Haflinger Erlebnisweg

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Haflinger Erlebnisweg

Wenn die Tage kürzer und die Schatten länger werden, bieten sich auch kleinere Wanderungen an, Wege, die man je nach Wunsch und Witterung auch kürzen oder abändern kann.

Geschick ist gefragt

Erst am späten Morgen nehmen wir den Bus von Meran nach Haf­ling und steigen bei der Kreu­zung Kirchdorf/Falzeben aus. Wer mit dem Pkw ankommt, findet am Beginn der Straße nach Falzeben, gleich rechts, einen Parkplatz. Nahe der Bus­hal­testelle entdecken wir die Hin­weis­schilder. Hell leuchten die neuen, nämlich zum Was­ser­fall und zum Haflinger Erlebnis­weg, bei dem sich alles um die Pfer­derasse der Haflinger dreht.

Alter Weg wird neuer Weg
Jener Weg, der einst als einziger zum Kirchdorf, d. h. zur Orts­mitte der so weit verstreuten, bajuwarischen Siedlung führte, dann aber infolge der neuen, schnellen Verbindung über die hohe Brücke fast in Verges­sen­heit geriet, wird nun als Haf­lin­ger Erlebnisweg wieder aufgewertet.
Neu ist das Holzgeländer zur Bach­seite hin, neu die Schau­­ta­feln, die für Erwachsene und eigens auch für Kinder Wissens­wertes um das Thema Haflinger­pferd bieten. Neu sind auch die sehr originellen Möglichkeiten, Geschicklichkeit und Gleich­ge­wicht zu testen. Ehe wir es uns versehen, sind wir bei der alten Brücke, die über den Sinichbach führt. Großformatige Fotos aus alter Zeit verschönern sie.

Am Spiel- und Rastplatz vorbei
Gleich nach der Brücke wenden wir uns nach links, um längs des Baches weiterzugehen. Kurz darauf hören wir fröhliches Kinder­lachen und freuen uns mit dem jungen Vater und seinen Spröss­lingen an dem langen „Wurm“, auf dem sie balancieren und sich rhythmisch vor- und zurückbewegen. Ein tolles, noch nie gesehenes Geländespielzeug! Tisch und Bänke laden zur Rast, und man sieht, dass noch an ein Mehr an Gestaltung gedacht ist.
Im Weiterwandern begleitet uns bald nur noch das Rauschen des Si­nich­baches. Ansonsten umgibt uns große Stille. An der gegenüberliegenden Talseite hat Maler Herbst mit seinen Farben nicht gespart.

Hinauf zum Wasserfall

Lärchen im Herbstkleid

Dem Bach entlang geht es nun nicht mehr weiter, und so schlängelt sich der Pfad in Serpentinen aufwärts. Eine Aussichtsplattform zeigt uns heute den kleinen Was­serfall in seiner ganzen Schön­heit, wo es früher hier nichts als unbegehbare Wildnis gab. Über kleine Brücken und Treppen kom­men wir zu einem breiten Querweg mit zwei Möglich­kei­ten. Nach rechts kommen wir auf der Markierung 15 A ins Kirch­dorf von Hafling und zur Bus­hal­testelle unter der Kirche oder über die neue, große Brücke zurück zum Parkplatz, auf dem das Auto steht. Wir aber wäh­len die entgegengesetzte Rich­tung, weiter hinein ins Tal.

Hinauf zum alten Almsteig
Über eine Brücke geht es zur anderen Talseite, dann finden wir den Wegweiser „Alter Almsteig“ mit der Markierung 15 A. Die­sem folgen wir nun, erst noch dem Talboden entlang, wo letzte Margeriten, Schafgarben und Kö­­nigskerzen blühen, bis wir über die nächste Brücke müssen. Kurz noch auf Asphalt, dem Bach entlang, ehe wir zum Alten Alm­­steig kommen und steil rechts aufwärts die Böschung über­winden. Teils gemütlicher, teils wieder steiler, kommen wir schnell höher und machen dann auf einer Lichtung mit Rastbank eine kleine, wohlverdiente Trink­pause. Der Weg führt teils als Hohl­weg, teils noch als alter Pflas­terweg, und wir kommen zur Forst­­straße.

Unser Ziel, die Moschwaldalm

Die Moschwaldalm lädt ein!

Dort, wo sich die Wege zur Mai­ser Alm (15 A) und zur Mosch­wald­alm (15) trennen, bleiben wir auf dem letzteren und somit auf dem gemütlichen Forstweg. Über lichtdurchflutetes Lärchen­gelände am Rand einer Alm geht es weiter, und bald erreichen wir in einem Bogen unser heutiges Ziel. Eine herrliche Sicht lohnt den Aufstieg. Hoch ragt das Wet­terkreuz, nicht weit davon ein Wegkreuz und die Markierungs­tafeln. Auf der urigen, gemütlichen Alm gibt es Speis und Trank. Wir überlegen, wie wir un­seren Rückweg gestalten, und entscheiden uns, erst in Richtung Falz­eben über den breiten, aber steilen Weg den Abstieg zu machen. Am Sinichbach angelangt, müssen wir über die Brü­cke. Wer will, kann nach dem kurzen An­stieg nach Falzeben von dort den Li­nien­bus nehmen.

Wo der Wildbach rauscht
Wir entscheiden uns für den sehr schönen und gemütlichen Rück­weg dem Bach entlang. Zu unserer großen Freude finden uns im­mer wie­­der tanzende Son­nen­strahlen! Zügig geht es talauswärts, bis wir, nach­­dem wir zur anderen Tal­seite gewechselt sind, ganz plötzlich wieder an unserem Auf­­stiegs­­weg stehen. So schließt sich der Kreis. Wir wandern nun denselben Weg, den wir morgens gemacht haben, zurück zur Bus­hal­testelle bzw. zum Park­platz.

von Christl Fink