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Aus Liebe zur Kunst

Hereinspaziert: Das Haus 13 in der idyllischen Hallergasse im Steinachviertel.

Inmitten des ältesten Viertels von Meran findet man eine Oase der Kreativität. Enge Gassen, mittelalterliche Bauten und fernab der innerstädtischen Hektik arbeiten im Steinachviertel die Künstlerinnen Brigitte Dietl und Waltraud Hochgruber im Haus Nr. 13.

Brigitte Dietl & Waltraud Hochgruber. Künstlerinnen

Der Stadtteil wird auch als Künstlerviertel bezeichnet. Nicht ohne Grund. Seit jeher ist dieser Ort, wo der Zahn der Zeit gar einige Spuren hinterlassen zu haben scheint, ein beliebter Treffpunkt für Künstler und Kulturinteressierte. Viele Denker wohnen hier in diesem geschichtsträchtigen Viertel, viele kulturelle Veranstaltungen finden hier statt. Schlendert man durch die meist wenig belebte Hallergasse, fällt schon bald ein Haus auf. Haus Nr. 13 steht in dicken Lettern oberhalb des Einganges. Empfangen wird man hier von zwei Frauen. Zwei Frauen, die sich der Kunst und Kultur verschrieben haben. Hier haben sie sich eine kleine Kunst­oase geschaffen.

Waltraud Hochgruber (im Bild links), die in ihrem beruflichen Leben als Psychologin und Mediatorin tätig ist, und Brigitte Dietl, eine ehemalige Kindergärtnerin, widmen sich hier ganz ihrer großen Leidenschaft, der Kunst. Angefangen hat alles im Jänner 2016. „Wir waren auf der Suche nach einem Atelier, um zu malen. Für uns stand fest, dass es das Lokal im Steinachviertel sein sollte“, blicken die beiden Meranerinnen zurück. Die Frauen gingen von Lokal zu Lokal, bis sich, eher durch Zufall, der Freiraum im Haus Nr. 13 in der Hallergasse ergab. Das Lokal wurde angemietet, die Familien und Freunde für die handwerklichen Umbauarbeiten miteingespannt, und im Juli des vorigen Jahres erfolgte die Eröffnung.
Und es wurde mehr als nur ein Atelier, wo die beiden Frauen ihre Bilder malen. Heute gilt das Haus Nr. 13 als kleine Kunstoase im Herzen der Passerstadt. Angeboten werden nicht nur die Bilder von Brigitte Dietl und Waltraud Hochgruber, sondern auch viele weitere große und kleine Kunstwerke. Stets von heimischen Künstlern, meist von Kreativen aus ganz Südtirol.

Haus der Kreativität

Als „Haus der Kreativität“ etwa bezeichnete das Kultur-Magazin „franzmagazine“ das Haus Nr. 13. Von Brot im Glas über Kunst am Bierdeckel bis hin zu diversen Holzprodukten, Schmuck aus Glas, Porzellan, Keramik, Dekoartikel und vielem mehr findet man im Haus eine bunte Mischung. „Etwas vergleichbares gibt es in Meran nicht. Es soll eine Bereicherung für das ganze Burg­grafenamt darstellen“, freuen sich die beiden Künstlerinnen. Was ins Lokal kommt, entscheiden die beiden Frauen alleine. Nach ihrem Geschmack, versteht sich. „Das passt dann zwar nicht immer ganz zusammen, weil Geschmäcker oft verschieden sind, aber gut“, lachen die Zwei und blicken auf kuriose, spezielle und ab und an kitschige Produkte. Die beiden Frauen selbst sind leidenschaftliche Malerinnen. Während Waltraud Hochgruber seit ihrer Kindheit malt, ist Brigitte Dietl etwas später auf den Geschmack gekommen. „Vor acht Jahren habe ich damit angefangen. Kunst und Kultur waren aber schon immer meine Leidenschaft“, erzählt die ehemalige Obfrau der Freizeitmaler Burg­gra­fen­amt.

Treffpunkt für Kunst und Kultur
Macht man einen Rundgang im kleinen, aber feinen Häuschen, bleibt man gespannt vor einer Tür mit Vorhang stehen. „Kleinkunstkeller“ steht dort. Die Treppen hinunter geht es in den Keller. „Hier werden auch Ausstellungen von anderen Künstlern organisiert“, betont Hochgruber.
Es werde dabei stets versucht, verschiedene Künstler aus Südtirol mit ins Boot zu holen. Auch Lesungen finden in den stilvollen Gemäuern statt.
Ende des vergangenen Jahres blickte man auch im Haus Nr. 13 zurück. Zurück auf ein bewegendes Jahr. Und auch dies in einem künstlichen Rahmen, versteht sich. Als „Hommage an die Gartenstadt“, oder besser gesagt, als eine Art Liebeserklärung an die Stadt Meran wurde die „Meraner Tasse“ der Künstlerin Margit Klammer vorgestellt. „Auch, um sich daran zu erinnern, welches Glück wir haben, in einer Stadt wie dieser zu leben“, so Brigitte Dietl und Waltraud Hochgruber abschließend.

Michael Andres