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Maßnahmen gegen Coronavirus: Ab 31. Oktober weitere Einschränkungen

In einer außerordentlichen Sitzung hat die Landesregierung wurden Donnerstag (29. Oktober) entschieden, weitere Maßnahmen zu erlassen, um das Infektionsgeschehen in Südtirol einzudämmen.

Die aktuellen Prognosen zum Infektionsgeschehen in Südtirol verheißen wenig Gutes: Zu diesem Ergebnis ist die Landesregierung heute Vormittag (29. Oktober) in einer außerordentlichen Sitzung gekommen. Abzuleiten sei dies einerseits aus den Daten, Einschätzungen und Erfahrungsberichten des Südtiroler Sanitätsbetriebes, andererseits gäben auch die Daten aus der experimentellen Covid-Überwachung von Südtirols Abwässern einen deutlichen Hinweis darauf.

„Beherzter Schritt, um größeren Schaden abzuwenden.“
Landeshauptmann Arno Komptascher fasst die Berichte der Landesräte für Gesundheit, Thomas Widmann, und für Umwelt, Giuliano Vettorato, folgendermaßen zusammen: „Es gibt offensichtlich weiter eine Zunahme des Infektionsgeschehens.“ Deshalb habe man gemeinsam entschieden, rasch einen weiteren „beherzten Schritt“ zu setzen, um die Infektionswelle möglichst zu brechen. „Es geht darum, größeren Schaden abzuwenden und dabei Arbeit und Schule weitestgehend zu schützen“, formuliert der Landeshauptmann das Hauptziel. Die Entscheidung sei „keine einfache, aber eine höchst notwendige“ gewesen. „Wenn alle diszipliniert mithelfen, bin ich optimistisch, dass es uns gelingt, das Virus zurückzudrängen“, betonte Kompatscher.

Wichtigste Maßnahmen im Überblick
Die wichtigsten geplanten Maßnahmen sind eine Schließung von Bars, Eisdielen und Konditoreien, die vorzeitige Schließung von Restaurants und Geschäften um 18 Uhr, mit Ausnahme im Bereich Lebensmittel und Apotheken. Auch das komplette Verbot von öffentlichen Veranstaltungen, die Aussetzung der Aktivitäten für Chöre und Musikkapellen sowie Ausweitung der Ausgangssperre von 22 Uhr bis 5 Uhr sind geplante Maßnahmen. Private Feste und Feiern sollen nicht mehr stattfinden und es ist nur mehr Individualsport im Freien bzw. zu Hause erlaubt. Kontaktsport und Gruppentraining jeglicher Art sollen untersagt werden.

Schuleferien „entscheidender Faktor“ gegen Infektionskette
Aufrecht bleiben hingegen die Kinderbetreuungsdienste, der Kindergarten sowie die Schule. Die aktuell bevorstehenden Ferien in Schule und Kindergarten gewährleisten hier eine dringend benötigte Atempause. Kitas, Kinderhorte und Tagesmütter bieten hingegen auch nächste Woche unter Einhaltung der bestehenden Sicherheits- und Schutzmaßnahmen ihren Dienst an. Bereits vor einigen Tagen hatte der Landeshauptmann die Ferienwoche als entscheidend bezeichnet, um möglichst viele Infektionsketten zu unterbrechen. An Südtirols Oberschulen wird zumindest bis Ende November weiterhin die Vorgabe von 50 Prozent Fernunterricht gelten und für den Präsenzunterricht in der Oberschule, wird zusätzlich eine absolute Maskenpflicht erlassen.

14-tägige Sondermaßnahmen für besonders betroffene Gemeinden
Neben der allgemeinen Regelung für Südtirol stand auch die Frage zusätzlicher Maßnahmen in Problemgemeinden auf der Tagesordnung. Aktuell betrifft diese Frage die Gemeinden Freienfeld, Sarntal, Leifers, Ratschings und den Hauptort der Gemeinde Mals. In diesen Gemeinden wird zusätzlich eine zeitlich auf 14 Tage befristete Regelung erlassen. Im Wesentlichen soll sie festlegen, dass auch alle Gastronomiebetriebe geschlossen halten müssen, der Kindergarten sowie der Schulunterricht ausgesetzt bleiben und das Gemeindegebiet nur mehr unter bestimmten Voraussetzungen verlassen werden darf.

„Ermutigende Signale“ aus Welsberg-Taisten und Sexten
Für die Gemeinden Welsberg-Taisten und Sexten wurde hingegen entschieden, dass die zusätzlichen Einschränkungen ab Samstag aufgehoben werden und somit wieder dieselben Regeln wie im restlichen Land gelten sollen. Die Erfahrungen in diesen Gemeinden haben gezeigt, dass das Infektionsgeschehen mit den richtigen Maßnahmen und Disziplin der Bevölkerung auch wieder gut in den Griff zu bekommen sei. „Die Ergebnisse in diesen Gemeinden sollten uns motivieren, die schwierigen Wochen, die vor uns liegen durchzuhalten“, betonte der Landeshauptmann abschließend. (gst)