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Tirol und Südtirol für eine gemeinsame Brenner-Korridorpolitik

Ein gemeinsames Vorgehen in Sachen Brennerkorridor haben die Landeshauptleute und Verkehrslandesräte von Tirol und Südtirol bei ihrem ersten Treffen heute vereinbart.

Um die Verkehrspolitik auf dem Brennerkorridor zu besprechen, sind heute (9. Dezember) die Landeshauptleute von Tirol, Anton Mattle, und Südtirol, Arno Kompatscher, gemeinsam mit den Verkehrslandesräten, Renè Zumtobel und Daniel Alfreider, in Südtirol zusammengetroffen. Einig war man sich vor allem dahingehend, dass es einen besseren Austausch der Verkehrsdaten brauche, um eine gemeinsame Steuerung und Planbarkeit auf dem Korridor zu erreichen. Dabei soll vor allem die Vernetzung zwischen Straße und Schiene eine wichtige Rolle spielen.
„Wir verfolgen gemeinsame Zielsetzungen am Korridor. Es geht darum die negativen Umweltauswirkungen zu verringern und die Sicherheit sowie die Flüssigkeit des Verkehrs zu erhöhen“, betonte Landeshauptmann Arno Kompatscher. Diesbezüglich habe das Land Südtirol eine Machbarkeitsstudie für eine buchbare Autobahn in Auftrag gegeben, die eine Weiterentwicklung des Dosierungssystems darstellen könne. Diese wurde im heutigen Treffen ausgetauscht und wird demnächst auch der Öffentlichkeit vorgestellt.
„Wir sind bemüht, mit Südtirol konkrete Entlastungsmaßnahmen für den gesamten Brennerkorridor zu entwickeln und die gemeinsamen Probleme auch gemeinsam anzugehen“, erklärte seinerseits der Tiroler Landeshauptmann Anton Mattle. „Mit einer gemeinsamen Weiterentwicklung des geltenden Dosiersystems soll der überbordende Transit eingedämmt werden.  Dafür ist eine entsprechende Unterstützung der Nationalstaaten notwendig. Der heutige Termin war ein konstruktiver Auftakt, den wir im Rahmen der Euregio weiterführen wollen.“
Südtirols Mobilitätslandesrat Daniel Alfreider unterstrich beim Treffen die Notwendigkeit eines ständigen und konsistenten Datenaustauschs: „Wir brauchen verlässliche Daten und einen konstanten Austausch der Infrastrukturbetreiber. Nur so kann die Infrastrukturkapazität monitoriert und einheitlich gesteuert werden, was eine Grundvoraussetzung für ein Slotsystem ist, also die Weiterentwicklung des Dosiersystems am Korridor.“
Der Tiroler Verkehrslandesrat Renè Zumtobel sagte nach dem heutigen Treffen: „In den kommenden Jahren stehen wir am Brennerkorridor vor ganz großen Herausforderungen. Dazu braucht es einen intensiven Informationsaustausch in der Euregio, insbesondere zwischen Südtirol und Tirol, beispielsweise beim grenzüberschreitenden Baumanagement für die dringend notwendigen Sanierungsprojekte auf der A13 oder der A22, die Harmonisierung der Güter- und Personenzugsysteme am Grenzübergang oder auch die abgestimmte weitere Vorgehensweise für ein Slotsystem. Beim heutigen Treffen haben wir dabei die nächsten Handlungsschritte festgelegt, um eine bessere Planbarkeit auf der Straße und Schiene gewährleisten zu können, und damit eine Entlastung für die Bevölkerung am gesamten Brennerkorridor zu erreichen.“
Gemeinsam waren sich die Landeshauptleute und Mobilitätslandesräte einig, dass man das Thema nun mit den Ministerien vertiefen müsse. Schließlich falle es in die Zuständigkeit der Nationalstaaten, entsprechende Vereinbarungen zu treffen und Förderanträge an die EU einzureichen. (red/jw)