Biokistl im neuen Glanz

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Biokistl im neuen Glanz

Um den Bedürfnissen und Anforderungen sowie dem Wachstum gerecht zu werden, entschied sich das Lananer Biokistl neue Räumlichkeiten zu beziehen.

von Michael Andres

Kürzlich wurde der Umzug in den neuen Firmensitz, immer im Eurocenter in der Industriezone in Lana abgeschlossen.
„Die Lage ist logistisch ideal, deshalb haben wir den Standort Industriezone Lana beibehalten“, erklärt Biokistl-Geschäftsführerin Theresia Mittersteiner. Besonders wert gelegt wurde dabei auf die Wiederverwertung von Bestand; alte Holzbretter, alte Regale und dergleichen wurden wiederverwertet und umgebaut bzw. angepasst. „Es wurde viel selbst gemacht und umgebaut, angepasst und wiederverwertet und mit wenig Neuem ergänzt – ganz im Sinne der Nachhaltigkeit“, ergänzt Mittersteiner.

Ein optimaler Ablauf

Die neuen übersichtlichen Verkaufsräume im Biokistl

Trotz Herausforderungen wie der Coronavirus-Pandemie habe schlussendlich alles optimal geklappt. Unter der Leitung und Koordination von der Meraner Architektin Barbara Verdorfer entstand ein neues Flaggschiff für das Biokistl. Und, wie es sich für ein Unternehmen, das auf Nachhaltigkeit und Regionalität setzt gehört, wurden ausschließlich lokale Betriebe und Unternehmen beauftragt. So kommen sämtliche am Bau beteiligten Handwerksbetriebe aus Lana und Umgebung, größtenteils sogar Betriebe in der Industriezone. „Die Zusammenarbeit aller Beteiligten verlief perfekt“, lobt Architektin Verdorfer. Freilich, habe es vor allem zuletzt einige coronabedingte Herausforderungen gegeben. „Ich musste etwa vom Sperrgebiet ins Sperrgebiet fahren, Tests waren nötig“, so die Architektin. Aber auch dies habe alles wunderbar geklappt.

Fleißige Handwerker
„Wir hatten einen engen Zeitplan, Lieferverzögerungen wegen Corona und zeitweise Mitarbeitermangel aufgrund Quarantänen bei Handwerkern/Lieferanten setzten uns zudem unter Druck, bis zuletzt ging aber alles gut. Es gab keine gröberen Ausfälle oder Schwierigkeiten“, blickt auch Theresia Mittersteiner auf die vergangenen Monate zurück. Aufgrund der fleißigen Handwerker und deren Flexibilität konnte die Baustelle rechtzeitig abgeschlossen werden und das Geschäft wie geplant öffnen. Als „sehr erfahren, kompetent und flexibel“ beschreibt die Biokistl-Geschäftsführerin die Handwerker. Nicht zuletzt die Kommunikation unter den Handwerkern sei sehr gut gewesen. „Eine gute Zusammenarbeit und ein toller Austausch untereinander“, bringt sie es auf den Punkt. Bei den neuen Geschäftsräumen habe man vor allem auf Übersichtlichkeit geachtet. Zudem dürfen sich die Mitarbeiter und Kunden über strukturierte, lichtdurchflutete und einladende Räumlichkeiten freuen. „Wir konnten den neuen Firmensitz nach unseren Bedürfnissen realisieren und finden nun ausreichend Platz“, freut sich Mittersteiner.

Von den Bauarbeiten bis zum Umzug
Wie fleißig und kompetent die Handwerker und beteiligten Unternehmen waren, wurde während der Arbeiten klar. Direkt im Eurocenter ging in den ehemaligen Räumen der Firma Autotest der Umbau vonstatten. Da sich in unmittelbarer Nähe zahlreiche weitere Firmen und Büroräume befinden, galt es, mit Sensibilität vorzugehen, den Terminplan einzuhalten und Störungen weitgehend zu vermeiden. Dies vermochte größtenteils zu gelingen. Als zuständiges Bauunternehmen erledigte Thaler Hartmann nicht nur zuverlässig die Maurer-Arbeiten, sondern kümmerte sich auch um einen großen Teil der Koordination. Die langjährige Erfahrung des Burggräfler Bauunternehmens wurde dabei sichtbar. Mit viel Durchblick und Übersicht stimmte er die Aufeinandertreffen der verschiedenen Gewerke ab. Die Elektriker vom Lananer Betrieb Wegatechnik behielten im Wirrwarr des bestehenden Gebäudes stets die Übersicht. Wobei sie ebenfalls viel Bestehendes wiederverwertet und „ausgeschlachtet“ haben. „Auch sie haben „mitgedenkt“ (vor allem Luki), uns bestens beraten und nach unseren Bedürfnissen umgesetzt“, lobt Mittersteiner.
Die Elektriker haben auch zusammen mit dem Kältebau der Egger Kälte Klima GmbH Programmierung der Kühlzellen umgesetzt, um den Energieverbrauch zu optimieren und eine Steuerung nach modernster Technik zu ermöglichen, inklusive Fernzugriff. Überhaupt hat das Zusammenspiel der verschiedenen Firmen stets optimal funktioniert. Die Kühlzellen der Lananer Firma Egger Kälte Klima überzeugen wie gehabt mit bester Qualität und modernster Technik. Kein Wunder, immerhin ist der lokale Familienbetrieb schon seit vielen Jahrzehnten der richtige Ansprechpartner wenn es um nachhaltige Kältetechnik und Klimaanlagen geht – sowohl für Betriebe, als auch in der Industrie und für Privathaushalte. Der Völlaner Betrieb Holzner (Installateur für Heizung, Solar und Gasanlagen) kümmerte sich zuverlässig um alle anfallenden Hydraulikerarbeiten. „Disponibel und flexibel“, lobt Mittersteiner. Einen modernen – und freilich zuverlässigen Lift, das ist nötig in einem Gebäude wie diesem. Das wusste auch das Biokistl. So wurde die Lift 2000 GmbH, ebenfalls ein Unternehmen das sich direkt im Eurocenter befindet, engagiert. So darf man sich nun auch über einen neuen, modernen Lift freuen. Um alles auf Vordermann zu bringen wurde das professionelle Reinigungsunternehmen Cleanbeauty beauftragt. Ein blitzblankes Biokistl hinterließ die Meraner Firma. Somit wurde auch der Titel dieses Beitrags, das Biokistl im neuen Glanz, wortwörtliche Realität. „Ein großer Dank allen beteiligten Firmen. Sie haben professionell, zuverlässig und termingerecht gearbeitet. Nicht zuletzt gilt ein Dank unseren Mitarbeitern, insbesondere der „Umzugscrew“, die eine großartige Arbeit geleistet haben – und immer noch leisten – und die vor allem während des Umzugs großes Durchhaltevermögen und gute Nerven an den Tag gelegt haben“, sagt Mittersteiner.

