Das Gute bewahren und Neues wagen

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Das Gute bewahren und Neues wagen

Die von den Heimatpflegern mustergültig restaurierte Runstermühle

Obmann Hermann Wenter

Langjähriger Obmann Josef Pircher †

Vor 25 Jahren wurde der Heimatpflegeverein Naturns-Plaus gegründet – 178 Mitglieder zählt der Verein heute
Am 12. Februar 1996 gründeten 46 Naturnser und Plauser den Heimatpflegeverein. Die Mundartdichterin Maria Fliri Gerstgrasser schrieb für die Gründungsversammlung ein Gedicht. In der Schlussstrophe heißt es: „Nit olls va friarer, isch lei recht. Nit olls va heit, isch lei schlecht, do gib’s nor o-za-weg: wos a Nochtoal, – wos a Segn! Holtn miar die Augn offn, nor weard s’Richtige getroffn!

Die Naturnser Ortschronistin hätte Aufgabe und Zweck der Heimatpflege nicht besser ausdrücken können. Mit derzeit 178 Mitgliedern ist der Verein zu einer starken Gemeinschaft herangewachsen und setzt in Naturns und Plaus durch zahlreiche Projekte wertvolle Akzente für die Heimatpflege.
Es war Hermann Wenter, der heutige Obmann, der die Gründung vor 25 Jahren in die Wege leitete und beherzte Männer und Frauen für die Idee begeisterte, darunter Heinrich Koch, Walter Lesina-Debiasi, Heinrich Kainz, Peter Gorfer sen., Franz Fliri, Luis Laimer und Klaus Elsler. Sie alle bildeten den ersten Vorstand unter der Obmannschaft von Naturns damaligen Kulturreferenten Josef Pircher. 21 Jahre leitete Sepp Pircher den Verein. Pate bei der Gründung stand auch die Gemeinde Bayrischzell, zu der bis heute eine freundschaftliche Verbindung besteht.

Segnung des k.k.-Schießstandes in Tabland

Zum heurigen Jubiläum ist eine Festschrift erschienen, die auf die zahlreichen Tätigkeiten, Fahrten, Vorträge, Ausstellungen, Restaurierungen und Sanierungen sowie Veröffentlichungen, die der Heimatpflegeverein in den vergangenen 25Jahren organisiert hat, zurückblickt. In der Gründungsurkunde heißt es über die Aufgaben des Vereins: „Zu Erhaltung von künstlerischen, geschichtlichen, heimat- und naturkundlichen Zeugnissen der Gemeinde – für Initiativen zur Schaffung neuer Kulturgüter.“

Die 2012 mustergültige Restaurie­rung der im Jahre 1861 erbauten „Runstermühle“, in der die Heimatpfleger seitdem für Schüler und Interessierte Schaumahlen organisieren, sei hier beispielhaft genannt. Oder die Ausstellung zum Ersten Weltkrieg mit einer Filmvorführung zum Flugzeugabsturz 1945 in Plaus mit zwei Zeitzeugen; die Vorträge mit Johannes Ortner zu den Flurnamen, mit Sepp Innerhofer zu „Südtirol in den 1960er Jahren“. Erwähnenswert sind die zahlreichen Veröffentlichungen des Vereins, Tirolensien von besonderem Wert, darunter „Naturnser Gsichter und Gschichten“ von Karl Bachmann, „Sagen, Brauchtum und Geschichten in und um Naturns“ von Maria und Adolf Fliri und seit neuestem eine Biografie über den Naturnser Barockbildhauer Oswald Krad, von dem Werke in den Kirchen im ganzen Land zu finden sind.
Sepp Prantl