Memories of one Moment – Gedanken eines Moments

Die kleinen Seepiraten
31. Oktober 2025
Bilder einer Ausbeutung
31. Oktober 2025
Alle anzeigen

Memories of one Moment – Gedanken eines Moments

Martin Geier und Günther Abler – zwei Grenzgänger, zwei kreative Köpfe vereint durch ihre Leidenschaft für die Fotografie.
Bevor wir in das künstlerische Schaffen der beiden Herren eintauchen werden, so lassen Sie mich Ihnen noch eine kurze Anek­dote erzählen. Als kleines 8, 10-jähriges Mädchen habe ich oft mit meinen Eltern Ausstellungen besucht. Besonders hat mich aber ein Ort fasziniert. Die Galerie von Martin Geier in Algund. Mir gefiel es verschiedenste Menschen zu sehen, ihre Blicke wie sie die Kunstwerke beobachteten und Martins Geschichten über die große weite Welt.

Umso mehr freut es mich Ihnen die Werke meines Papas, kombiniert mit den Fotografien von Martin Geier im Steghof präsentieren zu dürfen, denn dank dieser beiden Herren habe ich meine Leidenschaft zur Kunst gefunden.
Als wir die Einladungskarte für die Ausstellung vorbereiten, bin ich auf ein Zitat von einem meiner Lieblingsfotografen Henri Cartier Bresson gestoßen, welches meiner Meinung nach die Essenz dieser beiden Kunstschaffenden auf den Punkt bringt. „Man muss das Unsichtbare sichtbar machen.“
Beide machen dies. Sie erzählen Geschichten. Geschichten aus ihrem Leben, aus der großen weiten Welt, aus der Heimat und ihrer Liebe zur Kunst und der Natur. Martin Geier präsentiert in seinen Fotografien verschiedenste Blickwinkel. Er zeigt Fotografien aus dem Jahr 2006, als er in New York war und dort das Geschehen der Galerie König dokumentierte. In Kontrast stehen seine Fotografien „Abgrund“ und ein Bild von seiner Reise in Uganda aus dem Jahre 2012. Bücher der Meraner Gruppe runden das Erzählerische und Kunstgeschehen Merans ab. Ein großer Teil der Ausstellung beschäftigt sich mit seinen Fotografien, die er für die Burggräfler Zeitung BAZ realisierte. 26 Doppelseiten illustrieren einen Moment mit eigenem Gedanken dazu.
Günther Abler kommt von der Welt der angewandten Graphik. Er sammelt und selektiert, überarbeitet, zerstört und rekonstruiert seine Arbeiten immer wieder. Seine Werke bestehen aus Einzelteilen, die er mittels Fotografie, Computer, Malerei und Grafik zu einem strukturellen Gefüge zusammenträgt. Er zeichnet, übermalt, fotografiert und setzt Kompositionen zusammen. Ein stetiger Recyclingprozess, der Gedächtnis- und Erinnerungsspuren enthält und daraus Neues schafft. Er nutzt bestehendes Bildmaterial und erschafft daraus eine neue Realität, wo jede Beobachterin und jeder Beobachter seinen Platz finden können.
Beide Kunstschaffende begleiten das Publikum auf eine visuelle Reise zwischen Erinnerungen und Empfindungen, zwischen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Was beschäftigt den Menschen? Welche Gedanken hat er? Welche Träume, Ängste und Erwartungen sind in ihm verwurzelt?
Martin Geiers Film „Das Herz der Erde“ und Günther Ablers fotografische schwarzweiß Wand zielt auf das Innere des Menschen, wo jede und jeder von Ihnen seinen eigene Gedanken freien Lauf lassen kann.

Und nun, lassen Sie sich inspirieren, hören Sie in sich hinein. Denn Kunst ist nicht nur ein ästhetisches Beiwerk, sondern es ist viel mehr. Sie berührt, regt an und lässt der Kreativität freien Lauf. Und ich hoffe sehr, verehrte Damen und Herren, dass Sie heute Abend, wenn Sie im Bett liegen werden, noch ein wenig nachdenken: über diese Ausstellung, über ihre Gedanken und vor allem über sich selbst.
Nicole Abler, Kuratorin