Von St. Felix zum Gantkofel

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Von St. Felix zum Gantkofel

Der Auftakt in die Wandersaison ein erster kleiner „Gipfel“. Eine lohnende Sicht zu den Dolomitengipfeln genauso wie zu den  Sarntaler und Passeirer Bergen ist Belohnung für alle Mühe.

Am besten ist es, wenn man mit dem Pkw bis zum kleinen Parkplatz unterhalb des Felixer Weihers fährt. Nimmt man den öffentlichen Bus bis nach St. Felix am Nonsberg, so erreicht man (Mark. 9) in einer halben Stunde den Parkplatz. Nun geht es wenige Schritte die Forststraße weiter, ehe links der Wanderweg Nr. 9 zum Felixer Weiher (Tretsee) abzweigt.

Wir kommen auf einen Weg, überqueren diesen und finden sofort wieder die Hinweistafeln für den Fußweg. Nur mäßig ansteigend wandern wir an herrlichen Lärchenwiesen vorbei, die jenen vom Salten in nichts an Schönheit nachstehen. Sie kleiden sich gerade in frisches Grün. Sobald dieser Wandertipp erscheint, leuchten sicher schon überall die Enziane im dunklen Blau sowie die gelben Schwefelanemonen. Heute erfreuen wir uns noch an den dunkelroten Erikapolstern, und im Wald blühen noch die Leberblümchen.  Teils über den Wanderweg, teils die Forststraße entlang erreichen wir in einer knappen Stunde unser erstes Ziel.

Der Felixer Weiher liegt eingebettet mitten im Wald. Er schläft noch, denn über ihn spannt sich eine, zwar nun brüchig werdende, Eisdecke. An der linken Seite des Weihers entlang folgen wir dem Wegweiser zum Gasthaus „Wald­ruhe“, das ebenso wie der See noch im Winterschlaf liegt. Dafür jubilieren die Vögel, die bereits ihr schönstes Frühlingskonzert angestimmt haben. Nun wendet sich der Steig nach rechts und wir folgen der Markierung 512 bzw. 500  (italienische Markierung)  und der Bezeichnung Macaion für Gantkofel. Erst geht es eben dahin, dann nur leicht ansteigend, und wir kommen in den Wald.

In stetem Auf und Ab wandern wir, immer sehr gut auf die Markierung achtend, weiter. Es gilt, kleine Tälchen zu durchschreiten und Hügel anzusteigen, einmal auf schmalem Steig, dann wieder auf breiten Wegen. Schließlich tut sich zu unserer Rechten ein tiefes Tal auf. Wir wandern dem Hang entlang immer leicht abwärts, bedauernd, dass wir nun wieder an kostbarer Höhe verlieren. Schließlich kommen wir, vielen gefällten Bäumen ausweichend, wieder auf einen breiten Forstweg. Wolf und Bär halten sich zu unserer Erleichterung verborgen. Wir erreichen eine ebene Fläche, wo es sicher einmal eine Almwiese gab.

„Prati di Laures“ nennt sich diese Örtlichkeit und dann, ein Stück weiter oben, am Sattel auf „Laures“ (1659 m), zweigt die Gaider Scharte und der Steig nach Gaid, jenseits dieses Bergkamms ab. Wir bleiben der Nummer 500 treu und wandern erst noch eben, dann aber stetig ansteigend, immer höher. Hier wurde die ehemalige „Direttissima“ in sanfte, weite Serpentinen umgeändert, wofür wir sehr dankbar sind. Ganz plötzlich treten wir aus dem Wald, und direkt vor uns steht das Gipfelkreuz, unmittelbar an der steilen Bergkante. Daneben ist ein Gedenkstein für einen hier tödlich abgestürzten Wanderer.

Der Gantkofel bzw. Macaion ist erreicht! Da hier schon einige Bergfreunde ihre Gipfelrast halten, gehen wir noch einige Meter hinauf zum höchsten Punkt mit einem Steinsockel. Nur mehr die rotweiße Markierung ist zu erkennen, die Inschrift ist verblasst. Nun haben wir eine herrliche Aus­sicht. Uns gegenüber der Tschögglberg, dahinter die weißen Schneepisten vom Reinswalder Schigebiet, rechts jene am Rittner Horn, und ganz weit rechts erkennen wir sogar die weißen Schneebahnen über dem Karersee und am Pampeagopass im Skigebiet von Obereggen. Wir halten eine gemütliche Gipfelrast. Immer mehr Wanderer kommen von der anderen Seite, denn dort kann man mit dem Auto weit herauffahren. Zwei besonders Sportliche haben den steilen Anstieg von Perdonig über die Große Scharte nicht gescheut.

Dunkle Regenwolken, die sich dann jedoch zum Glück nicht bei uns entladen, ziehen auf. So treten wir eilig den Rückweg an. Ausnahmsweise haben wir diesmal keine Rundwanderung gewählt. Aber wir staunen, wie unterschiedlich sich unser Weg aus der umgekehrten Perspektive präsentiert. Besonders der Felixer Weiher in der Nachmittagssonne zeigt sich von seiner schönsten Seite. Bald sind wir wieder am Auto, dankbar für diesen besonderen Tag!

von Christl Fink

 

Ausgangspunkt: Parkplatz oberhalb von St. Felix (1.400 m)

Ziel: Gantkofel (1.865 m)

Gehzeit:  5 – 5,30 Std. Parkplatz > Felixer Weiher 50 Min. > Gantkofel: 1,45 – 2 Std. > Parkplatz: 2,30 Std.

Beste Zeit: Das ganze Jahr über, im Winter mit Schneeschuhen

Erika leuchten überall

Herrliche Lärchenwiesen im zarten Grün