FCO krönt sich zum Oberliga-Meister

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22. Mai 2025
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FCO krönt sich zum Oberliga-Meister

Kapitän Lukas Höller verabschiedet sich nach 20 Jahren

Die BAZ hatte bereits im Januar berichtet, dass es in dieser Saison endlich mit dem langersehnten Aufstieg klappen könnte. Vor Kurzem ist dieser Traum für viele Obermaiser Fans nun endlich wahr geworden. Mit einem 2:0-Sieg über Benacense hat der FC Obermais Südtiroler Fußballgeschichte geschrieben: Der Traditionsverein aus Meran sicherte sich den Oberliga-Meistertitel und steigt in die halbprofessionelle Serie D auf. Der 4. Mai 2025 wird für immer ein markantes Datum in der Vereinsgeschichte bleiben.

Ein langer Weg zum Ziel
Bereits einen Spieltag vor Saisonende waren die Blau-Weißen nicht mehr vom ersten Platz zu verdrängen. Ein sportlicher Triumph, der den Höhepunkt eines jahrzehntelangen Aufstiegs darstellt und die Obermaiser in die nächste, aufregende Ära führt. Der FC Obermais wurde 1972 gegründet, doch der Weg zur Spitze war lang und von vielen Rückschlägen geprägt. In den ersten Jahren kämpfte der Verein in den unteren Amateurklassen, ohne größere Erfolge feiern zu können. Erst zu Beginn des neuen Jahrtausends begann der Verein, sich in Südtirol einen Namen zu machen. Unter dem damaligen Trainer Martin Klotzner, katapultierte sich der FCO in einem rasanten Aufstieg von der 1. Amateurliga bis in die Oberliga, wo der Verein sich als feste Größe etablierte. Doch der Traum von der Serie D schien immer wieder nur knapp greifbar. In dieser Saison gelang nun endlich das, was viele Jahre lang verwehrt geblieben war. Der Schlüssel zum Erfolg in dieser Saison war zweifellos die perfekte Harmonie der Mannschaft. Trainer Flavio Toccoli fand schnell die richtige Mischung, die sich bereits von Anfang an in Erfolgen widerspiegelte.

Ein Abschied nach 20 Jahren
Für Kapitän Lukas Höller, der in dieser Saison sein 464. Spiel für den FC Obermais bestritt, war der Meistertitel jedoch nicht nur ein sportlicher Höhepunkt. Der 36-jährige Verteidiger hat beschlossen, seine Karriere nach 20 Jahren im Amateurfußball zu beenden.
„Es war eine unglaubliche Reise“, sagt Höller, der seine erste Partie für die 1. Mannschaft des FCO vor 20 Jahren in der 1. Amateurliga absolvierte. „Jetzt sind wir Oberliga-Meister. Es könnte nicht schöner sein, meine Karriere zu beenden“, so der Kapitän weiter. In all den Jahren, in denen er den Verein begleitete, war Höller ein absoluter Fixpunkt beim FCO und stets ein Rückhalt sowie Vorbild für seine Mitspieler. Besonders bei der Fanszene Obermais, genießt Lukas Höller geradezu Kultstatus. Als Abwehrchef war er stets ein Fels in der Brandung, aber auch als Torschütze eine wertvolle Waffe für seinen FCO. Insgesamt erzielte er 54 Tore in seiner langen Karriere.
„20 Jahre in der Kampfmannschaft, das ist eine gute Zahl, um aufzuhören“, reflektiert Höller. „Es gab immer viele Spieler, die kamen und gingen, aber ich habe es geschafft, mich in der Mannschaft zu behaupten. Ich bin stolz, ein Teil dieses Vereins zu sein.“ Nach dem Heimspiel gegen St. Georgen, in dem Höller sein letztes Meisterschaftsspiel bestritten hat, wurde er von Präsident Hannes Schnitzer und seinen Fans gebührend verabschiedet. Sein wirklich allerletztes Spiel wird das Pokalfinale gegen Partschins sein, wo er mit einem Sieg endgültig die Kirsche auf die Torte seiner unvergleichlichen Karriere setzen könnte. Der FCO wird aber weiter auf die Dienste seines Spielers setzen können, Lukas Höller ist nämlich bereits seit vielen Jahren der Verantwortliche für die Kinder- und Jugendmannschaften in Obermais.

Ein neuer Abschnitt für den FC Obermais
Der Aufstieg in die Serie D markiert nicht nur das Ende einer Ära, sondern auch den Beginn einer neuen für den FC Obermais. Der Traum vom halbprofessionellen Fußball ist endlich wahr geworden. Der Verein und die Fans dürfen sich auf spannende Zeiten in der Serie D freuen, wo die Blau-Weißen neue Herausforderungen erwarten. Doch der Erfolg der vergangenen Saison wird immer in den Herzen der Obermaiser Fans bleiben – als Erinnerung an ein außergewöhnliches Kapitel in der über 50-jährigen Vereinsgeschichte.
Thomas Kobler