Durchs Timmelstal nach Moos

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Durchs Timmelstal nach Moos

Die Berghänge blühen

Eine wunderbare Wanderung für Berg- und Blumenfreunde, die nach dem Schnuppern rund ums Timmelsjoch über herrliche Blumenmatten, an Alpenrosenhängen entlang nur abwärts führt und in Moos im Passeiertal endet.

Der Ötztaler Bus, mit dem man von St. Leonhard bzw. von Moos aus fahren kann, macht diese Wanderung problemlos möglich.

Rund ums Timmelsjoch

Faszination Schmelzwassersee

Auf 2509 Höhenmetern angekommen, weht uns ein scharfes Lüftchen entgegen. Erst steigen wir hinter dem Gasthaus hinauf zu einem Kreuz und staunen über die Pracht rundum. Gleich hinter dem Kreuz entdecken wir Kunstprojekte, an denen sich Menschen verschiedenster Länder beteiligt haben. Auf den der Straße gegenüber liegenden Hügelkuppen hat der größte aller Künstler Wunderbares geschaffen, denn neben Restschneefeldern blüht und grünt es!  Die zartlila Alpenglöckchen leuchten mit dem weißen und rosa Gletscherhahnenfuß, dem Zwerg­enzian und der gelben Nelkenwurz um die Wette. Dazwischen breiten sich die dichten Moospolster der Zwergazalee aus. Kleine Schmelz­wasserteiche schimmern zum Teil smaragdgrün.

Hinunter ins Timmelstal
Einige Schritte zurück nach Südtirol, und wir finden an der linken Straßenseite gleich das Hinweisschild des E 5 (Europäischer Fernwanderweg). In steinigen Serpentinen wandern wir an Restschneefeldern und einer längst dem Verfall preisgegebenen Kaserne vorbei ins Tal. Überall leuchtet es in Blau, Gelb und Rot, der Bergfrühling zieht ein! Die Hänge sind ein einziger roter Alpenrosenteppich. Zahlreiche kleine und größere Bächlein springen munter von Fels zu Fels. Gemütlich wandern wir nur leicht absteigend durch das Tal. Von weitem haben wir längst das Bimmeln der Glocken gehört, doch plötzlich sind sie da, und wir befinden uns mitten in einer riesigen Ziegenherde. Neugierig, wie sie sind, wollen sie an unseren Rucksäcken knabbern, und nur ungern lassen sie uns weiterziehen.

Am Scheideweg

Blick über die ehemalige Kaserne ins Timmelstal

Und dann sind wir auch schon an einem weiteren Wegweiser. Nach rechts geht es direkt zum Gasthaus Hochfirst und damit auch für all jene, die hier ihre Wanderung beenden möchten, zur Bushaltestelle. Wir jedoch wandern geradeaus in Richtung Timmelsbrücke. Weiter unten im Tal geht es nun auch für uns nach rechts über den Bach und unter einer alten Almhütte an Kühen vorbei sofort wieder nach links. Rasch sind wir unten an der Timmelsbrücke. Nun müssen wir 5 Minuten der Straße entlang abwärts bis zur nächsten Abzweigung. Dann führt auch schon die Markierung 29 in Serpentinen eine steile Wiese hinunter. Hier ist alles ziemlich verwachsen, der Pfad nur schwer erkennbar. An einigen Hütten und einer Hofstelle vorbei mündet unser Weg wieder in den vom Hochfirst kommenden E 5. Ein Gedenkstein erinnert an den Arzt und Wissenschaftler Dr. Ennemoser, der von hier stammte.

Ehemaliges Gasthaus Schönau

Rabenstein im Rückblick

Vom munteren Treiben, das einst hier herrschte, zeugt nur noch die undeutlich erkennbare Inschrift am Haus. Nun ist es verwaist. Auf breitem Weg kommen wir zügig voran, überqueren den Bach und wandern nun auf Markierung 44 erst ziemlich eben weiter. An einer hohen Felswand zu unserer Linken ist eine Gedenktafel für die 11 Lawinenopfer aus der Schönau, wie die Gegend im hintersten Tal rund um das ehemalige Gasthaus heißt. St. Christophorus in der Felsnische und ein Kreuz sind liebevoll geschmückt.  Zweimal die Forststraße abkürzend, erblicken wir plötzlich das Dörflein Rabenstein mit der auf einem Hügel thronenden schmucken Kirche. Gleich zwei Gasthäuser laden zur Einkehr.

Wo einst der Kummersee war

Eine Ziegenparade

Nun folgen wir der Markierung 43 und halten uns beim Kummersee-Rundweg rechts. Kurz auf der asphaltierten Höfezufahrt, dann müssen wir nach links einen schmalen Wiesenpfad hinunter, etwas steinig über einen Bach und in den Talgrund. Informationstafeln berichten von der Geschichte des einstigen Sees. Es geht über einen künstlich angelegten Steig zu einem Haus und unterhalb desselben die Straße abwärts. Sie führt am Aufbau für den Eisturm vorbei und nochmals über die Passer. Nun wandern wir kurz der Straße entlang talaus, ehe wir zu einem wunderbaren Steig kommen, der immer der Passer entlang abwärtsführt. Sie springt hier von Stufe zu Stufe zu Tal. An einem kleinen, liebevoll angelegten Rastplatz mit Weiher vorbei erreichen wir schließlich das Wildgehege mit dem Mooseum und in Moos die Bushaltestelle.

von Christl Fink

 

 

Anfahrt: Mit Bus nach St. Leonhard und weiter zum Timmelsjoch
Ausgangspunkt: Timmelsjoch (2509 m)
Ziel 1: Hochfirst – Bushaltestelle (1900 m)
Ziel: Moos in Passeier (1109 m)
Gehzeiten: insgesamt rund 4,30 Std.
Timmelsjoch > Timmelsbrücke: 1,30 Std. > Rabenstein: 1,10 Std. > Moos: 1,40 Std.
Beste Zeit: Sommer, Herbst