Fairness und Bio

Das reichhaltige Gemüseangebot: Saisonal, regional, fair, bio und nachhaltig

Saisonalität, Regionalität, Fair, Bio und Nachhaltigkeit ist die Philosophie des Biokistl. „Wir sind eine Gemeinschaft Südtiroler Bio-Bauern, die seit rund 20 Jahren ihre Produkte gemeinsam vermarkten. Für unsere große Obst- und Gemüseauswahl sorgen rund fünfundzwanzig lokale, sowie ausgewählte Bauern aus anderen Regionen Italiens. Etwa dreißig weitere regionale Hersteller erweitern unser Angebot mit ihren Zusatzprodukten. Das Biokistl steht für Qualität, konsequent biologischen Anbau und eine nachhaltige Wirtschaftsweise“, erklärt Theresia Mittersteiner. Seit jeher verfolgt das Biokistl das Ziel Waren der Saison mit möglichst kurzen Transportwegen zu verkaufen. „Unsere Produkte sind umweltschonend, nach biologischen Richtlinien angebaut und somit auch gesünder“, sagt sie. Wer nachhaltig handle, „betreibt keinen Raubbau an der Natur“. „Wir nutzen die natürlichen Lebensgrundlagen in Südtirol auf eine Weise, die ihre Regeneration und die Erhaltung von Artenvielfalt gewährleistet. Wir tun somit Unverzichtbares für eine lebenswerte Umwelt, von der nicht nur wir selbst, sondern die gesamte Gesellschaft und viele Generationen nach uns profitieren“, erzählt Mittersteiner. Dabei setze man ganz bewusst auf Bio. Von dieser Art der Landwirtschaft sei man vollends überzeugt, das Biokistl stehe schließlich auch mit seinem Namen dafür. Biobauern und Lieferanten werden regelmäßig hinsichtlich der Einhaltung der Bio-Richtlinien kontrolliert.

Ein fairer Kreislauf
Ein wichtiges Schlagwort lautet Fair. Fair im Anbau, fair im Einkauf und schlussendlich fair im Verkauf. „Wir verfolgen das Ziel, unsere Produkte ohne Umwege direkt an den Verbraucher zu bringen und den Bio-Bauern in Südtirol eine Alternative zum herkömmlichen Absatz zu bieten. Somit erreichen wir faire Preise für den Endverbraucher und einen gerechten Lohn für den Lieferanten. Gleichzeitig schaffen wir Arbeitsplätze in unserem Land und bieten unseren Kunden die Möglichkeit die heimische Wirtschaft zu unterstützen“, erklärt Theresia Mittersteiner.

So funktioniert‘s

Theresia Mittersteiner

Das Konzept vom Biokistl ist dabei so einfach wie auch genial. Neben dem Einkauf in einer der Filialen kann man auch im Internet unter Biokistl.it bestellen. Dabei stehen sechs „Kistl­typen“ zur Auswahl. Neben den Abo-Kistlen gibt es auch die Möglichkeit eine individuelle Bestellung aufzugeben – im Prinzip wie einkaufen, nur eben nach Hause geliefert. Ohne Fixpreis wie bei den Kistlen, sondern der Preis richtet sich je nach bestellten Produkten. Auch diese Form der Bestellung kann wöchentlich, 14-tätig oder nur einmalig bzw. sporadisch nach Bedarf gemacht werden.

Das Kistl in Corona-Zeiten
In der Lockdown-Zeit habe es eine erhöhte Nachfrage nach den Biokistl-Produkten gegeben, dennoch hat es einige Herausforderungen gegeben. Derzeit mache sich die erhöhte Nachfrage an Bio vom Jahr 2020 bemerkbar, „von bestimmten Bio-­Rohstoffe (wie Soja, Hafer und dergleichen) gibt es nur eine begrenzte Menge, welche eine gewisse Zeit benötigt, um nachzuwachsen, um es zu verarbeiten und herzustellen“, erklärt Mittersteiner. Deshalb gebe es Lieferengpässe bei verschiedenen Bio-Produkten, welche solche zurzeit knappen Bio-Rohstoffe beinhalten.