Wenn das Alter eine Rolle spielt

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Wenn das Alter eine Rolle spielt

Das Verhalten der eigenen Eltern verändert sich. Die Bewältigung des Alltags wird zunehmend mühsamer. Die zeitliche und räumliche Orientierung funktioniert nicht mehr richtig. Manchmal plötzlich. Meist jedoch schleichend. Doch irgendwann kommt der Tag, an dem entschieden werden muss, wie es weitergeht.

Was soll mit den Eltern geschehen. Pflegt man sie zuhause? Schafft man das? Kann man ihnen gerecht werden? Oder sucht man doch nach einer Alternative. Nach einem neuen Ort zum Leben. Einem Leben im Altenheim oder in einer ähnlichen Wohneinrichtung. Für viele von uns ist dies sicher keine leichte Entscheidung und ein sehr einschneidendes Erlebnis im Familienleben.

Tabuthema Pflege
Seine Eltern ins Altersheim zu „ste­cken“ ist für viele Menschen ein Thema, mit dem sie sich nur ungern auseinandersetzen. Auch wer die Pflege eines Angehörigen bereits übernommen hat, sich aber mit dieser Aufgabe zunehmend überfordert fühlt, gesteht sich die eigene Überforderung nur selten ein.
Schließlich möchte er Eltern oder Schwiegereltern nicht aufs „Abstellgleis“ stellen. Doch auch, wer selbst ein gewisses Alter erreicht hat und merkt, dass er nicht mehr so kann wie früher, sollte überdenken, wie es in der Zukunft weitergehen soll.

In Sicherheit zu Hause leben
Soll die zu pflegende Person zu Hause bleiben, so macht es Sinn, einige bauliche Veränderungen in Erwägung zu ziehen, um den Alltag und das Zusammenleben zu erleichtern. Stolperfallen wie Teppiche und Läufer sowie unnötige Möbel sollten entweder entfernt oder zumindest sicher befestigt werden. Sitzmöglichkeiten sollten in der Höhe des Pflegebedürftigen angepasst sein.
Treppen müssen gut beleuchtet sein und werden bestenfalls mit einem zweiten Handlauf versehen. In manchen Fällen empfiehlt sich die Montage eines Treppenliftes. Und auch im Bad können einige Vorkehrungen getroffen werden: Am WC sollte ein Haltegriff angebracht werden, ebenso – in Verbindung mit einer Sitzmöglichkeit – in der Dusche. Auch wer noch recht selbständig ist, möchte gerne die Sicherheit haben, im Notfall Hilfe zu erhalten.
Das Weiße Kreuz bietet die Möglichkeit, ein Hausnotrufgerät in der Wohnung anzuschließen.
Dieses ist mit einem Sendegerät verbunden, das am Körper getragen wird. Gerät man in eine Notsituation, kann per Knopfdruck der Notruf aktiviert werden. Diese Möglichkeit ist besonders für ältere, alleinstehende Personen interessant.

Stundenweise Betreuung
Nicht jeder hat die Möglichkeit, sich rund um die Uhr um Angehörige zu kümmern. Sei es, weil er einem Beruf nachgeht, sei es, weil er selbst schon Kinder hat, die ebenfalls Aufmerksamkeit und Unterstützung brauchen, oder einfach nur, weil er auch mal – was völlig legitim ist – eine kur­ze Auszeit braucht. Hier bietet die Bäuerinnen-Seniorenbetreuung eine tolle Möglichkeit. Eine konstante Bezugsperson und das familiäre Umfeld ermöglichen eine abwechslungsreiche Zeit und eine liebe­volle Betreuung in ländlicher Umgebung. Die flexiblen Betreuungszeiten kommen allen sehr ent­gegen.

Leben im Altenheim
Im Altenheim kann eine pflegerische und medizinische Betreuung rund um die Uhr gewährleistet werden. Aus diesem Grund eignet sich der Einzug in eine solche Einrichtung besonders für ältere Menschen mit Pflegestufe. Aber natürlich auch dann, wenn eine alternative Betreuung aus unterschiedlichen Gründen nicht möglich ist. Doch nicht nur der medizinische Aspekt spricht für ein Leben im Altenheim. In der Regel bieten die Einrichtungen zahlreiche Freizeitangebote wie Gedächtnistraining, Musizieren und Tanz, Malen und Basteln an. Das Zusammenleben mit anderen Senioren in ähnlicher Situation kann Pflegebedürftigen aus der Isolation heraushelfen und außerdem für einen abwechslungsreichen Alltag sorgen.

