Radtour zur 50-jährigen Partnerschaft Algund-Etzenricht

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Radtour zur 50-jährigen Partnerschaft Algund-Etzenricht

630 Kilometer, von Algund in die bayrische Oberpfalz: Zum Jubiläum der Partnerschaft Algund-Etzenricht wurde in die Pedale getreten.
Wir schreiben das Jahr 1968: Die Partnerschaft zwischen Algund und der bundesdeutschen Gemeinde Etzenricht ist geboren. 50 Jahre danach wird dies mit einer großen Radtour gefeiert. Aber der Reihe nach: Etzenricht ist eine bayrische Gemeinde im Oberpfälzer Landkreis Neustadt an der Waldnaab und ein Mitglied der Verwaltungsgemeinschaft Weiherhammer. Der Ort zählt rund 1600 Einwohner. Viele dieser Einwohner fahren bereits seit Jahrzehnten zu allen möglichen Veranstaltungen nach Algund, und umgekehrt sind Algunder bei fast allen größeren Ereignissen in Etzenricht zu Gast. Es ist eine intensive Partnerschaft zwischen den beiden Gemeinden. Den beiden amtierenden Bürgermeistern ist sie sozusagen in die Wiege gelegt worden. Sie waren noch Kinder, als die Patenschaft zwischen Algund und Etzenricht geschlossen wurde. Algunds derzeitiger Bürgermeister Ulrich Gamper sagte bei der Jubiläumsfeier im Jugendheim, er fühle sich mittlerweile in Etzenricht „fast wie daheim“.
In beiden Orten gibt es inzwischen Straßen, die den Namen des jeweiligen Patenortes tragen. In den 50 Jahren der Partnerschaft sei fast jeder Etzenrichter schon einmal in Algund gewesen. Für viele sei es Pflicht, wenigstens einmal im Jahr nach Algund zu fahren.
Die Fahrradtour
Anlässlich des 50-jährigen Bestehens dieser besonderen Partnerschaft hat der ASC Algund Raiff­eisen, Sektion Leichtathletik, in Zusammenarbeit mit der Gemeinde Algund eine Fahrradtour von Algund nach Etzenricht organisiert. 23 sportliche Radfahrer beider Partnergemeinden, darunter Bürgermeister Ulrich Gamper und der Bürgermeister von Etzenricht, Martin Schregelmann, erreichten nach fünf Etappen und insgesamt 630 gefahrenen Kilometern Ende August das Ziel. Die anspruchsvolle Radroute führte über Bozen zunächst nach Sterzing, anschließend nach Pertisau am Achensee, dann nach Aufhausen und nach München, weiter nach Regensburg und schließlich zur Endstation Etzenricht. Auch der Vespaclub Alagumna aus Algund stieß hier dazu. Die Vespafahrer begleiteten die Radler zu sechst beim feierlichen Einzug.
In Etzenricht wurden die Teilnehmer bei einem großen Fest empfangen. Vergessen waren die teils heftigen Regenfälle. Beim Zeltfest, im Trockenen, beim verdienten Trank und leckeren Speisen wurde diskutiert, Erfahrungen ausgetauscht und neue Bekanntschaften geknüpft. Es mangelte nicht an Anekdoten, welche die Radfahrer und Radfahrerinnen zu erzählen hatten. Tags darauf, an einem Sonntag, nahmen die Algunder an der Messfeier teil. Anschließend gab es noch eine Führung durch die evangelische Nikolauskirche und eine Besichtigung des Rathauses in Begleitung des Bürgermeisters von Etzenricht.
Es war eine Fahrradtour, die in Erinnerung bleiben wird. Sportliche Höhen, sportliche Tiefen, aber stets das Ziel vor Augen und die Partnerschaft im Herzen, prägten diese Tour. Es war der Spaß, der im Vordergrund stand. Der Weg war das Ziel. Und dies alles für einen guten Zweck. Denn, bei der Fahrradtour ging es auch darum, Spendengelder für beide Gemeinden zu sammeln. Dank 15 Sponsoren aus den zwei Gemeinden sowie der teilnehmenden Radler konnte ein beträchtlicher Betrag gesammelt werden. Die Spenden werden am 27. Oktober in der Brauerei Forst im Bräustüberl bei einem kleinen Umtrunk feierlich an die Gemeindevertreter übergeben.
Gespräch mit einer der Organisatoren
630 Kilometer in 5 Tagen können sich sehen lassen. Wie viele Kilometer wurden täglich durchschnittlich absolviert?
Sonja: Bei den Etappen wurden rund 120 Kilometer täglich absolviert, einmal waren es sogar ganze 140 Kilometer.

Was waren die größten Herausforderungen in der Organisation?
Wir hatten rund ein Jahr Zeit für die Planung. Dabei galt es, für alle Zimmer zu finden, stets nur für eine Nacht. Die Unterkünfte mussten natürlich entlang der Route liegen. Zudem wurden Sponsoren gesucht. Viele Unterstützer konnten für die Idee der Radtour gewonnen werden und haben gerne mitgemacht.

An welche Augenblicke erinnern Sie sich gerne zurück?
Wir haben sehr schöne Landschaften durchquert.
Der schweiß­­­treibende Anstieg zum Achensee mit bereits 100 Kilometern in den Beinen hat uns einiges abverlangt, war aber auf jeden Fall lohnenswert. Auch die Hopfenfelder in Bayern waren sehenswert. Gerne erinnere ich mich an das gemütliche Beisammensein am Abend mit allen Radlern.

Wie haben Sie sich auf die Tour vorbereitet?
Im Frühjahr wurde bereits der Grundstein für die Kondition gelegt. Mindestens einmal pro Woche habe ich eine Tour von 80 bis 100 Kilometern eingeplant. Ansonsten gilt es, regelmäßig Sport zu betreiben, Laufen und Krafttraining sollten nicht fehlen.

von Michael Andres