Europäisches Jahr der Schiene: Potenzierung schon heute möglich

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Europäisches Jahr der Schiene: Potenzierung schon heute möglich

Um die Bedeutung der Brennerachse für den ScanMed-Korridor und Zukunftstrends ging es bei der Tagung der Aktionsgemeinschaft Brennerbahn in Brüssel mit LR Alfreider und Handelskammer-Präsident Ebner.

Eine hochkarätig besetzte Tagung der Aktionsgemeinschaft Brennerbahn (AGB) hat heute (13. Oktober) in Brüssel stattgefunden. Die Veranstaltung im Rahmen des europäischen Jahrs der Schiene setzte sich mit der Bedeutung der Brennerachse für den Skandinavisch-Mediterranen Korridor (ScanMed-Korridor) auseinander und beleuchtete Zukunftstrends im Waren- und Personenverkehr auf der Schiene.

LR Alfreider: „Potenzial der Bahn bereits heute nutzen“
Landesrat Daniel Alfreider und Handelskammerpräsident Michl Ebner, die für 2021-2022 die Präsidentschaft der AGB halten, haben die heutige Veranstaltung gemeinsam eröffnet. LR Alfreider unterstrich in seiner Rede die Bedeutung der Schiene als Mobilitätsinfrastruktur der Zukunft. „Vor über hundert Jahren wurde die Eisenbahninfrastruktur gebaut, weil es keine Autos gab. Heute bauen wir sie aus, weil es zu viele Autos gibt“, unterstrich LR Alfreider. Für eine nachhaltige Mobilität entlang des Brennerkorridors brauche es die gemeinsamen Anstrengungen aller Beteiligten, um die Potenziale der Eisenbahn bereits heute zu nutzen. Gefragt seien nicht weitere Listen mit Problemen, sondern Listen mit Lösungen. „Die jüngsten Potenzierungen im Personenverkehr haben gezeigt, dass Verbesserungen schon vor der Inbetriebnahme des Brennerbasistunnels BBT möglich sind“, sagte Alfreider.

Ebner: „Lösungen für eine smartere und nachhaltigere Mobilität finden“
Der Präsident der Südtiroler Handelskammer und AGB-Vizepräsident Ebner konzentrierte sich in seinen Grußworten auf die Notwendigkeit, gemeinsame Lösungen für die Herausforderungen auf der Brennerachse zu finden: “Der Brenner ist einer der wichtigsten europäischen Korridore und der wichtigste alpenüberquerende Korridor. Es liegt an allen Beteiligten, konstruktive und zukunftsorientierte Lösungen für eine smartere und nachhaltigere Mobilität auf der Achse zu finden. Einseitige Maßnahmen sind hierbei nicht zielführend.“

Mehr Digitalisierung und Harmonisierung
Der europäische Koordinator des ScanMed-Korridors Pat Cox erinnerte an den Connecting Europe Express, der bekanntlich am 8. und 9. September in Südtirol unterwegs gewesen war. Dieses einzigartige Projekt hat laut Cox sehr gut aufgezeigt, in welche Richtung die Reise gehen soll: mehr Bahn, mehr Europa und mehr Digitalisierung.
Um diese Themen ging es auch beim anschließenden Panel zum Thema Güterverkehr. Die Europaabgeordneten Markus Ferber (Bayern) und Paolo Borchia (Veneto), sowie die Experten Kristian Schmidt (europäische Kommission), Emanuele Mastrodonato (ScanMedRFC), Alberto Milotti (Verladebahnhof Quadrante Europa Verona) und Dirk Jan Geyer (KombiConsult) stellten verschiedene kurzfristige Maßnahmen und Pilotprojekte auf der Brennerachse vor, etwa die ScanMedRFC Brenner Task Force oder ein Pilotprojekt zur Digitalisierung der Begleitdokumente im Mülltransport. Gemeinsam kam man zum Schluss, dass man eine gemeinsame Vision für den Korridor und die Harmonisierung gemeinsamer Standards mit Nachdruck vorantreiben muss. Nationale Überlegungen seien dabei hintanzustellen.

Neue Granituren für die Eurocity-Züge auf der Brennerachse
Der Südtiroler Europaabgeordnete Herbert Dorfmann eröffnete das zweite Panel zum Thema Personenverkehr. Hierbei wurden Themen wie Digitalisierung, Fahrgastrechte im internationalen Bahnverkehr, die nachhaltige Anreise und Zukunftstrends im Personenverkehr diskutiert. Darüber haben neben Dorfmann die Experten Alberto Mazzola (CER), Kurt Bauer (ÖBB), Steven Berger (BEUC), Theresa Haid (Vitalpin) sowie die EU-Abgeordnete Barbara Thaler diskutiert. In den nächsten Jahren werden die Eurocity-Züge auf der Brennerachse durch neue Zuggarnituren ersetzt, außerdem werden die Fernverbindungen auf der Achse weiter ausgebaut. (red/san)