Die Zukunft gestalten
Es sollte normal werden, sich innerhalb der Familie mit dem Thema Pflege im Alter auseinanderzusetzen und offen darüber zu reden. Im besten Fall schon lange bevor die Situation eintritt und man auf die Hilfe anderer angewiesen ist. Gemeinsam kann darüber nachgedacht werden, wie es in diesem Fall weitergehen soll. Verschiedene Möglichkeiten können besprochen werden und es besteht die Möglichkeit, gemeinsam verschiedene Einrichtungen anzusehen. Nur so hat die Person, um die es geht, die Möglichkeit, die eigene Zu­kunft mitzugestalten.

 

Fit ins Alter
Unsere Lebenserwartung steigt. Um bis ins hohe Alter gesund und vital zu bleiben, ist es wichtig, auf eine richtige Ernährung und ausreichende Bewegung – mental und körperlich – zu achten.
Gesundheit und Wohlbefinden sind im Alter kein Zufall. Sie werden davon beeinflusst, wieviel eine Person für die eigene Gesundheit tut. Schon früh stellt der individuelle Lebensstil die Weichen für unser Wohlbefinden im Alter. Jeder Kör­per macht einen natürlichen Alterungsprozess durch und damit gehen zahlreiche Veränderungen einher. Wenn wir uns frühzeitig um unseren Körper kümmern, können viele Veränderungen verlangsamt oder verhindert werden. Neben ärztlichen Vorsorgeuntersuchungen ist die beste Vorsorge ein aktives und gesundes Leben. Die Zeit nach dem Austritt aus dem Arbeitsleben bietet zahlreiche Möglichkeiten. Deshalb spricht man seit einigen Jahren von den „jungen Alten“, die aktiv im Leben stehen. Bereits ab dem 30. Lebensjahr nimmt die Muskelmasse ab. Ohne Training sind bis zum 80. Lebensjahr rund 50 % der Muskelmasse verschwunden. Kraft und Leistungsfähigkeit schwin­den. Meist nehmen damit auch die Mobilität und Bewegung ab. Zudem vermindert sich die Knochendichte, wodurch das Risiko einer Osteoporose steigt. Ein Rumpf- und Beintraining, kombiniert mit Gleich­gewichtsübungen, hilft Stür­ze zu verhindern. Alltags­aktivitäten wie Gärtnern oder zü­giges Gehen, Radfahren oder Nordic Wal­king sind ideal. Eine ausgewogene und altersgerechte Ernährung in Verbindung mit Be­wegung sind die besten Voraussetzungen für ein gesundes und selbstbestimmtes Leben im Alter. Besonders wertvoll sind Omega-3-Fettsäuren, welche das Risiko für Bluthochdruck und Herz-­Kreis­l­auf-Erkrankungen senken. Zahlreiche Obst- und Gemüsesorten liefern verschiedene Vitamine, Ballaststoffe und sekundäre Pflanzenstoffe, die sich positiv auf die Gesundheit auswirken, und Trinken nicht vergessen: täglich eineinhalb bis zwei Liter ungesüßter Flüssigkeit.

Mentale Fitness
Mit dem biologischen Alter nimmt die Leistung des Körpers und die Fähigkeit des Gehirns ab, neue Ver­bindungen herzustellen und miteinander zu verknüpfen. Ein bisschen Schusseligkeit oder Vergesslichkeit ist völlig normal. Wer jedoch gezielt Neues lernt und sein Gehirn regelmäßig trainiert, bringt es dazu, neue Nervenverknüpfungen zu schaffen und so leistungsfähig zu bleiben. Das können Lesen, Rätsellösen oder Handarbeiten, das Erlernen einer Fremdsprache oder eines Musikinstrumentes sein. Zudem ist es wichtig, aktiv am Leben teilzunehmen, sich Herausforderungen zu stellen und soziale Kontakte zu pflegen. Unsere grauen Zellen brauchen abwechslungsreiches Futter.

Jasmin Maringgele