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Zum Burgstalleck

Wer liebt es, auf Schritt und Tritt dem Frühling zu begegnen? Wem ist ein 700 Höhenmeter-Anstieg gerade recht, um für sommerliche Gipfeltouren fit zu sein? Anfangs April erinnern letzte Schneereste an den vergangenen Winter.

von Christl Fink

Beeindruckend Schloss Payersberg

Der Tisner Shuttle (216) von Lana oder von Bahnhof Vilpian aus, bzw. das eigene Auto bringen uns nach Nals. An der Hauptstraße in Richtung Stachelburg entdecken wir linkerhand den „Nachtigallenweg“.

Hinunter ins Höllental

Über den Nachtigallenweg
Kurz geht es zwischen Mauer und Haus durch ein schmales Gässchen, dann aber führt ein herrlicher Weg in weiten Serpentinen durch den grünenden Laubwald. Viele Vögel sorgen für ein einmaliges Morgenkonzert! An einigen aussichtsreichen Stellen vorbei kommen wir zu einem Wetterkreuz, ein herrlicher Weitblick ist uns geschenkt. Jwenseits des Nalser-Bach-Grabens erhebt sich die Ruine von Kasatsch, auch Pfeffersburg genannt, in der Mitte grüßen das Sankt Martinskirchlein und Schloss Katzenzungen, ganz links die Wehrburg. Wir wandern aufwärts, müssen plötzlich rechts hinunter in den Wald, um dann über Treppen wieder aufzusteigen.

In Richtung Schloss Payersberg
Schließlich geht es nach links auf die Straße; dieser gehen wir bis zur nächsten Kurve entlang. Nun wandern wir auf Markierung 9 über einen breiten Waldweg bis wir wiederum auf die Straße kommen. Es geht nach links und bald sehen wir die Halbruine Schloss Payersberg vor uns.
Es wurde bereits im 13. Jh. durch die Herren von Payr erbaut, und ging später auf die reichen Herren von Boymont über. Um 1600 verheerte ein Brand fast die gesamte Anlage. Teilweise wurde es wieder auf- und ausgebaut, so, dass es heute noch bewohnt wird. Dahinter beeindrucken die steil abfallenden Felsen und das tiefe Tal, an dessen Rand das Schloss erbaut wurde.

Stufen führen zur Höhle mit Tisch und Bank

Zum Bittner und Forstweg

Blick vom Burgstalleck in die Dolomiten

Am Schloss vorbei bleiben wir bei der nächsten Kurve auf der Straße (Markierung 9)! Wir gehen diese entlang bis zu einem Bildstock des hl. Josef und Wegweisern. Nun wandern wir links abwärts, hinein ins Tal, und jenseits der Schlucht wieder hinauf. Ein großes Gatter ist zu öffnen, dann sehen wir schon vor uns den stattlichen Bittner, einen Buschenschank.
Wir wenden uns rechts aufwärts dem Wald zu, der Markierung 6 folgend. Ein neuer Forstweg führt in weiten Kehren höher und höher. Plötzlich entdecken wir zu unserer Rechten eine Wiese mit einer Ruine, dem ehemaligen Sotelhof (Sattelhof)! Bald ist der Forstweg zu Ende, wir haben die Höhe erreicht.
Ein Steig führt nach links einem Zaun entlang bis zu Wegweisern.

Hurra, das Burgstalleck!
Wir müssen nach links aufwärts und sehr gut auf Markierung 6 achten, da gleich mehrere Wege auf den Hügel führen. In leichtem Auf und Ab, schließlich ein kleines Tal überquerend, geht es sofort kurz steil hinauf und nach wenigen Schritten stehen wir auf dem Burgstalleck. Eine Aussichtsbank nahe am Abgrund gibt den Blick frei ins Meraner Becken mit der Texelgruppe und den umliegenden Dörfern. Etwas rechts davon und höher steht die zweite Aussichtsbank, die den Blick über den Bozner Talkessel bis hin zu den Dolomiten schweifen lässt. Ein wahrer Kraftplatz, der bereits in längst vergangenen Zeiten besiedelt war, wie viele Mauerreste zeigen. Nach ausgiebiger Mittagsrast geht es zurück zu den Wegweisern in Richtung St. Apollonia.

Höllental oder Höhlental?

Von St. Apollonia aus sieht man St. Jakob

Jetzt folgen wir der Markierung 8. Am schönen Tinnerhof vorbei leuchten Leberblümchen und die neunblättrige Zahnwurz um die Wette, es wird wildromantisch! Wir kommen zu Tisch und Bänken, ehe der dreifache Ab- und Aufstieg beginnt, denn drei Schluchten sind zu durchqueren. Vorbildlich wurde der Steig verbreitert, viele Stufen angelegt, ein sicheres Holzgeländer angebracht. Einige Male führen Stufen sogar direkt in die Felswand zu natürlichen Höhlen und mit ein bisschen Glück findet man sogar Fossilien im Kalkgestein. Mehrmals laden Bänke zu kurzer Rast. Dann lassen wir die Schluchten endgültig hinter uns, der stattliche Ebnerhof ist der erste des Weilers Obersirmian.

St. Apollonia und St. Jakob
Oberhalb eines Wildgeheges und an einem Meer von Frühlingsknotenblumen vorbei erreichen wir den Jägerhof und das Gasthaus St. Apollonia, beides empfehlenswerte Gaststätten. Hinauf auf den Hügel des altehrwürdigen Kirchleins mit herrlichem Blick auf St. Jakob jenseits der tiefen Schlucht des Nalser Baches, dann zurück zur Straße. Nun nehmen wir den oberen Weg (8!) nach St. Jakob, der untere ist kürzer, doch durch viele Bäume noch verlegt. In weiter Runde durchqueren wir den Graben und sind dann auch schon am Kirchhügel von St. Jakob.

Waldsteig nach Prissian
Kurz hinauf zum Kirchlein mit seinen sehenswerten Fresken, dann geht’s durch Frühlingswiesen hinab bis zum Grissianer Hof. Oberhalb desselben beginnt der Waldsteig. Nach wenigen Schritten hinauf in den Wald müssen wir scharf nach rechts, dann an einer kleinen Kapelle vorbei durch schönen Wald abwärts. Sobald wir zu den obersten Häusern von Prissian kommen, wandern wir auf der Asphaltstraße zur Haltestelle. Hier nehmen wir den Bus entweder nach Nals und Vilpian oder nach Lana. Müde, aber sehr dankbar schauen wir nochmals hinauf zum Burgstalleck.

 

INFO

Ausgangspunkt: Nals
Gehzeit: insgesamt rund 5,30 – 6 Std. Nals > Abzweigung Josefsbildstock:
1 Std. > Burgstalleck: 1,30 Std. > St. Appolonia: 1,20 Std. – St. Jakob/Grissian: 40 Min. > Prissian: 1 Std.
Beste Zeit: Frühjahr bis Spätherbst