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Wintersicher

Im Herbst, wenn der erste Schnee über die Jöcher herunterschaut, ist es an der Zeit, sich nicht nur Gedanken über die vorwinterlichen Arbeiten im Garten, sondern auch über die Winterfestigkeit des eigenen Fahrzeuges zu machen.

Solange die Sonne untertags noch warm scheint, denken nur wenige an eine Kontrolle oder über einen Wechsel der Sommerreifen nach. Seit 15. Oktober können die Winterreifen montiert werden und es ist von Vorteil, wenn man zeitig einen Termin für den Reifenwechsel in einer Fachwerkstatt vormerkt. Bei winterlichen Verhältnissen sind auf den Staats- und Landesstraßen Winterreifen für alle Fahrzeuge eine Pflicht. Auf der Brennerautobahn im Abschnitt Brenner bis Affi sowie in der Stadtgemeinde Bozen besteht zudem vom 15. November bis zum 15. April, unabhängig davon, ob winterliche Verhältnisse herrschen, Winterreifenpflicht. In Österreich gilt dies vom 1. November bis zum 15. April.

Warum Winterreifen?

Fachleute empfehlen vor der Wintersaison das Anlegen der Schneeketten zu üben

Ein dauerhaftes Absinken der Temperaturen unterhalb von +7 Grad Celsius wird für Sommerreifen problematisch, da die Haft­reibung sowohl in Kurven als auch auf geraden Strecken nicht mehr optimal ist. Zudem ist bei kalten Temperaturen der Bremsweg der Sommerreifen aufgrund der Gummimischung, die bei Kälte hart wird und nicht mehr angemessen am Boden haftet, viel größer. Es geht bei den Winterreifen also nicht nur um ein gutes Profil,  sondern vor allem um die bessere Haftung auf kaltem oder nassem Boden. Neben den Winterreifen gibt es auch Ganzjahresreifen, die mit eigenem Schneeflockensymbol gekennzeichnet  sind. Diese Reifen stellen einen Kompromiss zwischen Sommer- und Winterreifen dar, sind aber in Fachkreisen umstritten, weil die Ganzjahresreifen nur bei gemäßigten Wintern genügend Sicherheit bieten, anders als die reinen Winterreifen.

Wann besteht Schneekettenpflicht?
Bei stärkeren Schneefällen wird immer wieder auf die Pflicht von Schneeketten hingewiesen, weshalb es sinnvoll ist, gerade in den Wintermonaten solche im Fahrzeug mitzuführen. Fachleute empfehlen jährlich einmal vor der Wintersaison das Anlegen der Schneeketten am eigenen Auto zu üben, um bei der Montage nicht unvorbereitet und hilflos dazustehen. Reservehandschuhe sowie eine genügend starke Taschenlampe sollten gerade für diese Fälle in keinem Auto fehlen.

Saubere und enteiste Scheiben garantieren freie Sicht und sind eine Voraussetzung vor jedem Start.
Gerade in den Wintermonaten ist eine freie Sicht für jeden Autofahrer unerlässlich. Schnee- und Eis­reste auf der Scheibe oder stark angelaufene Innenscheiben sind ein großes Risiko für jeden Autofahrer. Wer sein Fahrzeug bei Schlechtwetter und Kälte im Freien parkt, sollte  seine Frontscheiben entsprechend abdecken, um Eis- und Raureifbildungen zu vermeiden. Hat sich Eis gebildet, ist ein Eiskratzer aus Kunststoff mit glatter Kante ideal, um Kratzer auf der Scheibe zu vermeiden. Bei größeren Schneemengen auf dem Auto empfiehlt sich zudem die Mitnahme eines weichen Hand­besens. Um die Scheiben immer sauber zu haben, sollte im Scheibenwasserbehälter stets genügend Flüssigkeit, die keine Schlieren hinterlässt und auch tiefsten Temperaturen gewachsen ist, vorhanden sein. Bei langen Fahrten im Winter wird die Mitnahme einer Reservefüllung an Scheibenputzmittel empfohlen, denn besonders dort, wo viel Salz gestreut wird, verschmutzen die Scheiben besonders. Zudem wird angeraten, im Herbst die Scheibenwischerblätter zu überprüfen und gegebenenfalls auszutauschen. Und weil wir schon beim Kontrollieren sind: Im Winter sollte zusätzlich zum Flüssigkeitsstand des Kühlerwassers auch die Konzentration des darin enthaltenen Frostschutzmittels überprüft und wenn nötig nachgefüllt werden.

Hat die Autobatterie noch genügend „Power“?

Winterreifen sind ein Muss bei schneebedeckten Straßen

Klimaanlage, Innenraumheizung, Scheiben- und Außenspiegelheizung brauchen in der kälteren Jahreszeit mehr Strom als im Sommer und steigern zudem den Benzinkonsum. Ein Batterietest kann daher vor allem bei älteren Fahrzeugen sinnvoll sein. Alte, schwächelnde Batterien sind auszutauschen und neuere Batterien aufzuladen, um für den Winter gewappnet zu sein. Bei dieser Gelegenheit sollten auch alle Lampen, Lichter und Blinker überprüft werden. Für Fahrzeug­lenker, deren Auto viel bei Kälte im Freien steht, kann das Mitführen eines kleinen Türschlossenteiser-Sprays von Nutzen sein, weil Regen, Schnee oder gefrierender Bodennebel gerne die Türschlösser vereisen.

Und wenn die Reifen im Schnee durchdrehen?
Wer im Winter in schneereiche, aber wenig befahrene Gebiete fährt, sollte unbedingt darauf  achten, eine kleine Schaufel und eine Matte bei sich zu haben. Das Unterlegen einer Matte unter die antreibenden Räder und das Freischaufeln vom Schnee haben schon vielen geholfen.

In den Wintermonaten auf die Fahrweise und einen größeren Sicherheitsabstand achten!
Frierende Nässe, Eisflächen auf Brücken, schattige Straßenabschnitte mit Schneeresten, Roll­split und rutschende Fahrzeuge, Notbremsungen auf rutschiger Fahrbahn, aber auch Eis- und Schneeschichten, die vom davor fahrenden Fahrzeug herunterfallen, erfordern viel Achtsamkeit und vorausschauendes Fahren.
Aber auch der Schnee und das Eis auf dem eigenen Fahrzeug sollten vor Abfahrt so weit wie möglich entfernt werden. Ein Sicherheitsabstand zum Vordermann, der gut dreimal so groß sein sollte wie unter normalen Witterungsbedingungen, zählt in den Wintermonaten neben der Anpassung der eigenen Geschwindigkeit zu den wichtigsten Sicherheitsvorkehrungen eines Autofahrers.

von Wilfried Mayr