Nachhaltigkeit der Tourismusentwicklung: Südtirol tritt INSTO bei

Almabtrieb
9. Oktober 2018
Gratsch: Wildbachverbauung entschärft Gefahrenzone
11. Oktober 2018
Alle anzeigen

Nachhaltigkeit der Tourismusentwicklung: Südtirol tritt INSTO bei

Die Landesregierung hat die Einrichtung einer Beobachtungstelle genehmigt, welche die zahlenmäßige touristische Entwicklung in Südtirol überwacht.

In landschaftlich sensiblen Destinationen der ganzen Welt gibt es touristische Beobachtungsstellen, die zum „International Network of Sustainable Tourism Observatories“ (INSTO) zählen. Die heute weltweit 22 Mitglieder des Netzwerks, das zur Welttourismusorganisation UNWTO gehört, haben sich verpflichtet, vorgegebene touristische, volkswirtschaftliche und umweltrelevante Daten zu erheben und zu analysieren. Ziel ist es, systematisch und langfristig die Leistungen ebenso wie der Auswirkungen des Tourismus auf Gesellschaft, Umwelt und Wirtschaft zu prüfen.

Die Landesregierung hat gestern (9. Oktober) genehmigt, dass Südtirol als vierte Destination Europas der INSTO beitritt. Bis heute wachen in Europa die Dalmatinische Küste, die Ägäischen Inseln und der Süden Portugals über die Nachhaltigkeit ihrer touristischen Entwicklung – aber auch etwa die Weinregion Sonoma in Kalifornien.

„Südtirol gilt zwar von sich aus schon als Benchmark für Nachhaltigkeit, sprich ein Maßstab für Vergleich von Leistungen“, sagt dazu Südtirols Landeshauptmann und Wirtschaftslandesrat. Denn über die internationale Prägung des Begriffs „Green Region“ in Zusammenhang mit Südtirol werde das Land von vielen Regionen als Vorzeigemodell angesehen. Standardisierte Daten helfen nun, dies zu belegen. Dem INSTO-Motto „Measure to better manage“ (Messen, um besser zu managen) sollen Zahlen und Entwicklungen über Saisonalität im Tourismus, Arbeitskräfte, ökonomischer Nutzen für die Destination, Governance, Zufriedenheit der Bevölkerung ebenso wie Energie-, Wasser- und Abfallmanagement in vergleichbarer Weise erhoben und dann näher analysiert und verglichen werden.

INSTO sieht vor, dass die einzelnen Beobachtungsstellen darüber hinaus auch eigene Schwerpunkte in der Datenerhebung setzten kann. Für Südtirol sind folgende zusätzliche Themen festgelegt worden, die in den Analysen berücksichtigt würden: Mobilität, Wintertourismus, Innovation, Natur und Landschaft, Raumordnung und Infrastruktur, Qualität, Zusammenarbeit, Landwirtschaft und Regionalität.

„Es hat im Vorfeld schon Gespräche zwischen den Datenerhebungsstellen ASTAT und Wifo und dem Wirtschaftsressort und IDM Südtirol gegeben, die das Projekt als positiv bewerten“, erklärt der Landeshauptmann den Ablauf. „Nun werden Stakeholder mit Interesse an Nachhaltigkeitsfragen und Tourismusentwicklung zu einem Begleitausschuss eingeladen, um die Analysen klarer einzugrenzen.“ Die Beobachtungsstelle soll drei Jahre arbeiten, um dann aller Voraussicht nach zu einer Dauereinrichtung zu werden.

Im ersten Jahr (2019) wird das Projekt 132.940 Euro kosten, wovon das Land Südtirol 43.000 Euro übernehmen wird, Eurac Research und IDM indes die übrigen Kosten. In den zwei Folgejahren 2020 und 2021 sind die Kosten mit je 112.320 Euro veranschlagt. Das Land wird davon rund 65.000 Euro übernehmen, Eurac Reserach je 46.820 Euro. (mgp)