildung oder Spezialisierung.

Der Fantasie sind kaum Grenzen gesetzt

Stück für Stückgenaues Arbeiten
Günther Unterleitner kennt als Obmann der Fliesen-, Platten- und Mosaikleger im Lvh und Selbstständiger die Anliegen und Bedürfnisse seiner Berufsgemeinschaft. Stolz darauf mit den eigenen Händen Tag für Tag etwas zu schaffen, ist seine Motivation. Im Gespräch mit der BAZ gewährt der Fliesenlegermeister einen kurzen Einblick in seine Berufswelt.

Als Obmann der Fliesen-, Platten- und Mosaikleger im Lvh setzen Sie sich vor allem für die Interessen der klein- und mittelständischen Unternehmen ein. Gibt es derzeit Anliegen der Berufsgemeinschaft an die Politik?
Günther Unterleitner: Konkrete Anliegen an die Politik an sich gibt es derzeit nicht, wir setzen uns aber stark für den Nachwuchs ein und unterstützen unsere Mitglieder, indem wir jährlichen einen Schulungstag organisieren. Bei unseren Fliesenlegerstammtischen geht es viel um das Thema „Zukunft Fliesenlegerberuf“.

Ob kunstvolle Bäder in Privathaushalten oder zweckmäßige Ausstattungen in öffentlichen Gebäuden: Der Beruf des Fliesenlegers ist vielseitig. Was gefällt Ihnen an Ihrem Beruf besonders?
Mir gefällt an meinen Beruf besonders die Möglichkeit mit den Formen und Farben der Fliesen zu spielen und somit Räume in deren Wirkung, Stimmung und optischer Größe zu verändern. Nach der Verlegung das Resultat zu sehen und zu wissen, da habe ich was geschaffen, was für viele Jahre so bleibt, ist großartig.

Günther Unterleitner

Welche Fähigkeiten und Voraussetzungen sollten angehende Fliesenleger mitbringen – wie läuft die duale Ausbildung ab?
Fähigkeiten und Voraussetzung für den Beruf wären ein gutes Auge, Kopf­rech­nen und einen sport­lichen und belastbaren Körper. Die duale Ausbildung, Beruf und Schule, ist auf 4 Jahre aufgeteilt. Parallel zur Ausbildung im Betrieb erfolgt der Schulbesuch in Form eines Blockunterrichtes, wo die Lehrlinge den Werkstoff und das Fachliche in der Theorie erlernen.

Während Ihrer Arbeit sind Sie von der Planung bis hin zur Ausführung beteiligt. Zeichnen sich gegenwärtig gewisse Trends in der Gestaltung mit Natur,- Keramik oder Mosaikfliesen und Co ab?
Die Fliese geht mit dem Trend, ganz klar. In den letzten Jahren wurden die Fliesen immer größer und der Trend jetzt, finde ich geht stark in die Richtung 3D und Decor Motive, die für ganze Wände gedacht sind. Somit werden die Fliesen in nächster Zeit wieder eine größere Rolle in der Einrichtung einnehmen.

Präzision und Detailgenauigkeit gehören zum Beruf des Fliesenlegers