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Raier Moos, Idyll zwischen Eisack und Rienz

Die fast herzförmige Hochfläche zwischen Elvas, Natz, Schabs und Raas birgt ein Kleinod, das Raier Moos. In einer sich vor 12000 Jahren vom Gletscher gebildeten Felsmulde
entstand hier ein See, heute ein Moor, ein Paradies für Vögel und Naturliebhaber.
von Christl Fink

Wir fahren mit dem Zug nach Brixen und von dort mit dem Bus nach Elvas. Hier, hinter der schönen Kirche, den Aposteln Petrus und Paulus geweiht – bereits 1077 erwähnt – starten wir.

Dem Moos- und Pinazweg entlang
Wir wenden uns vom Parkplatz nach links und folgen der Straße bis zum rechts abzweigenden Moosweg. Wir gehen diesen bis zu einem Strommasten; gegenüber zweigt eine schmale Gasse ab, in die wir einbiegen, dann müssen wir nach links. An einer mächtigen Trauerweide und Kinderspielplatz vorbei sehen wir Recyclingtonnen und wenden uns erst nach links und bei der Abzweigung nach rechts zum Pinazweg/Mooswald (Mark. 10). Diesem folgen wir nun, erst dem Waldrand entlang, dann zwischen grünendem Gebüsch hindurch hinauf zum Kamm. Nun geht es durch lichten Föhrenwald eben dahin. Immer wieder weitet sich der Blick und wir bewundern hoch über dem hintersten Schalderer Tal die noch schneebedeckten Berggipfel. Wir kommen zu Wegweisern unter einem Speicherbecken.

Die mächtige Weide kündigt den Frühling an

Ende März wird die Natur grün

Ein Steg zum Südende des Moors

Zum Raier Moos
Nun müssen wir in den Mooswald hinunter, der seinen Namen zurecht trägt und bleiben auf der Markierung 6. Der Weg führt erst etwas steinig nach links abwärts bis zu einem Knick, von wo wir im spitzen Winkel wieder nach rechts müssen. Nun geht es erst eben, dann leicht absteigend weiter, bis wir am Rande des Biotops erneut zu Wegweisern kommen. Hier folgen wir wieder in umgekehrter Richtung dem Naturlehrpfad, der uns über Holzstege zum südlichsten Ende des Raier Mooses bringt. Man kann sich kaum vorstellen, dass hier einst ein fischreicher See mit zahlreichen Pfahlbauten war. Heute ist er fast zugewachsen und mit seinen reichen Schilfbeständen ein Vogelparadies. Kurz um die Südspitze herum und schon zeigt ein Wegweiser Richtung Neustift links aufwärts.

Mittagsrast am „Bichl“
Wenige Schritte nur, dann entdecken wir rechts einen Trampelpfad, der auf den „Bichl“ mit Rastbänken und einem herrlichen Blick auf das Moos führt. Hier ist der rechte Fleck für eine ausgiebige Mittagsrast. Was mag einst für ein reges Leben rund um den ehemaligen See und in den zahlreichen Pfahlbauten geherrscht haben! Aber auch heute noch hat das Raier Moos nichts von seiner Anziehungskraft verloren. Wir wandern zur anderen Seite des Hügels hinunter, kommen wieder auf die Markierung und nun geht es auf einem breiten Weg, an Sportplätzen entlang, zum andern Ende des Biotops. Erst gehen wir kurz nach rechts bis zu jenem Punkt, wo wir zum Naturlehrpfad abgebogen sind und dann wieder denselben Weg zurück in Richtung Raas. Diese Umrundung lohnt sich!

Zur Ägidiuskirche von Raas
Wir kommen zur Straße, müssen diese entlang abwärts und erreichen den Papst-Benedikt- XVI.-Platz in Erinnerung an die Großmutter des verstorbenen Papstes Benedikt XVI., die von Raas stammte. Die Pfarrkirche hat einen sehr interessanten Zubau, der eine zuvor freistehende Hl.-Grab-Kapelle mit in den Neubau einbezog. Nur das Türmchen musste versetzt werden. In Raas wird außerdem ein uralter Brauch gepflegt: jeweils am 1. September, dem Fest des hl. Ägidius, wird an alle, die mittags in der Kirche sind, das so genannte „Ägidibrot“ verteilt. Dann wandern wir weiter abwärts, überqueren eine Straße und es geht in derselben Richtung zur „Platte“ bis zum Neuhauser Hof. Hier müssen wir nach links auf einen sehr schönen Weg, der mit Markierung 4 weiterführt.

Alt und Neu harmonisch in Raas

Neustift vor uns

Blick zum Gitsch und zur Eidechsspitze

Nach Neustift
Wir haben einen herrlichen Blick über den gesamten Brixner Talkessel, achten immer gut auf die Markierung und kommen über Stufen zum Strasser mit einer kleinen Kapelle. Weiter abwärts, an einem eigenwilligen Neubau vorbei, dann auf altem Plattenweg und einem Graben entlang geht es zur Unterführung. Schon sehen wir den gesamten Komplex des Klosters Neustift und wer will, kann bereits hier seine Wanderung an der Haltestelle beenden, um mit dem Bus zurück nach Brixen zu fahren. Wir aber wollen weiter und biegen nach links ab. Auf Markierung 16 geht es erst durch die Unterführung, kurz über eine schmale Asphaltstraße, dann am Peststöckl vorbei, dem Eisack entlang bis zur Straße. Nun kurz hinauf zum Vinzentinum. Dort ist die Bushaltestelle zum Bahnhof. Ein neues Fleckchen Südtirol erkundet, fahren wir dankbar heimzu.

Info:
Anfahrt: Mit dem Zug bis Brixen und mit dem Bus bis Elvas.
Ausgangspunkt: Elvas (814 m)
Ziel: Raier Moos und Neustift (590 m)
Gehzeiten: insgesamt rund 2,30 Std. Elvas > Abzw. Raier Moos: 30 Min. > Raier Moos mit Umrundung: 30 Min.> Raas: 15 Min. > Neustift: 30 Min.> Brixen Nord: 40 Min.